51: "Du bist das Letzte."

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„Du, sag mal, ist Noah immer so?", frage ich, kurz nachdem wir eben diesen verabschiedet haben. „Wie so?", hakt Finn nach, der sich nun wieder auf das Sofa setzt. „So... indiskret." „Wie meinst du das?" „'Ihr habt Glück, dass ihr beide diese Gefühle habt...'", zitiere ich Noah von vorhin. „Komm schon." „Ist er immer so oder nicht?", frage ich erneut, woraufhin mein Freund seinen Kopf schüttelt. „Wer weiß, was mit ihm los war." „Hm, okay.", gebe ich mich geschlagen und setze mich zu ihm. „Mach dir nichts draus. In gewisser Weise hat er ja aber Recht." „Aber trotzdem." „Ja, ich weiß. Er meinte übrigens, dass er beim nächsten Treffen mit dabei ist.", fügt er hinzu. „Okay.", nehme ich das zur Kenntnis und lehne mich an ihn. Sofort legt er einen Arm um mich. „Was willst du heute noch machen? Kino, Essen, Netflix..." „Um ehrlich zu sein....", fange ich an und drehe meinen Kopf zu ihm. „...würde ich gerne aufräumen.", schmunzle ich. „Aufräumen?", grinst Finn verständnislos. Ich nicke. „Wäre langsam mal wieder fällig, denkst du nicht?", frage ich und deute zum einen auf die gestapelten Pizzakartons neben dem Küchentresen." „Ach, so schlimm sieht das jetzt auch nicht aus...", versucht Finn, die Sache abzumildern. „Sagst du!" Ich stehe auf und fange an, die Wohnung aufzuräumen. Finn hilft mir mehr oder weniger freiwillig und zwei Stunden später sieht die Wohnung aus wie neu.

„Gute Nacht.", verabschiede ich mich, nachdem ich die Putzlappen im Bad ausgewaschen habe. „Es ist erst halb neun.", bemerkt Finn nach einem verblüfften Blick auf sein Handy. Ich gähne demonstrativ. „Ich bin aber müde.", sage ich und gehe Richtung Schlafzimmer. „Wenn du das sagst... Ich bleibe noch etwas auf.", sagt er. „Okay.", gähne ich und umarme ihn fest. „Gute Nacht.", wiederhole ich mich. „Nacht.", erwidert Finn leise und gibt mir einen kurzen Kuss. „Ey!", sage ich, als er sich löst und ins Wohnzimmer gehen will. „Was denn?" Er dreht sich um. „Das war viel zu kurz!", beschwere ich mich und ziehe einen Schmollmund. „Du bist doof.", grinst er, kommt wieder auf mich zu und nimmt mein Gesicht in beide Hände. „Ich weiß.", grinse ich zu ihm hoch. „Du wolltest schlafen gehen, oder nicht?" Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und versuche, ihn zu küssen, doch er zieht seinen Kopf zurück. „Ein Gutenachtkuss, bitte....", bettele ich und er gibt schmunzelnd nach. Seine warmen Lippen treffen meine und ich schließe meine Augen. Dann löst er sich wieder. „Besser?" Ich nicke lächelnd. „Gute Nacht." Ich drehe mich um und gehe ins Bett.

Ich bin fast ganz eingeschlafen, als sich die Tür öffnet. Finn kommt herein und zieht sich schnell um, bevor er sich ins Bett legt. Ich liege mit dem Gesicht zur Wand und tue so, als würde ich tief und fest schlafen. Auf einmal legt sich ein Arm von hinten um meine Taille und zieht mich zu sich. „Ich liebe dich.", flüstert er lautlos und gibt mir einen Kuss auf den Hinterkopf, bevor er sich an mich kuschelt und kurze Zeit später einschläft. Ich lächele. Dann schlafe ich langsam auch ein.

„Und ich habe dir vertraut!" „Hörst du mir denn gar nicht zu? Es war ganz anders!" „Du kannst mich mal. Ich hasse dich." „Nein, tust du nicht! Hör auf, sowas zu sagen! Du vertraust mir einfach nicht..." „Nicht mehr! Schämst du dich denn gar nicht?" „Oh doch, und wie! Aber du hörst mir ja überhaupt nicht zu!", brüllt Finn mich an. Mir steigen Tränen in die Augen. „Du bist das Letzte." Ich drehe mich um und verlasse den Raum. Wütend schlage ich die Tür zu und klatsche Sophia triumphierend ab. „Gut gemacht!", flüstert sie. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht. „Danke danke.", grinse ich. Ich gehe mit ihr zusammen um die falsche Wand, wo wir Finn finden, der auf dem Boden zusammengebrochen sitzt und heult. „Cut!", brüllt der Regisseur. Schnell laufe ich zu Finn, der sich nun auf den Boden legt und seine Tränen wegwischt. „Du bist zu krass für diese Welt!", lobt er mich. Ich grinse. „Du doch auch, Heulsuse.", necke ich ihn und helfe ihm anschließend hoch. „Klappe, Stannie.", grinst er und wir gehen zum Regisseur, um uns die Szene noch einmal anzuschauen. „Ihr seid ein fantastisches Team, wirklich.", sagt der Regisseur anerkennend. Finn grinst mich an. Seine Augen sind noch etwas gerötet. „Danke.", sage ich ebenso grinsend und wir gehen zum Pausenraum.

„Ihr seid anstrengend.", seufzt Jack. „Nein, nicht so anstrengend wie die beiden da." Ich deute auf Jaeden und Sophia, die ihre Beziehungskrise offensichtlich hinter sich gelassen haben. Jack verdreht die Augen. „Du und Finn seid nicht besser." „Siehst du ihn hier irgendwo?", frage ich grinsend und schaue mich im Raum um. „Es ist wirklich ein Wunder, dass du ihn nicht mit auf die Toilette begleitet hast.", grinst Jack und lehnt sich zurück. „Haha, sehr lustig, Grazer." Da betritt mein Freund den Raum und betrachtet Sophia und Jaeden mit einem belustigten Blick. Dann kommt er zu uns und setzt sich neben Jack auf einen Stuhl, anstatt neben mich aufs Sofa. Demonstrativ schaue ich Jack mit meinem 'Ich hab's dir doch gesagt'-Blick an. Er rollt mit den Augen und schmunzelt. Ich wende mich Finn zu, der nun ein Gespräch beginnt. „Jaeden und Sophia haben sich wohl wieder vertragen.", grinst er. Ich nicke und beobachte die beiden, die nun kuschelnd auf dem anderen Sofa sitzen. „Offensichtlich.", antworte ich und Jack seufzt. „Jack sagt, wir sind beinahe so anstrengend wie die." Finn muss lachen. „Wir mögen kitschig sein, aber halleluja, so wie Jaeden und Soph sind wir schon mal gar nicht." „Sag ich ja!", grinse ich zu Jack gewandt. Er zuckt mit den Schultern. „Ich lasse es ja schon."

„Du, ich will ja nichts sagen, aber wollen wir wirklich wieder Pizza bestellen?", fragt Jack grinsend, als wir im Auto auf dem Weg nach Hause sitzen. „Also...", beginnt Finn, zu erklären. „Finn und Pizza- still a better lovestory than twilight!", lache ich und wir brechen alle in Gelächter aus. „Ich würde mich nicht zwischen Pizza und dir entscheiden können.", grinst Finn im Spaß. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Bitte wie?" „Jetzt gibt es Beef.", ruft Jack lachend. „Du willst aber schon weiter bei mir wohnen, ja?", frage ich provokant. Finn nickt eifrig. „Natürlich. Und natürlich würde ich dich Pizza vorziehen!", stellt er klar. Ich halte an einer Ampel. „Wenn du das sagst." „Na klar. Ich liebe dich doch." Jack hinten lässt sich nach hinten fallen. „Anstrengend!", trällert er wie als Beweis für seine Annahme. Ich grinse. „Nur weil du seit ner Ewigkeit Single bist...." „Mit Ellie Schluss zu machen war die beste Entscheidung meines Lebens!", rechtfertigt er sich. „Schon gut, Casanova!", lache ich. „Was willst du mir damit sagen?" Ich lache noch mehr und trete wieder aufs Gaspedal.

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