12: "Ihr be-beide?"

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„Caleb?" Ich lehne mich gegen den Fensterrahmen und betrachte die tief unten liegenden Straßen Vancouvers. In meiner linken Hand halte ich eine Tasse Tee, mit der rechten halte ich mein Handy an mein Ohr. „Hey, Süße." Seine Stimme versetzt mir einen Stich. Genau deuten kann ich ihn nicht. „Ich hätte da mal eine Frage...", beginne ich. „Ist es was Schlechtes?" Ich höre, wie seine Stimme von fröhlich zu besorgt umschaltet. Und wieder ist da dieser Stich. „Nein, nein, nichts Schlimmes!", stelle ich schnell klar und nehme einen Schluck Tee. „Oh, okay ich dachte schon...", sagt er erleichtert. „Keine Sorge.", lache ich etwas unsicher. „Also, jetzt meine Frage." „Schieß los." Ich nippe erneut an meinem Tee. „Nächste Woche Freitag.... Hast du da schon was vor?" Caleb seufzt. „Lass mich mal kurz überlegen...", sagt er dann. Eine unangenehme Pause entsteht. „Nein, da habe ich Zeit. Wieso?" Erleichtert atme ich aus. „Okay, gut. Finn konnte es engagieren, dass Sadie, Millie, Jack, er und ich auf eine dieser exklusiven Mottoparties kommen, und wir dürfen jeder ein 'plus eins' mitbringen." „Das ist echt mega cool!", kommt es aus dem Hörer. „Ja, ich weiß!", sage ich fröhlich. „Caleb, willst du mein 'plus eins' sein?", frage ich. „Ja klar gerne! Für meine Freundin doch immer gerne." Freundin. Schon wieder ein Stich. Ich ignoriere ihn gekonnt. „Welches Motto ist es denn?", hakt Caleb nach. „80er Jahre Ball.", sage ich und versuche, nicht an den Snowball aus Stranger Things zu denken. Jedoch gelingt es mir eher weniger. Vor meinem inneren Auge küssen sich Mike und Eleven- Finn und Millie. Boom- Stich.

Ich trinke wieder einen Schluck meines Tees. Mein Atem wird flacher. „Alles okay?" fragt Caleb vorsichtig. Anscheinend habe ich ziemlich stark ins Mikrofon geatmet. „Ja, ich bin nur sehr aufgeregt, alles okay." „Okay, wenn du es sagst.", sagt er, klingt dabei aber nicht sonderlich überzeugt. „Es ist nichts, wirklich.", versuche ich ihn zu beruhigen. „Okay." „Du, ich muss gleich los, zum Dreh." „Okay. Wir schreiben?" „Klaro.", sage ich und lege auf. Finn kommt aus dem Bad. „Bist du fertig, können wir los?" Er zieht, ohne meine Antwort abzuwarten, seine Schuhe an. Schnell trinke ich den letzten Schluck aus und nehme mein Handy. „Ja, warte noch eine Minute, Kleiner." „Stannie!", ruft er gereizt. „Hab dich auch lieb.", erwidere ich. Ich schlüpfe in meine Schuhe und ziehe schnell eine Jacke über. „Sind wir spät dran oder so?", frage ich und stocke. „Erst mal, Stannie, du hälst immer noch deine leere Tasse in der Hand.", prustet Finn los. Ich lache auf. „Oh man, stimmt." Schnell stelle ich die Tasse auf die Kommode. „Zweitens, nein, aber ich will nicht riskieren, dass wir zu spät kommen. So wie vorletzte Woche." Ich nicke wissend. „Okay..." Ich stecke mein Handy ein und nehme die Autoschlüssel. „Ich habe die Hausschlüssel, falls du die suchst." Finn wedelt mit besagten Schlüsseln vor meiner Nase herum. Schnell versuche ich, sie zu greifen, versage jedoch. Finn grinst mich breit an. „Pech gehabt, Stannie." In Windeseile stürmt er durch die Wohnungstür und drückt schnell auf den Fahrstuhlknopf, bis die Türen auffahren. Ich kann ihn gerade noch einholen. Die Türen gehen zu. „Mist!", ruft mein bester Freund. „Heul doch, Wolfie." Ich strecke ihm die Zunge raus. Er boxt mir gegen den Arm. „Kannst mich mal." „Wo?", frage ich schelmisch. „Wieder boxt er gegen meinen Arm. „Klappe, Stannie." „Ich hasse dich.", sage ich lachend. „Ich weiß.", grinst er. Auf einmal bekomme ich ein flaues Gefühl im Magen. Wieder ignoriere ich das komische Gefühl und lehne mich gegen die Fahrstuhlwand.

Auf einmal rattert es. Der Fahrstuhl wackelt. „Was passiert?", frage ich leicht panisch. Es wackelt immer stärker. Dann gibt es einen Ruck. „Ähm..." Finn drückt auf „Tür öffnen", es passiert jedoch nichts. „Ich würde sagen.... Wir stecken fest." Er dreht sich zu mir, einen besorgten Blick in seinem Gesicht. „Im Ernst?" Ich fange an, leicht zu schwitzen. „Mira? Alles okay?" Finn legt mir eine Hand auf die Schulter. Wieder ist da dieses flaue Gefühl im Magen. Ich kneife meine Lippen zusammen. „Ich habe dir doch mal erzählt, dass...". „Mira." Ich erstarre.

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