Gedankenversunken sitze ich auf der Bank und starre auf einen Fleck. Langsam verlieren die Blätter ihre Farbe und fallen zu Boden. Ein kalter Wind durchfuhr meine Haare und hinterließ ein kribbeln auf meiner Haut. Einige Leute spazierten durch die Straßen, wirken fröhlich. Dieses Jahr schreibe ich mein Abitur und um ehrlich zu sein will ich nicht, dass alles vorbei ist. Langsam werde ich erwachsen, was mir auch Angst macht. Angst vor dem Erwachsenwerden. Angst davor, dass sich alles ändert.
Meine Wangen sind rötlich durch die Kälte und den Wind. Es ist schon Herbst und der Winter bricht bald ein. Ich steckte meine Hände in die Jackentasche und seufzte kaum hörbar auf. Was wird sich wohl alles ändern nach diesem Jahr? Ich habe Angst und zwar sehr. Was wenn ich mein Abi nicht schaffe? Meine Noten sind auch im Keller. Normalerweise sollte ich keinen Stress haben, aber ich kann es nicht abschalten. Olivia und Sandra heitern mich auf und lassen mich vergessen. Ich kann den stressigen Alltag für einen kurzen Augenblick vergessen und Kind sein. Bald wird es aber nicht mehr so sein.
Plötzlich stockte ich. Familie. Eine neue Familie steht noch an. Was wenn ich das neue Kapitel meines Lebens nicht meistere? Auf einmal setzte sich jemand zu mir und ich sehe nach links. „Hast du lange gewartet?" fragte mich diese Person. Ich schüttelte den Kopf. Er küsste mich innig. „Wie geht es dir?" fragte er mich und legte seine Hand auf meinen Bauch, er strich ihn langsam. „Wie immer" lächelte ich ihn an.
„Über was denkst du nach?" fragend sah er mich an und strich mir mit den Fingern über die Wange. Mein Lächeln verschwand und ich sah auf den Fleck vor mir. „Ich hab Angst" flüsterte ich kaum hörbar. „Wovor?". „Vor der Zukunft" hauchte ich. Es herrschte eine Stille. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin?". Ich nickte. Er drehte mein Gesicht zu sich. „Und zwar immer, verstanden?" er sah mich konzentriert an und meinte es absolut ernst. „Ja" hauchte ich gegen den kalten Wind. Er strich mir über die Wange. „Ich liebe dich, Joachim" sagte ich leise und küsste ihn. Vorsichtig löste ich mich von ihm. „Das braun steht dir" er nahm eine Haarsträhne in die Hand und betrachtete sie. Ich musste lächeln. Ich legte meine Arme um ihn. Er machte es mir gleich und zog mich dicht an sich heran. „Nur noch ein Jahr, dann ist alles vorbei" hauchte er gegen meine Haare.
Ja noch ein Jahr..
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Her red lips | Band 2
RomanceNachdem die große Neuigkeit verarbeitet ist, bereiten sich Emily und Joachim auf ihre Zukunft vor und was sie alles mit sich bringt. Alles scheint perfekt zu sein, doch auch in jeder Beziehung gibt es ein Geheimnis, welches wie ein dunkler Schatten...