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Heute war es soweit, Joachim's Geburtstag. Ich wusste nicht was ich ihm schenken sollte, deswegen entschied ich mich dazu, ihm etwas außergewöhnliches zu schenken. Selbst er würde damit nicht rechnen. 

Mit einem dicken Grinsen lief ich ins Gebäude und hoch in mein Klassenzimmer. Zuerst hatten wir zwei Doppelstunden Englisch, die sehr langsam vergingen. Wir behandelten das Thema Robots und besprachen verschiedene Roboter, die wir im Alltag einsetzten können. Natürlich sollten wir dazu, wie sollte es auch anders sein, Plakate erstellen. Ich hasste es Plakate zu machen, doch ich dachte nur an Joachim, damit die Zeit endlich verging.

In den letzten beiden Stunden hatte wir dann endlich Joachim. Er übernahm weiterhin die Stunden meiner Mathelehrerin, da sie zur Zeit nicht im Haus war. Und wenn sie doch da war, dann nur sehr kurz. Ich freute mich eher Joachim endlich wieder im Unterricht zu haben. Seit langem konnte ich ihn wieder beobachten wie er der unerreichbare Lehrer spielte. Gott, sah er gut aus..

Er ging mit uns ein Skript durch, welches er uns zuvor ausgeteilt hatte. Ich achtete nicht so sehr auf die Aufgaben, eher dachte ich an ihn. Ich hatte ihm heute noch nicht gratuliert, da ich ihn erst jetzt zu Gesicht bekam. Joachim trug ein schwarzes Hemd und dazu passende dunkle Jeans. Diese dunklen Farben standen ihm so gut und ließen ihn noch attraktiver aussehen als er es sowieso schon war. Immer wieder lächelte er in die Klasse und bei jedem Lächeln schmolz ich ein Stückchen mehr.

Ich musste an meinen 19. Geburtstag denken und was er mir alles geschenkt hatte. Er hatte mir wunderschöne Ohrringe geschenkt, die zu meiner Kette passten, welche er mir an unserem ersten Weihnachten geschenkt hatte. Er führte mich zum Essen aus und anschließend gingen wir noch spazieren, während wir uns die Sterne anschauten. Doch womit ich nicht gerechnet hatte war, dass an dem Abend hunderte von Sternschnuppen vom Himmel fielen, eine nach der anderen. Es sah so wunderschön aus und überwältigte mich vollkommen. Als ich dachte, dass er nun fertig mit seinen Überraschungen war, stand er mit einem dicken Strauß roter Rosen vor mir. Diesen Tag würde ich nie vergessen. Er hatte mir den perfekten Geburtstag geschenkt, den ich je hatte. Eigentlich wollte ich keine Geschenke, ich wollte nur mit ihm zusammen sein und uns einen gemütlichen Abend auf der Couch machen, doch Joachim steckte voller Überraschungen.

Deswegen wollte ich ihm auch ein großes Geschenk machen, welches ihn umhauen würde. 

Nach dem Unterricht ging ich zu ihm nach vorne, während er seine Sachen zusammenpackte. Alle Schüler waren schon draußen, nur er und ich waren noch hier. "Na, mein Geburtstagsbaby?" ich kam auf ihn zu und er sah mich grinsend an. "Na, meine Liebe?" lächelte er und ich umarmte ihn während er ebenso seine Arme um mich legte. "Ich wünsch dir alles gute zum Geburtstag, Schatz". Joachim löste sich von mir und bedankte sich bevor er mich intensiv küsste. "Bist du fertig für heute?" ich sah ihn an. Er nickte. "Sehr gut, dann komm nach Hause. Ich will dich heute ganz allein für mich haben" grinste ich ihn an und legte wieder meine Arme um seinen Nacken. Er lachte kurz auf und füllte die Lücke zwischen uns. 

Ich machte mich zu Hause fertig und wartete nur noch bis Joachim endlich kam. Ich hatte etwas für ihn geplant und wollte ihn somit überraschen. Auch ich wollte ihm mal einen schönen Tag schenken und ihn glücklich machen, und ich wusste genau was Joachim für Träume und Interessen hatte. 

Endlich hörte ich seine Schlüssel im Türschloss. "Na endlich" sagte ich zu mir selber und sah auf die Uhr. "Emily?" rief er quer durch die Wohnung. Ich fing ihn ab und kam auf ihn zu. "Wurde auch mal Zeit, dass du kommst" ich verdrehte gespielt die Augen und umarmte ihn fest. "Entschuldige" grinste er und küsste meine Lippen sanft. 

Doch bevor er seine Schuhe ausziehen konnte, stoppte ich ihn. "Wir machen einen Ausflug" ich legte meine Hand auf seine Brust ab und musterte ihn derweil. Joachim legte den Kopf schief. "Ausflug?" wiederholte er um sich sicher zu sein. Ich nickte. "Zieh deine Jacke an, mein Liebling" ich reichte ihn wieder seine Jacke und sah ihm in die Augen. Verwundert nahm er sie und zog sie wieder an. Ich machte es ihm gleich und zog mich ebenso an. "Und wohin gehen wir?" mit einem Lächeln auf den Lippen sah er zu mir runter. "Das sag ich dir nicht. Du hast mir auch nie gesagt wohin wir fuhren" breit grinste ich ihn an und nahm meine Taschen bis ich ihn dann schließlich aus dem Haus schob. Zusammen gingen wir zu seinem Auto.

Als er das Auto aufsperrte und die Tür aufmachte, kam ich ihm zuvor. "Ich fahre" grinste ich ihn an und hob meine Hand, damit er mir den Autoschlüssel reichen konnte. "Aber du hast erst vor kurzem deinen Führerschein" lächelte er. "Erstens, habe ich ihn schon seit einem halben Jahr und zweitens, setz dich da rein" ich zeigte mit dem Zeigefinger auf den Beifahrersitz, woraufhin er grinste und das tat was ich ihm gesagt hatte. Wir setzten uns ins Auto und ich schnalle mich an. "Bist du sicher, dass nicht doch ich fahren soll?" er sah mich an während er sich auch anschnallte. "Joachim, sei still und genieß es mal" ich sah ihn an und lächelte genervt. "Ahja und bind sie dir um" ich hielt ihm ein Tuch unter die Nase, welches dick genug war, um nicht durchsehen zu können. Er nahm es und sah mich an. "Emily.." Joachim sah mich verunsichert an. Ich hingegen blieb hart. "Vertraust du mir?" ich hielt ihm meine Hand entgegen und sah ihn an. Er nahm den Blick von meinen Augen nicht und nahm schließlich meine Hand. Ich spürte wieder dieses Kribbeln, welches er in mir auslöste. "Ich vertraue dir".

Somit fuhren wir zusammen zu meinem Ziel und zu einem von Joachim's größter Wünsche. 

Es dauerte ein wenig länger, doch es lohnte sich. "Okay, wir sind da" sagte ich und schnallte mich ab. Joachim wollte gerade seine Augenbinde abnehmen, doch ich unterbrach ihn. "Nein! Noch nicht". Er lächelte und ließ wieder seine Hand sinken. Ich half ihm aus dem Auto und führte ihn zu dem bestimmten Platz. Joachim hatte wirklich keine Ahnung wo er war, geschweige denn, was ich vor hatte. Meine Aufregung stieg ins unermessliche und ich freute mich richtig seinen Gesichtsausdruck zu sehen.

"Okay, nimm sie ab" grinste ich und beobachtete jeden seiner Bewegungen. 

Er nahm sie langsam ab und kniff zuerst die Augen zu, da das Licht der Sonne blendete. "Wo sind wir hier?" er sah sich um. "Warte noch" grinste ich und stellte mich neben ihn, während ich in eine bestimmte Richtung sah. Joachim war so sehr verwirrt und fragte sich was er hier auf diesem riesigen Platz machte. Wie auf Knopfdruck fuhr ein schwarzes Auto vor und hielt direkt vor uns. Joachim's Mundwinkel hoben sich als er das überteuerte, hochwertige Auto sah. Ein Mann steig aus und lehnte sich ans Autodach während er uns beobachtete. "Emily, was..?" grinste er und drehte seinen Kopf zu mir. Ich hielt ihm einen Autoschlüssel unter die Nase, welcher zu dem teuren Auto gehörte. "Es ist deiner" lächelte ich und sah ihn an. Seine Augen weiteten sich sofort. "Was?!" fassungslos sah er mich an. "Natürlich nur für diese Fahrt" mein Grinsen wurde noch breiter, als ich seine strahlenden Augen sah. Nun wusste ich warum mich Joachim immer überrascht hatte, er liebte dieses glitzern in den Augen und die pure Freude. 

An diesen Anblick konnte ich mich gewöhnen.

"Emily.." hauchte er fassungslos und konnte alles noch nicht genau beschreiben. "Na los! Ich weiß doch, dass du schon immer so einen Wagen fahren wolltest" ich gab ihm den Autoschlüssel. Joachim beobachtete den hochwertigen Schlüssel in seiner Hand und realisierte alles noch überhaupt nicht. "Aber... wie..?" er sah mich wieder an. "Ich liebe dich Joachim und ich möchte, dass du deinen Wunsch, den du schon als kleines Kind hattest, endlich erfüllst" ich fuhr ihm über die Wange und sah ihn liebevoll an. Sein Lächeln wurde breiter und er war so glücklich. Er umarmte mich fest und sah wieder zum Wagen. "Na los! Ich werde hier auf dich warten" lächelte ich ihn liebevoll an. Ich würde nicht mitfahren, da ich schwanger bin und ich mich in dem Wagen nicht übergeben wollte. Er brachte wirklich keinen Ton raus, doch als ich in die Richtung des Autos nickte, gab er mir noch schnell einen Kuss und lief zum Wagen, wo der Mann schon auf ihn wartete. Zusammen stiegen sie ein, natürlich war Joachim auf der Fahrerseite und konnte endlich seinen Traum erfüllen.

Joachim hatte damals schon als er jünger war, mit seinen Freunden diese Autos vergöttert. Sie haben sogar mit ihnen verschiedene Drivts ausprobiert. Jaa, er war früher ein wenig rebellischer so wie er es mir erzählt hatte. Er hatte damals sogar solche Stunden genommen, um wie die ganz Großen zu fahren, einen auf Vin Diesel zu machen. Dies ist jetzt schon so lange her und vor seinem Studium. Ich wollte ihn einfach ein Stück Erinnerung schenken und das hatte auch geklappt.

Er sah so glücklich aus, was mich wiederum glücklich machte.

Her red lips | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt