Als Joachim abends nach Hause kam, lag ich schon schlafend im Bett. Ich hatte es leid auf ihn ewig zu warten und ging deswegen ins Bett.
Ich bekam nicht mehr mit wann er kam und was er noch machte. Er schlich langsam ins Schlafzimmer als er sah, dass ein kleines Licht noch brannte. Joachim sah, dass ich schlafend im Bett lag während er leise meinen Namen sagte.
Dann kam er näher und sah die kleine Plüschtier-Spieluhr. Jeden Abend legte ich sie auf meinen Bauch für unser Kind. Ich bekam ebenso nicht mit wie er sie sanft in die Hand nahm und sie ansah.Als es morgen wurde und die Sonne schien, richtete ich mich auf. Zu meiner rechten lag Joachim und schlief seelenruhig vor sich hin.
Ich hob meine Decke an und tapste leise ins Bad während ich mein Handy noch vom Nachttisch nahm.
Heute war mein freier Tag, heute machte ich etwas für mich, und zwar nur für mich. Olivia, Sandra und ich haben uns in einem Café zum Frühstück verabredet. Ich freute mich schon riesig drauf und machte mich sich dementsprechend schnell fertig.
Es war Wochenende und außerdem Samstag. Heute würde ein guter Tag werden, das spürte ich.Ich ging kurz unter die Dusche und machte mich anschließend fertig.
Ich entschied mich für meinen grauen Rollkragenpullover, der sich an meinen Körper anschmiegte. Er war dünn und schmeichelte meiner Figur, und dennoch war er ab der Taille lockerer um meinen Babybauch nicht zu entlarven. Endlich machten wir mal wieder etwas zu dritt und waren nur junge Erwachsene, die in ein paar Monaten ihr Abi in der Tasche hatten.Als ich wieder aus dem Bad kam, fertig gestylt und geschminkt, sah ich ins Schlafzimmer. Joachim lag immer noch in der gleichen Position im Bett und schlief ruhig vor sich hin. Ich sah in eine andere Richtung und ging. Schnell warf ich das Wichtigste in meine Handtasche während ich mir die Schuhe anzog. Dann zog ich noch meine schwarze Winterjacke an und sah mich im großen Spiegel an. Die schwarze Hose passte perfekt zum grauen Pullover und somit zum Gesamtbild.
Ich lief nochmal in die Küche und schrieb Joachim einen Zettel wo ich war. Natürlich war ich immer noch enttäuscht oder ein wenig sauer auf ihn, dass er mich schon wieder versetzt hatte, doch ich konnte das nicht ändern. Joachim war nicht nur Lehrer, er war viel mehr als das. Er kümmerte sich um die ganzen schulischen Angelegenheiten, welche ich nicht besonders verstand.Bin unterwegs
Schrieb ich knapp auf den kleinen Zettel und ging wieder zur Haustüre. Zuvor sah ich nochmal ins Schlafzimmer, doch er lag immer noch in der gleichen Position da. Auf einer Seite war ich froh darüber, doch auf der anderen Seite war ich ein wenig enttäuscht darüber. Doch ich schüttelte meine Gedanken ab und nahm meine Tasche.
Nein, heute nicht. Ich werde den Tag mit meinen Freunden verbringen und da hat Trauer oder Enttäuschung keinen Platz.
Ich öffnete die Haustüre und ging nach draußen.Lachend saßen wir in dem besprochenen Café und vergnügten uns. Sandra erzählte uns den neusten Klatsch, den sie in einer Shishabar aufgeschnappt hatte. Es gehörte schon zur Routine, dass man immer Klassenkameraden oder Leute trifft die man kennt, und somit entstanden dann neue Stories. „Es tut mal wieder so gut mit euch abzuhängen, und zwar nicht nur in den kleinen 15 Minuten Pausen in der Schule" lächelte ich die beiden an. „Da kann ich mich anschließen" grinste Olivia und hob ihr Orangensaft an um daran zu nippen. „Ich weiß doch, dass 15 Minuten nicht deine Sandra-Zeit auffüllen" grinste Sandra mich an und trank ebenso einen Schluck aus ihrem Glas. Ich lachte und sah sie dabei an, auch Sandra musste lachen und ihr wäre fast der ganze Inhalt im Mund aus der Nase gelaufen. Schnell stürzte sie sich auf ihre Serviette und hielt sie sich vors Gesicht. Ich sah Olivia an und wir mussten noch mehr lachen.
„Ich hatte nicht vor, dass mir das nochmal passieren würde" Sandra versuchte den Satz normal wie möglich rauszubringen. „Keine Sorge, das wird dir noch öfter passieren" Olivia konnte sich kaum noch beruhigen vom Lachen und sank halb auf den Tisch um gleich danach sich wieder aufrecht hinzusetzten. „Nein" Sandra lachte kurz auf und sah Olivia an. „Sei froh, dass da keine Kohlensäure drin ist, sonst wärs echt schmerzhaft" lächelte ich sie an. „Wieso? Hast du schon Erfahrung?" breit grinste die Blondine mich an. „Wenn du nur wüsstest" lachte ich.
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Her red lips | Band 2
RomanceNachdem die große Neuigkeit verarbeitet ist, bereiten sich Emily und Joachim auf ihre Zukunft vor und was sie alles mit sich bringt. Alles scheint perfekt zu sein, doch auch in jeder Beziehung gibt es ein Geheimnis, welches wie ein dunkler Schatten...