Am nächsten Morgen saß ich wieder im Unterricht und fand alles sinnlos. Heute würde ebenso ein langweiliger Tag werden und Sport hatte ich später auch noch. Ich hatte wirklich keine Lust auf Sport, zuerst aber hatten wir Bio. Seit dem Vorfall mit Herr Kopp, hielt ich mich in seinem Unterricht noch mehr zurück. Ich machte sonst auch nie mit, aber jetzt besonders nicht.
Er erzählte uns irgendetwas, ich hörte aber nicht zu. Geliana lachte ständig hinter mir, was mich ankotzte. Sie nervte mich ebenso. Ich versuchte mich aber so gut es ging zurück zu halten, weil ich keine Lust auf mehr Stress hatte. Als wir endlich die Stunde rum hatte, gingen wir wieder hoch ins Klassenzimmer wo auf uns Frau Stöhle wartete. Wir machten irgendwie so dummes Zeug in Deutsch wie z.B. Dialekte. Was soll ich mit Dialekte in der Abiprüfung? Ich verdrehte genervt die Augen. Ich dachte zurück an das letzte Jahr. Es war voller Höhen und Tiefen. Joachim und ich hatten Schluss gemacht. Ich dachte an die letzte Klassenfahrt und mir fielen dazu nur negative Gedanken ein. Irgendwann dann haben wir wieder zu einander gefunden. Jedes mal wo ich die Referendarin, also Frau Stöhle sah, zog sich in mir alles zusammen. Ich stellte mir jedes Mal vor wie sie sich küssen. Wie sie sein Gesicht in die Hände nimmt und es leidenschaftlicher wird. "Yo" sagte Olivia als ich meinen Bleistift vor Wut kaputt machte. Erst jetzt bekam ich es selber mit. "Hasst du sie so sehr oder was?" sie sah mich an. "Du kannst dir nicht vorstellen wie" zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen ihr zu.
Nachmittags hatten wir Sport. In der Umkleide zogen wir uns um und ich band mir ein Pferdeschwanz. Wir spielten Volleyball, was mir lag. Jeder stand in seiner Position und wartete auf das Startsignal. Ich stand hinten und machte den Aufschlag. Der Ball flog von Feld zu Feld, da mich das Team eigentlich in Manschaftssportarten störte, versuchte ich alleine so gut es ging die Bälle zu bekommen, natürlich wussten Olivia und Sandra das. Deswegen lief ich los um den Ball fangen zu können. Ich schoß mit voller Wucht auf den Ball und er flog quer übers Netz. Zu meinem Überraschen, war heute Gelato und ihre Weiber da. Normalerweise schwänzten sie immer. Wahrscheinlich gab es Ärger von meiner Sportlehrerin weshalb sie jetzt zum Unterricht kamen. Der Ball flog direkt Gelato ins Gesicht.
Natürlich hat sie sich weggedreht und hielt sich den Kopf. Ich sah zu Olivia, die ein breites Grinsen im Gesicht trug. "100 Punkte, Emily" sagte sie und ich musste loslachen. Gelato fand das alles überhaupt nicht witzig und sah mich finster an. "Das hast du doch extra gemacht!" fauchte mich Julia von der anderen Seite des Netzes an. Sofort stieg Alina mit ein. "Ja hat sie!".
"Wenn du meinst. Ich dachte da du so ein kluges Mädchen bist, hättest du wissen müssen, dass ich es nicht beeinflussen kann, wenn sie nicht aufpasst und den Ball nur anschaut während er zur ihr geflogen kommt" ich sah sie an. Alina sah mich genauso finster an. "Das reicht Mädchen, machen wir weiter" schrie unsere Sportlehrerin und pfiff in ihre Pfeife.
Nach dem Sportunterricht, machte ich mich auf nach Hause. Als ich zu Hause ankam, legte ich mich erstmal ins Bett und starrte die Decke an. Ich war so müde. Deswegen entschied ich mich dazu duschen zu gehen und dann ins Bett. Nach der Dusche lag ich im Bett und tippte etwas auf meinem Handy rum, bis eine Nachricht von Joachim kam.
Am nächsten Tag ging ich nach dem Unterricht zu Joachim. Wir hatten Freitag und somit der letzte Schultag der Woche. Ich lief mit einem Lächeln zu ihm. Als ich bei ihm ankam, öffnete er mir mit einem Grinsen die Tür. Er gab mir einen Kuss zur Begrüßung. "Wie geht's dir und dem Kleinen?" fragte er mich als ich mich aufs Sofa setzte. "Wir haben Hunger" lachte ich. "Das dachte ich mir schon, deswegen hab ich etwas bestellt" er hielt mir den großen Pizzakarton unter die Nase. Mit leuchtenden Augen sah ich den großen Karton an und nahm ihn. "Hast du nichts gegessen?" fragte ich ihn als ich sah, dass alles noch da war. "Doch, aber weil du ja jetzt für zwei isst, habe ich mehr bestellt" grinste er mich an. "Daran kann ich mich gewöhnen" lachte ich und biss in das erste Stück rein.
"Ich kann nicht mehr" sagte ich als ich mich auf die Seite legte. "Kein Wunder, du hast alles gegessen" er strich mich die Haare aus dem Gesicht. "Und ich bereue es jetzt schon" lächelte ich. Er fing auch an zu lachen. Wir sahen noch ein bisschen fern bis wir uns ins Bett verkrochen. "Was hast du heute so gemacht?" ich strich ihm über die Wange. "Nichts besonderes, hab meine 13er gequält und Arbeiten korrigiert. Achja und wir hatte eine Konferenz" er verdrehte die Augen. Ich kicherte. "Was ist so witzig?" er sah mich an und lächelte. "Nichts" sagte ich und drehte mich auf den Rücken. "Ist das so?" er lehnte sich über mich und sah mich an. Ich nickte mit einem Lachen. Er lehnte sich zu mir runter und küsste mich sanft. Seine Hand fuhr unter mein Oberteil. Erst strich er meinen Bauch langsam und dann fuhr er meine Hüfte entlang. Der Kuss wurde intensiver und verlangender. Doch ich drückte ihn sanft von mir. Er sah mich leicht verwirrt an. "Heute nicht" hauchte ich und sah ihm in die Augen. Er nickte verständlich und legte sich zu mir nachdem er mir noch einen langen Kuss gegeben hatte.
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Her red lips | Band 2
RomanceNachdem die große Neuigkeit verarbeitet ist, bereiten sich Emily und Joachim auf ihre Zukunft vor und was sie alles mit sich bringt. Alles scheint perfekt zu sein, doch auch in jeder Beziehung gibt es ein Geheimnis, welches wie ein dunkler Schatten...