Nach dem Sport zogen wir uns in der Umkleide um, naja ich zog mir nur meine Sportjacke drüber und wechselte meine Hose zu einer Leggings. Ich wollte mich nicht obenrum vor den anderen umziehen, nicht weil ich irgendwie ein Problem damit hatte, nein. Sondern wegen meinem Babybäuchlein. Man sah ihn schon deutlich obwohl er jetzt nicht gigantisch war, dennoch wollte ich keine Gerüchte eingehen oder Vermutungen. Ich zog meinen Reißverschluss nach oben und packte meine Tasche. „Wir sehen uns morgen Leute" sagte ich zu Sandra und Olivia bevor ich mich auf den Weg machte. „Bis morgen" riefen sie mir hinterher. Ich ging durch die Tür und schloss sie hinter mir. Als ich durch die große Glastüre gehen wollte, hörte ich Joachim's Stimme. „Das wars für heute, bis nächste Woche". Verwirrt runzelte ich die Stirn. Nächste Woche? Unterrichtet er jetzt unsere Jungs in Sport? Sonst hatte er doch immer eine andere Klasse nachmittags in Sport und vor allem an einem anderen Tag.
Auf einmal ging die Tür von der Jungssporthalle auf und die Jungs kamen verschwitzt in meine Richtung und gingen an mir vorbei. Ich hatte das Bedürfnis zu ihm in die Sporthalle zu gehen und ihn zu fragen, aber dann sah ich zur Glastüre. Das Schild hing wie auch jeden Tag an der Eingangstüre und warnte vor dämlichen Aktionen oder sonst was.
Nämlich wurde dieser Bereich, also die Sporthalle, Videoüberwacht und verringerte so unsere Chancen ungestört miteinander zu reden. Zwar würde es nicht auffallen bzw. keinen Verdacht schöpfen, wenn ich mit ihm reden würde, aber es war ja nicht so als würde ich ihn nicht mehr sehen.
In ca. einer halben Stunde wäre ich bei ihm zu Hause und er würde ebenso bald nachkommen. Ich schüttelte innerlich meine Gedanken ab und setzte zum Gehen an.Schnell lief ich zu ihm nach Hause, damit ich nicht krank wurde. Es war ein kühler Wind draußen und wehte meinen Pferdeschwanz durch.
Als ich dann bei ihm ankam, zog ich meine Schuhe aus sowie meine Jacke und hing sie auf. Eilig tapste ich ins Badezimmer und nahm eine kurze Dusche.Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und entspannte ihn somit. Es tat gut nach der Kälte eine warme Dusche zu nehmen. Ich beeilte mich damit ich Joachim noch begrüßen konnte, wenn er hereinkommen würde. Außerdem wollte ich das Essen noch aufwärmen.
Als ich mich angezogen hatte und meine Haare so gut es ging trocken rubbelte, ging ich zur Küche. Verwirrt sah ich mich um.
Ich sah auf die Uhr und es war schon 17.02 Uhr. Wo bleibt er? Hatte er noch etwas in der Schule zu erledigen?
Ich lief weiter zur Küche und machte schon mal das Essen warm, er würde wahrscheinlich bald kommen und ich wollte, dass alles schon fertig sein würde.Als ich das Essen aufgewärmt hatte sah ich wieder auf die Uhr. 15 Minuten waren vergangen. Ich seufzte auf. Ich hatte riesen Hunger und sah die Nudeln an. Sie lachten mich schon förmlich an. Erneut sah ich auf die Uhr. Einerseits wollte ich auf ihn warten, damit wir zusammen essen konnte, andererseits wollte ich so spät am Abend nichts mehr essen. Wieder sah ich auf den Teller mit Nudeln. „Egal jetzt" sagte ich zu mir selber, setzte mich hin und fing an die Nudeln zu essen.
Währenddessen fiel mir auch ein, dass ich noch eine Fallbeschreibung für GW machen wollte. Laut seufzte ich auf.
Nach dem Essen setzte ich mich an den Tisch und schrieb den Text mit allen Vorgaben. Dies zog sich ebenso in die Länge und am Ende dachte ich, ich würde eine Stunde hier sitzen. Doch als ich mich nach der Aufgabe auf das Sofa legte und den Fernseher anschaltete, hörte ich die Schlüssel im Schloss. Sofort linste ich auf die Uhr und es war schon 18.24 Uhr. Wo war er so lange?„Hey" sagte er und streifte sich seine Sachen ab. Ich sah ihn an während ich meine Arme auf der Sofalehne platziert hatte. „Wo warst du so lange?" wieder sah ich auf die Uhr, um ihm zu symbolisieren, dass er wirklich spät war. Ebenso sah er kurz auf die Uhr. „Tut mir leid, mir ist in der Schule noch etwas dazwischen gekommen" er lehnte sich zu mir runter und gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund. So spät noch? „Aber ich hab dir was mitgebracht als Wiedergutmachung" lächelte er. Verwirrt legte ich den Kopf schief und sah ihn an.
Er hatte ein kleines eingepacktes Etwas in der Hand was man eigentlich nur in der Bäckerei bekommt, wenn man dort Kuchen einkaufte. Er tat die Folie zur Seite und ich hatte recht. Es war der Schokoladenkuchen, den Joachim mir öfters mitbrachte, wenn er spät nach Hause kommt. „Du liebst ihn doch" lächelte er als er den Kuchen ansah. „Joachim, willst du, dass ich auch bald aussehe wie ein Kuchen?" sagte ich als er mir den Kuchen gab. „Du wärst ein süßer Kuchen" lachte er und legte seine Jacke ab. „Eigentlich wollte ich so spät nichts mehr essen" murrte ich und sah auf die Uhr. „Dann kann ich ihn ja essen" er kam wieder zu mir und sah ihn an. „Du hast gesagt, das ist meiner" ich zog ihm das Stück weg und schmollte. Er lachte und ging in die Küche.
„Ich habe die Nudeln warmgemacht.. obwohl, warm.." ich sah wieder zur Uhr. Ich stand auf und ging zu ihm. „Naja vor einer Stunde.." ich sah auf die restlichen Nudeln. „Ist schon in Ordnung, danke Schatz" er gab mir einen Kuss auf die Wange und lief an mir vorbei, um die Nudeln wieder aufzuwärmen.
Nachdem Joachim die Nudeln aufgegessen hatte und ich den ganzen Kuchen abends noch verdrückt hatte, lagen wir auf der Couch. Naja eher er. Er lag nur so auf dem Bauch, wenn er kaputt war vom langen Tag oder wenn er Rückenschmerzen hatte. Ich beobachtete ihn genau.
„Hast du Schmerzen?" fragte ich ihn ohne den Blick zu heben. „Nein Schatz, alles gut" sagte er, doch er überzeugte mich damit nicht. Ich kroch zu ihm rüber und setzte mich auf ihn. Vorsichtig beugte ich mich nach vorne und legte meine Hände auf seine Schultern. „Lüg nicht" flüsterte ich ihm ins Ohr bevor ich mich wieder aufrichtete und anfing ihn zu massieren.„Eigentlich sollte ich dich massieren" sagte er zerquetscht. „Nein, Joachim. Du kannst nicht alles alleine machen, außerdem bin ich nicht krank". Ich ging tiefer rein und er gab immer wieder Laute von sich. Ich war ein kleiner Sadist und erfreute mich an Schmerzen anderer, wenn's in gewissen Maßen ist.
„Du sag mal, wieso warst du in Sport eigentlich da? Unterrichtest du jetzt die Jungs aus meiner Klasse?" sprach ich nun endlich meine Gedanken aus. „Das hab ich dir auch noch nicht erzählt, hm? Ich habe meinen Unterricht gewechselt, weil der andere Sportlehrer der Jungs an diesem Tag nicht mehr unterrichten konnte. Irgendwas ist bei ihm glaube ich dazwischen gekommen, ich bin mir aber nicht sicher" erklärte er und ich hörte ihm aufmerksam zu ohne mit dem Massieren aufzuhören. „Achso ist das".
Was ein Zufall, dass er jetzt auch dann nachmittags hat, wenn ich auch hatte. Ich lächelte als ich daran dachte.Nach einer Weile als ich ihn weitermassiert hatte, wurde seine Atmung regelmäßiger und leichter. Ich bückte mich nach vorne und sah, dass er schlief. Ein kleines Lächeln umfuhr mein Gesicht als ich ihn so süß da liegen sah. Ich fuhr ihm vorsichtig über die Wange ohne ihn zu wecken. „Schlaf gut, Schatz" hauchte ich und gab ihm einen Kuss auf die Schulter als ich uns zudeckte.
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Her red lips | Band 2
RomanceNachdem die große Neuigkeit verarbeitet ist, bereiten sich Emily und Joachim auf ihre Zukunft vor und was sie alles mit sich bringt. Alles scheint perfekt zu sein, doch auch in jeder Beziehung gibt es ein Geheimnis, welches wie ein dunkler Schatten...