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Abends zogen wir uns um, da wir zum Abendessen gehen wollten. Ich drehte meine letzte Locke als ich konzentriert in den Spiegel sah. Vorsichtig legten sich zwei Arme um mich und erst jetzt bemerkte ich, dass Joachim seinen Kopf auf meine Schulter abgelegt hatte und mich im Spiegel verträumt ansah. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht als ich ihn ansah. „Du siehst wunderschön aus" hauchte er sanft, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam. Mein Lächeln wurde breiter. Ich trug ein schwarzes, anliegendes Kleid, welches schlicht war und meine Figur betonte, eine schwarze Strumpfhose trug ich noch drunter. Joachim hingegen trug ein schwarzes Hemd und eine ebenso schwarze Hose dazu. Er sah umwerfend gut aus. Sein Parfüm verdrehte mir ebenso meinen Kopf.

Ich legte mein Glätteisen auf den Tisch und schaltete es ab bevor ich mich zu ihm umdrehte und meine Arme um ihn legte. Auch er legte seine Arme um mich und zog mich näher zu sich. Völlig in Gedanken versunken sah ich ihn an und verlor mich in seinen Augen. „Du siehst umwerfend aus" hauchte ich kaum hörbar ihm entgegen bevor ich meine Lippen auf seine legte. Ein Kribbeln durchfuhr meinen gesamten Körper und stellte ihn so unter Strom. Ich war wie Electro von Spider-Man. Ein einziges Stormnetz. Ich liebe ihn so sehr, es ist unglaublich.

Vorsichtig löste er sich und sah mich liebevoll an. „Lass uns gehen" er strich mir mein Haar hinters Ohr.

Im Restaurant angekommen, war es gemütlich und ruhig. Das ganze Licht war gedimmt und der Kerzenschein wurde so in den Vordergrund gerückt. Es war wunderschön.
„Wow.." murmelte ich als ich mir alles ansah. „Gefällts dir?" er sah zu mir. „Und wie.." ich drehte meinen Kopf zu ihm und drückte seine Hand fester.
Ein Kellner führte uns zu einem Tisch, der schön geschmückt war und ebenso im verdunkelten aufleuchtete.
Wir setzten uns hin und bekamen auch sofort die Speisekarten gereicht. Ich sah mir die vielen, verschiedenen Gerichte an und konnte mich nicht entscheiden. Es war so eine große Auswahl an verschiedenen Speisen. „Emily" sagte er sanft meinen Namen. Ich hob meinen Kopf und sah auf. Er deutete auf das große Fenster wo der Mond abgebildet war und dieser hell strahlte. Völlig überwältigt von der Schönheit der Natur öffnete ich meinen Mund und sah ihn fasziniert an. Die Sterne verzierten den dunklen Himmel ebenso. Es war atemberaubend.

„Es sieht so schön aus" hauchte ich mit einem Lächeln als ich meinen Kopf wieder zu ihm sah. Er hingegen sah mich verträumt an. „Ist etwas?" lächelte ich ihn an. Er schüttelte den Kopf während er sein Lächeln nicht von mir abließ. „Du bist so süß" sagte er. Ich spürte sofort wie mir die Wärme in die Wangen schoss, auch die kleine Art von Komplimente ließ mich wie früher reagieren. Auch wenn es ein paar Jahre her ist, dass ich bei fast jedem Kompliment einen leichten rosa Stich auf den Wangen bekommen hatte, ließen diese kleinen Aufmerksamkeiten von ihm immer noch ein Kribbeln in mir aufkommen.

Nachdem wir ausgiebig gegessen hatten und uns über Themen unterhalten hatten, die wir gemeinsam teilten, standen wir auf und gingen ein wenig raus. Es war kühl draußen und angenehm still. Eine kleine Brise durchfuhr meine Haare während wir ein wenig spazierten. Seine Hand fest in meiner umschlossen, spürte ich dennoch seine Wärme. Seine Hand passte so perfekt in meine und meine in seine. Es ist so, als ob wir perfekt für den jeweils anderen gemacht wären, auch wenn uns ein paar Jahre voneinander trennten, sah man es und bemerkte man es nicht wirklich. Wir waren so sehr auf einer Wellenlänge, dass es schon zu perfekt ist. Es passte einfach.

„Du bist so still" ertönte seine Stimme. Ich sah zu ihm hoch und bemerkte erst, dass er zu mir runter sah. „Ich lausche dem Wind" lächelte ich und sah nach vorne. Vor uns sah man die kleine Stadt, wo nur ein paar Lichter vor sich hin brannten. „Und was sagt er?" lächelte nun auch er als er sich ebenso die kleine Stadt von hier oben ansah. „Dass mein Leben perfekt ist". Joachim's Kopf drehte sich wieder zu mich und musterte mich liebevoll. Ich sah stattdessen weiter auf die Ferne. Die Sterne funkelten vor sich hin und tanzten um den hellen Mond. Es sah schon aus wie aus einem perfekten Märchenbuch. „Du weißt, dass du alles perfekt machst" fragte er mich, es hörte sich aber eher so an wie eine Aussage. Ich schüttelte den Kopf. Verwirrt sah er mich an. „Du machst mein Leben perfekt" ich sah ihn wieder an. Joachim's Gesichtsausdruck war überrascht, doch sofort änderte es sich wieder in ein liebevollen Ausdruck. Bevor er etwas sagen konnte, kam ich ihm zuvor. „Und das" ich sah runter und legte meine linke Hand auf meinen Bauch. Unser Kind machte uns komplett, wie waren ein Team.

Er löste seine Hand aus meiner und der kalte Wind umschlang sofort meine Hand. Als ich aufsah, lagen schon seine Lippen auf meinen. Seine Hände lagen auf meinen Wangen und hielten sie warm. Dieser Kuss war so gefühlvoll und vollen Liebe. Vorsichtig löste er sich von mir und sah mir in die Augen. „Wie schaffst du es jedes Mal in solchen unerwarteten Momenten mein Herz erneut mit deiner Liebe zu füllen?" er strich mir sanft mit dem Daumen über die Wange. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, er füllte mich mit seiner Liebe komplett aus.

„Ich liebe dich einfach so". Er schloss mich in seine Arme und drückte mich so nah es ging an sich. „Und ich liebe dich so unfassbar sehr, mein Engel". Seine Worte lösten in mir pures Wohlsein aus, er bestätigte jeden Tag meine Gedanken und meine Entscheidung mit ihm zu leben, indem er einfach so ist wie er ist. Er ist derjenige, den ich mein ganzes Leben schon gesucht hatte und nun endlich war ich zu Hause.
Ich drückte mich noch näher an ihn heran als es sowieso schon nicht ging. Die Sterne schienen auf uns herab und erhellten und somit. Er war meine Seele, mein Balsam für ein perfektes Leben, für eine perfekte Zukunft zu dritt.

Wie kann ein einziger Mensch nur alles in jemand Anderen ausfüllen? Die Antwort ist glasklar; mit Liebe.

Her red lips | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt