Es war dunkel, wenn nicht schwarz. Unsere Körper hatten sich von unseren Seelen verabschiedet, unser Verstand zerbrach immer mehr mit dem Gefühl der Nichtslosigkeit. Wie sehr wünschte ich mir bei dir sein zu können. Moment.., wie war der Name? Der Name? Ihr Name?
Schon so oft sah man den kleinen, schwachen Lichtpunkt, jedoch konnte ich ihn nicht deuten. War dies Einbildung oder Realität? Schon so lange war ich in dieser Dunkelheit gefangen, überströmt sie mich? Langsam verliere ich die Kontrolle Ich zu sein. So viele Versuche habe ich für dich gegeben, jedoch zwecklos. Nichts wollte funktionieren so wie ich wollte, ich war wie gefangen in meiner Selbst.
So oft habe ich nach der Sonne gegriffen nur um zu wissen, ich war zu weit entfernt um nach ihr greifen zu können. Sie schien drei Mal am Tag, versucht mich zu erwecken.
Wer sagt, dass ich lebe?
Wer sagt, dass ich tot bin?Ich war alleine in diesem dunklen Nichts. Ich fing an zu zweifeln, an mir, an Hoffnung, an ein besseres Leben und dennoch hatte ich das kleine Etwas, was ich nicht vergessen durfte. Was war es? Wenn ich nur wüsste was es war!
In dieser dunklen Nacht versinkt man, in ein Reich des Zwischenseins. Das Reich zwischen Tod und Leben, das Nichts, der Übergang. So oft hörte ich diese bestimmten Klänge der Freiheit, diese wunderschöne Melodie des süßen Etwas. Sie war so süß und dennoch, so traurig.
Was macht dich so traurig?
Kann ich dir helfen?Nichts. Ich bekam nie eine Antwort.
Kannst du mich denn nicht hören?
Oder..
Bin ich es der nicht sprechen kann?Dort ist sie wieder, diese Sonne zu der ich will, jedoch erreiche ich sie wieder nicht. Verschwommene Melodien sind zu hören. Verstehen kann ich sie nicht. Es ist so als hätte ich Watte in den Ohren. Meine Kehle war zugeschnürrt, ich konnte nicht reden. Es fühlte sich so an als wäre ich tot, oder bin ich das schon? Wo ist diese wunderschöne, süße Melodie? Wie ich sie vermisste. Sie gab mir einen kleinen Lichtblick. Sie kam mir so bekannt vor, woher kannte ich sie nur? Wenn ich nur wüsste woher ich sie kannte..
Kannte ich sie von früher?
Als ich mit ihr im Sandkasten spielte?
Nein, das war es nicht.
Waren es die Vögel im Frühling?
Nein, das konnte nicht sein.
Oder war es Summen meiner Mutter, die versuchte mich in den Schlaf zu singen?
Nein, das stimmte ebenso nicht.Und wie aus dem Nichts, hörte ich sie wieder. Meine Watte wurde durchlässiger. Wie ist dein Name?
Der Name!
Wie ist dein Name!?„Es geht nicht darum. Es geht darum, dass der Patient seit 3 Wochen keine Fortschritte zeigt und er somit auch nicht wirklich zurück kommen wird".
„D-das, kann nicht s-sein..".Weine nicht.
Bitte, sag mir, wie ist dein Name!?„Es tut mir leid Ihnen das mitteilen zu müssen, aber so steht es nun mal fest".
Stille, es war nichts als Stille.
„Das können Sie nicht, nein... Er ist ein Kämpfer!"
Leise Schluchzer erfüllten die Stille, die mit einem Piepen abgerundet wurde. Es war so still, man hätte eine Nadel auf den Boden fallen lassen können und man hätte sie deutlich hören können.
„Es tut mir leid" ertönte eine höhere Stimme, die noch keiner wahrgenommen hatte.
Wie...
Ist..
Dein...
Name..?Erneute Stille, keiner sagte etwas. Mein sinnloses Ich verließ mich langsam.
Der Name..
Langsam legte sich alles in mir lahm.
War dies das Ende?»Mein Name? Das ist nicht besonders nett, Joachim« kicherte jemand.
Diese Melodie..
Das war sie!
Wenn ich sie nur zuordnen konnte..Bitte, sag mir deinen Namen..
Langsam verlor sich immer mehr mein Selbst in der Dunkelheit.
In dem Nichts.»Du kannst dich wirklich nicht erinnern?« fragte sie sanft, wenn nicht leicht enttäuscht.
Ich kannte sie, sie war mir so vertraut, so vertrauenswürdig. So als hätte ich ein zu Hause. Es fühlte sich so schön an, so als hätte ich alles was ich je haben wollte, jedoch fühlte es sich ebenso so an, als wäre ich noch weit weg von dieser Melodie. Mein Körper schaltete sich langsam immer mehr ab, jedoch war diese eine Melodie, die mich hier hielt und nicht gehen lassen wollte.
Wie ist dein Name?
Langsam war eine Gestalt vor mir, jedoch konnte ich sie nicht genau sehen. Ich konnte nicht sehen wer es ist.
»Du hast mich nicht vergessen, das weiß ich« sagte sie mir.
Sie war so nah und dennoch so weit weg. Ich versuchte sie anzusehen. Immer wieder wurde die Melodie lauter und die Gestalt vor mir nahm immer mehr Farbe an. Von einem Schwarz, zu wunderschönen Farben. Fasziniert betrachtete ich ihre Schönheit, wie alles klarer wurde. Als ihr Gesicht scharf war und ich sie das erste Mal sah, lächelte sie mich an. Diese Augen konnte ich nicht vergessen.
Die Melodie, nach der ich gesucht hatte. Sie war nie weg, sie war immer da.
»Und jetzt sag meinen Namen« lächelte sie mich sanft an.
Sofort fiel mir alles ein, meine ganzen Gedanken, Gefühle, mein Leben kehrten zurück.
Emily
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Her red lips | Band 2
RomanceNachdem die große Neuigkeit verarbeitet ist, bereiten sich Emily und Joachim auf ihre Zukunft vor und was sie alles mit sich bringt. Alles scheint perfekt zu sein, doch auch in jeder Beziehung gibt es ein Geheimnis, welches wie ein dunkler Schatten...