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Am nächsten Tag ging ich aufgewühlt zur Schule. Frau Stöhle hätte mir doch als Lehrerin Bescheid geben müssen, wieso sagte sie nichts?! Vor allem, wenn sie schon der Rektorin mitteilt, dass ich so schlecht bin. Gott, kotzt die mich an. Als ich dann im Klassenzimmer ankam, sahen mich Olivia und Sandra an. „Ist alles in Ordnung?" fragte Sandra mich. „Nein, ich werde die jetzt fragen wieso sie mir nichts gesagt hat, dass ich mein Abi gefährde" zischte ich den Beiden zu und dann kam sie auch schon rein. „So, guten Morgen" sagte sie gut gelaunt. Als sie uns eine Aufgabe gegeben hatte zum Bearbeiten, sagte ich ihren Namen. Sie zögerte ein kleines bisschen und kam dann. „Ja?" fragte sie mit dem nettesten Unterton. Tu mal nicht so. „Kann ich mit Ihnen kurz reden, allein?" ich sah sie erwartungsvoll an. „Ja klar, sicherlich".

Wir gingen beide vor die Tür und sie sah mich erwartungsvoll an. Tut sie nur so oder warum verhält sie sich so? „Wieso haben Sie mir nicht gesagt, dass ich mein Abi gefährde? Die Rektorin sagte, dass ich so schlechte Noten hätte, was aber nicht sein kann und Sie es ihr mitgeteilt haben" ich versuchte meine Wut beiseite zu schieben. „Nun, es ist meine Pflicht sowas der Rektorin mitzuteilen" sagte sie und sah mich an. Ihre nette Art ist fast wie verflogen. „Und wieso hab ich dann so schlechte Noten? Das kann nicht sein, weil immer wenn wir unsere Arbeiten zurückbekommen haben, hatte ich immer eine angemessene Note". Sie sah mich an. „Ich weiß es nicht" gab sie nur knapp von sich. Die will mich doch für dumm verkaufen. Ich sah sie wütend an, so standen wir für ca. eine Minute. „Es wird sich alles ergeben falls irgendwas nicht stimmen sollte" sie sah mich an und aus irgendwelchen Gründen glaubte ich ihr nicht. Was sollte sich da legen? Ich werde mein Abi wahrscheinlich nicht machen können. „Schön" sagte ich kalt und wir gingen wieder rein.

In der Pause erzählte ich Olivia und Sandra was Frau Stöhle und ich draußen geredet haben. Die Beiden verdrehten die Augen als ich ihnen ihre Aussagen erzählt hatten. „Die ist so dumm, sorry aber was ist das für eine Lehrerin" sagte Olivia. Ich fand das alles langsam lächerlich. „Gott, Leute ich verliere meine Nerven noch an dieser Schule" langsam schloss ich meine Augen. Ich war hundemüde und konnte nicht mehr klar denken. „Und ich bin sooooo müdeee" mein Kopf lag mittlerweile auf meinen Armen auf dem Tisch. Dann kam Frau Wörle herein. „Emily, nicht schlafen. Jetzt geht's erst los" sagte sie mit einem Lächeln und ging an mir vorbei, vor zum Lehrerpult. Ich sah auf und blickte zur Tafel. „So eine neue Woche hat begonnen und somit auch eine neue Abfragerunde" sie holte ihr Handy raus. „Wer mag?" sie hielt ihr Glücksrad vor die Klasse und sah sich um. Ich ließ mittlerweile meinen Kopf wieder in meine Arme sinken. „Geliana? Gut!" sie ging zu ihr und Gelato drehte. „Ich Wette auf 100€, dass ich wieder drankomme" murmelte ich. „Ah, Emily!" sagte Frau Wörle und ging wieder zum Pult. „Was hab ich gesagt?" ich hob meinen Kopf und alle lachten.

„Soooo, wir haben doch die Muskulatur durchgenommen..." grinste sie mich an. „Ich schwöre auf alles, ich habe keine Ahnung" zischte ich Olivia zu. So lief auch meine Abfrage. Am Ende habe ich, irgendwie auch immer, 5 Punkte rausgehauen, was mich eigentlich selber verwundern ließ. „Sie haben nicht gelernt? Hab ich recht?" sie sah mich mit zusammengebissen Zähnen an als wir vor der Tür standen. „Nein, aber ich habe mit 0 Punkte gerechnet, dennoch, ich bin froh mit der Note" lächelte ich. „Ja dann ist's ja auch nicht so schlimm für Sie" lachte sie. Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein".

Abends war ich allein bei Joachim. Er hatte Elternabend, bzw. die 11. Klässler hatten ihn. Der Elternabend läuft ein wenig anders als bei meinen anderen Schulen ab. Die Lehrer hatten quasi ihre eigenen Zimmer und die Eltern konnten nacheinander reingehen und mit ihnen alles besprechen. Wie Sprechstunden halt. Er sagte, dass es eine Weile dauern kann bis er kommt. Ich entschloss mich dazu ein Bad zu nehmen und mal abzuschalten. Ich entledigte meine Kleider und ging ins warme Wasser. Es tat auch mal gut alleine zu sein, um mal Ruhe zu haben und die Zeit nur für sich zu nehmen.

Nach dem Bad ging ich ins Bett und machte einen Film an. Es dauerte auch nicht lange bis ich dann auch vor dem Fernseher einschlief. Nach einer Weile kam Joachim nach Hause, was ich nicht mehr mitbekam. „Emily?" fragte er leise und sah mich dann wie ich eingeschlafen im Bett lag. Er kicherte leise und gab mir einen Kuss auf den Kopf bevor er sich noch umzog und sich zu mir legte.

Her red lips | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt