|Sechs|

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Maximilian zitterte vor Angst. Je mehr er sich gegen die Umarmung wehrte, desto fester hielt Florian ihn fest. Der Alpha inhalierte den Duft seines Mates. Maxi fing an stumm zu weinen und seine Tränen blieben den Alpha nicht unbemerkt. Sie waren wie ein Stich in seinem Herzen. Sein Mate weinte! Wegen ihm! Unbewusst ließ Florian etwas lockerer, sodass der Omega fliehen konnte.

Sofort suchte er den Geruch von Petrichor auf. Als er ihn fand, eilte er so schnell wie möglich zur Quelle. Direkt warf er sich in die Arme seines besten Freundes, welcher ihn trotz der Verwirrung tröstete. Der Omega schluchzte und seine Angst ebbte langsam ab. Er wusste, er ist nun nicht mehr allein. Sein bester Freund würde bei ihm sein, komme was wolle.

In Patrick wuchs die Eifersucht. Er wollte nicht, dass der Omega seinen Gefährten umarmte; das war seine Aufgabe. Doch er wusste, dass er die Freundschaft zwischen den Beiden akzeptieren musste, damit Felix ihn nicht hasst. Deshalb ließ er seinen Blick über den Schulhof gleiten, um einen Hinweis zur Situation zu finden. Dann fand er ihn. Ein deprimierter Alpha lief aus dem Schulgebäude. Es war niemand anderes als sein bester Freund Florian. Nachdem er sich bei Felix entschuldigte, eilte er zu seinem Freund und nahm diesen in den Arm. Er hatte den Alpha noch nie so schwach gesehen.

,,E-Er hatte solche Angst vor mir. Ich bin so ein Idiot!", meinte er mit weinerlicher Stimme.
,,Wer?", hackte Patrick mit ruhiger Stimme nach.
,,Mein Mate... Maximilian..."

Patrick riss geschockt die Augen auf. Diese Antwort brachte Licht ins Dunkel. Der Alpha hatte den Omega überrumpelt. Es wird eine Weile dauern, um die Vergangenheit wieder gut zu machen. Das war dem Alpha auch bewusst. Dazu musste er es schnell machen, sonst würde unter starken Herzschmerz leiden. Da er ein Alpha ist, wird der Schmerz stärker sein, als bei einem Omega. Deshalb könnte der Omega länger aushalten als er selbst. Dazu kam, dass Maximilian von Natur aus sehr ängstlich ist.

Maximilian beruhigte sich langsam in den Armen seines besten Freundes. Nach wenigen Schluchzern erzählte er Felix was passiert ist. Der Blonde hörte geduldig zu.

,,Florian verhält sich in letzter Zeit sehr merkwürdig. Er hat sich gestern bei mir entschuldigt, weil er mich gemobbt hat. Ich glaube, da steckt noch irgendwas hinter. Es könnte aber auch was mit Patrick zu tun haben. Schließlich kam er nach seinem Auslandsjahr wieder hierhin."

Der Omega stimmte dem ganzen zu. Das war schon gut möglich. Er musste Patrick unbedingt fragen, ob Felix sein Mate ist. Schließlich war ihm schon bewusst, dass Florian in ihm seinen Gefährten sah. Trotzdem musste er ihn nicht so überrumpeln! Man hätte es auch langsam angehen können; allein wegen der komplizierten Vergangenheit zwischen den Beiden. Doch die meisten Alphas sind sehr besitzergreifend gegenüber ihren Gefährten. Wahrscheinlich war es bei Florian nicht anders und er hatte gehandelt ohne nachzudenken.

Da die beiden Jungs gerade ihre Ruhe hatten und die Pause noch etwa 10 Minuten weiter ging, entschied sich Felix zu erzählen, was gestern passiert ist.

,,Die Vorgeschichte vom Hin- und Rückweg kennst du ja schon. Nachdem ich bei dir war, kam er bei mir Zuhause an. Wir gingen in mein Zimmer. Die ganze Zeit herrschte und irgendwie hatte ich den Drang in mir ihn zu umarmen. Also tat ich dies auch. Doch er hat die Umarmung erwidert, mich sogar auf seinen Schoß gezogen und meinen Duft eingezogen. Dann rief mein Vater an. Ich hatte Angst und er beruhigte mich wieder. Dann kam mein Vater Heim und wie begrüßten ihm im Flur. Patrick und Papa sahen sich die ganze Zeit feindselig an und wenn ich mich nicht irre, hat Patrick sogar leise geknurrt. Danach gingen sie ins Wohnzimmer, während ich Getränke holte. Dabei unterhielten sie sich, doch ich verstand nur wie Patrick sagte, 'Ich werde weiter um ihn kämpfen und Sie Elend können nichts dagegen machen!'. Danach unterhielten wir uns noch eine Weile, bis Patrick gehen musste. Dabei umarmte Patrick mich nochmal, was Dad gar nicht toll fand. Du weißt ja, wie homophob er ist und wie sehr er meine Bisexualität hasst. Dann fing das alltägliche 'Spiel' wieder an und er sperrte mich in meinen Zimmer bis heute morgen ein. Mama und Leyla bekamen zum Glück nichts mit."

Maximilian legte seine Hand auf Felix' Schulter. ,,Ich frage mich oft, wie du das alles eigentlich aushältst. Und dann belästige ich dich noch mit meinen harmlosen Problemen."
,,Nein, Maxi, das tust du nicht. Alle Probleme sind ernst. Manche sind zwar schlimmer und andere hingegen harmloser, aber insgesamt liegt es daran, wie man es aufnimmt. Ich nehme all die Strapazen mit meinem Stiefvater mehr oder weniger freiwillig auf, damit Mama und Leyla nicht das selbe erfahren müssen. Doch du bist einfach ängstlicher und nicht so selbstbewusst wie ich, aber trotzdem sollten wir deine Probleme auch lösen. Zusammen schaffen wir alles. Das wissen wir beide sehr gut. Allerdings wäre es auch sehr praktisch, jemanden körperlich starken dabei zu haben, wie Patrick oder Florian."

,,Das stimmt. Wir sind beste Freunde für immer, stimmts?"
,,Natürlich! Beste Freunde bis einer von uns ins Grab beißt! Da können selbst unsere zukünftigen Partner nichts dagegen machen!" Nun lachten die Beiden und hörten leidend zu, wie es zur nächsten Stunde klingelte.

[869 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt