|Sechsundachzig|

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,,Argh." Er stöhnte leise vor Schmerz und hielt sich den Kopf. Er öffnete die Augen und sah eine unbekannte weiße Zimmerdecke. Er richtete sich auf, aber ließ sich direkt wieder ins Kissen fallen und kniff die Augen zusammen. Alles um ihn hat sich gedreht. Nach einer knappen Minute versuchte er es erneut und es klappte. Er sah sich um. Allerdings kannte er den Raum nicht.

Er war in der einen Ecke des Raumes, dessen Wände in einem hellen Grau mit einem leichten türkisen Karomuster gestrichen war. Neben dem Bett stand ein kleiner Tisch. An der gegenüber liegenden Wand war ein Holzregal mit unterschiedlich großen Pappkartons, neben dem eine Tür war. An einer der linken Wand stand mittig ein großes Sofa, vor dem auch ein kleiner Tisch stand. An der rechten Seite war in der Nähe des Bettes eine weitere Tür.

Neben dem Tisch sah er, wie eine Kette aus der Wand ragte und zum Bett führte. Er schlug die Decke von seinen Beinen und erblickte sofort die Kette an seinem Knöchel.
,,Scheiße!", fluchte er leise.

Er sah sich die Fessel genauer an und stellte fest, dass man sie nur mit einem Schlüssel öffnen konnte. Dann hörte er, wie die eine Tür aufgeschlossen wurde und dann geöffnet wurde. Der Öffner trat ein und er erkannte ihn direkt.

,,Constantin", sagte er möglichst neutral, trotzdem konnte man einen Hauch Wut und Angst in seiner Stimme hören. Er konnte selbst nicht ganz erklären, was in ihm los war. Einerseits war er wütend auf sich selber, weil er Constantin vergessen hatte und nicht auf die Idee kam, dass er sein Stalker sein könnte. Aber er war auch wütend, weil er nicht bei Patrick war und deshalb nicht Mal wusste, wie es ihm ging. Zwar konnte er noch spüren, dass er lebte, doch das sagt nichts festes über seine Gesundheit aus. Andererseits war er ängstlich, weil er nicht wusste wo er war und was mit ihm passieren wird. Er war sich sicher, dass Constantin ihn nicht umbringen wird, weil er ihn liebt.

,,Schön dich wieder zu sehen, mein Schatz. Du bist ziemlich groß geworden."

Felix schwang seine Beine über die Bettkante und stand auf. Er ging auf Constantin zu, aber wurde auf halben Wege von der Kette gestoppt. Also konnte er einfach so nicht durch die Tür – Die Kette war nicht lang genug.

Ich muss aufpassen und überlegen, wie ich hier raus komme. Ich muss gleich versuchen, Pat zu erreichen.

,,Das wird nichts. Die Wände und das Dach des Hauses besteht aus Dysprosium. Dysprosium schwächt alle mystischen Wesen und verhindert den Mindlink unter den Wandlern. Deine Kette hingegen besteht aus Nickel und für Halbwesen ohne Hilfsmittel nicht zerstörbar."

Mist!

,,Du musst dich beruhigen. Deine Emotionen beeinträchtigen deine Kräfte."

,,Du hast bestimmt Hunger und Durst. Setz dich doch erstmal wieder hin, du bist noch nicht gesund. Ich hol dir etwas." Mit diesen Worten ging Constantin und Felix setzte sich einfach auf das Bett etwas anderes blieb ihm nicht über. Wenn er mitspielt, hat er wahrscheinlich mehr Chancen auf Freiheit.

Wenn dieses Dysprosium auch Wandler schwächt, leidet Constantin auch darunter.

Kurz darauf kam der Tigerwandler mit einem Teller voller Reis mit Currysoße, ein Stück Rinderbraten und ein paar Pilzen wieder. Ausnahmsweise musste Felix Constantin ein Lob geben. Er hat seinen Geschmack gut getroffen. Selbst die Pilze hat er extra angebraten und nicht in die Soße getan – er mochte es so lieber.

,,Das ist ja richtig lecker", staunte der Blonde bei der Soße.
,,Danke, ich habe mich im letzten Jahr ziemlich verbessert, was das Kochen angeht."

,,Lass dich aber nicht mit dem leckeren Essen weich machen. Wir müssen hier rauskommen. Die Sehnsucht nach deinem Gefährten beeinschränkt deine Konzentration. Je schneller wir hier raus sind, desto besser."

,,Conny, wie heißt dein Tiger eigentlich?"
,,Korval. Warum?"
,,In dem Brief hast du damals 'C&K' geschrieben. Jetzt verstehe ich auch das K."
,,Achso, mein Tiger akzeptiert dich und meine Liebe zu dir, obwohl du nicht unser Gefährte bist. Gerne wüsste ich, warum wir keine Gefährten sind."

,,Ich werde es dir erklären, wenn er weg ist und wir unsere Ruhe haben."

Alayna! Mach mir keine Angst!

,,Nein, es ist alles gut. Konzentrier dich!"

Constantin konnte es nicht lassen, seinen Arm um Felix' Taille zu legen, als er neben ihm saß. Als Felix aufgegessen hatte, gab er ihm noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann wieder aus dem Raum. Natürlich schloss er wieder ab. Jetzt musste er einkaufen. Schließlich gehen die Lebensmittel nicht aus eigenem Willen in den Kühlschrank.

~~~

Er scheint weg zu sein. Jetzt verlange ich eine Erklärung von dir, Alayna.

,,Es hat einen einfachen Grund, weshalb Patrick dein Gefährte ist – Er ist ein Beta. Betas haben von Natur aus einen sehr starken Beschützerinstinkt gegenüber des Rudels und ihrer Gefährten. Ein Beta ist auch ein guter Unterstützer. Damit das heilige Schwert nicht außer Kontrolle gerät, muss der Besitzer seine Gefühle unter Kontrolle haben und nicht stark körperlich verletzt werden. Ist der Besitzer zu oft bewusstlos wegen den Wunden oder psychisch zu labil, wird das Schwert alles vernichten.

Deshalb hast du einen Beta – deinen Unterstützer und Beschützer – als Gefährten."

[847 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt