|Neunundvierzig|

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Die Kämpfer des Rudels liefen durch den Wald mit Hannes, Florian und Patrick an der Spitze. Irgendwann kamen sie an der Rückseite des Hauses an und umkreisten es. Vor dem Haus stand ein weißer Kleintransporter, welcher scheinbar leer war.

Die Spezialisten der Fährtenleser konnten drei Gerüche ausfindig machen – Maximilian, ein Vampir und ein Tiger. Dies sagten sie allen über den Mindlink. Direkt wunderten sie sich, warum Felix nicht dort ist. Oder haben sie seinen Geruch einfach überdeckt?

Plötzlich stand auf dem Dach ein Mann – Felix' Stiefvater.
,,Schön, euch alle wiederzusehen – besonders dich, Patrick." Er sprach den Namen des Betas voller Hass und Abscheu.
,,Euer Besuch erfreut mich. Ich habe euch schon erwartet, aber leider seid ihr zu spät gekommen. Der Kaffee ist leider schon aufgebraucht und mein Kuchen wurde aufgegessen. Aus diesem Grund können wir uns nicht in Ruhe unterhalten, was mir natürlich schrecklich Leid tut. Deshalb möchte ich euch nur kurz sagen, dass ihr an der falschen Stelle sucht. Dazu vermisse ich Anna. Ich hoffe, ihr habt ihr nichts getan, denn sie ist sehr nachtragend. Doch leider kann ich das Thema nicht vertiefen, da mein Bus gleich kommt. Aus diesem Grund werde ich mich jetzt auch verabschieden. Allerdings tue ich es nicht, ohne euch ein kleines Präsent zu hinterlassen. Ich hoffe, es erfreut euch – besonders dich Florian. Leider muss mich nun wieder verabschieden. Auf Wiedersehen."
So schnell, wie er kam, ging er auch wieder. Dies konnte er sich durch seine Vampirgeschwindigkeit leisten.

Da alle von der kurze Rede abgelenkt waren, bekamen sie gar nicht mit, wie der Transporter verschwunden ist. Dies bemerkten sie erst jetzt. Dann hörte man aus dem Inneren des Hauses ein Knacken von Holz. Danach bemerkten sie zwei beißende Gerüche in der Luft – Benzin und Rauch.

,,Wir müssen uns beeilen! Löscht das Feuer und sucht das Haus ab! Wir müssen sichergehen, ob noch jemand im Haus war! Sucht Personen und Hinweise auf die Täter!"
,,Verstanden, Alpha!"

Das Gebäude fing an zu lichterloh zu brennen. Das Feuer ließ sich kaum im Griff bekommen. Zum Glück fing es nach einer Weile dazu an zu regnen. Da sie sich selbst nicht gefährden wollten, gingen sie nicht ins Haus. Als alles nach langer Zeit gelöscht war, suchten sie die Trümmer ab. Man fand nichts besonderes, aber an einer Stelle konnte man ein leises Röcheln wahrnehmen. Dort gruben sie in dem fielen abgebrannten Holz. Nach vielen, vielen Schichten entdeckten sie ein Paar gefesselte Hände. Sie deckten den Körper weiter auf. Viele mussten ihren Brechreiz unterdrücken.

Es war Maximilian. Doch er war das komplette Gegenteil von gesund. Seine Arme und Beine waren mit Seilen gefesselt. Seine Finger- und Fußnägel fehlten und überall besaß er Hämatome, Brandwunden, Schnitt- und Schürfwunden. Sein halber Körper war mit Blut bedeckt. Sein Atem war schwach. Niemand der anwesenden Wölfe konnte wissen, wie lange und wie oft der junge Omega gelitten hat.
,,Alpha!", schrieen sie und entfesselten den kleinen Körper. Maximilian war bewusstlos, also änderte dies nicht viel an dessen Beweglichkeit.

Direkt stürmten Hannes und Florian zu ihnen. Sie zogen scharf die Luft ein.
,,Ich bringe ihn zum Rudelarzt!", erklärte der Jüngere und hob seinen Gefährten schnell hoch. So schnell er konnte brachte er den Omega ins Rudel-Krankenhaus. Dort wurde dieser auch schnell behandelt, während Florian ungeduldig wartete und mit einigen Gammas und Betas aus dem Rudel über den Mindlink kommunizierte. Irgendwann kam der Arzt, den er Maximilian anvertraut hat, um die Ecke direkt auf ihn zu.

,,Wie sieht's aus, Oliver? Kann ich zu ihm?"
,,Den Umständen entsprechend geht es ihm gut. Die Wunden werden mit der Zeit verheilen, genauso wie die Nägel nachwachsen werden. Dafür werden wir regelmäßig eine spezielle Salbe auftragen. Die Brandwunden werden auch verheilen und nur wenige Narben werden bleiben, welche mit der Zeit auch verblassen werden. Durch das Feuer leidet Maximilian auch an einer Rauchvergiftung, weshalb er die erste Zeit erstmal eine Sauerstoffmaske von uns tragen wird. Natürlich werden Narben bleiben, welche aber durch Salben gut verblassen können. Dazu ist seine Haut an einigen Stellen aufgerieben, was zeigt, dass er sich gegen Fesseln aus Seilen gewindet haben muss. Dies waren seine physischen Wunden. Ich gehe stark davon aus, dass seine Psyche dabei nicht stabil geblieben ist. Dass er über einer Woche gefangen war, unterstützt meine Vermutung. Allerdings fanden wir eines besonders merkwürdig. Wir wollten seinen Puls und Blutdruck messen, doch dabei ist uns aufgefallen, dass sie sein Herz nicht wie üblich in der linken Brusthälfte befand. Einer meiner Kollegen behauptete, dass er an »Situs inversus« erkrankt ist."
,,Was ist das für eine Krankheit?"

,,Bei dieser seltenen Krankheit befinden sich die Organe gespiegelt im Körper. Es ist keineswegs gefährlich, da alles wie üblich verläuft – nur spiegelverkehrt."

[773 Wörter]

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Maximilian wurde gefunden, doch was ist mit Felix?
Das werdet ihr Mittwoch erfahren.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie viele Kapitel das Buch am Ende haben wird, aber ich denke etwa 70-100. Ich habe noch einige Ideen und an einigen Stellen könnte die Geschichte noch etwas Smut vertragen, oder?

★Liebe Grüße★

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt