|Neunundachzig|

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,,Wie es ist einfach verschwunden?"
,,Ja, ich weiß selber nicht wie!"
,,Wie soll denn ein komplettes Haus einfach so verschwinden?"
,,Keine Ahnung, wie der das gemacht hat!"
,,Wer soll denn das gemacht haben?"
,,Seh ich allwissend aus?! Ich habe nichts mit diesem Hexenwerk zu tun! Ich sage dir nur, was ich gesehen habe!"

Maximilian dachte über den Begriff nach, den Florian gesagt hatte. Dass er da nicht drauf gekommen ist!

,,Hexenwerk... Da könnte was dran liegen..."
,,Das ist möglich. Hexen oder Magier müssten sowas eigentlich können. Doch beide Rassen sind sehr eigensinnig und handeln kaum aus Wünschen, aus denen sie keinen Vorteil haben."
,,Vielleicht hat Constantin einen guten Kontakt zu einen von ihnen."
,,Das bedeutet, wir müssen alle Hexen und Magier im Umkreis befragen. Das wird sehr schwer, weil sich hier ziemlich viele niedergelassen haben."
,,Es muss doch irgendwelche Besonderheiten geben oder so."
,,Wir müssen jemanden um Rat fragen. Wer aus dem Rudel könnte mehr darüber wissen?"

,,Der alte Kurt!"

Der alte Kurt war ein weiser, alter und ruhiger Gamma, der viele Kämpfe überlebt hatte und nun seit langem in Rente ist. Er beobachtete gerne die jungen Gammas beim Kämpfen und gab ihnen manchmal Tipps. Er hatte viel erlebt und kennt sich mit den meisten Rassen sehr gut aus – Zum Glück von Florian und Maximilian auch mit Hexen und Magiern.

~~~

Einige Tage sind vergangen. Patrick ist immer noch nicht aufgewacht, Maximilian und Florian suchten verzweifelt nach der Hexe und Felix' aktuellen Standort. Constantin kümmerte sich sehr fürsorglich um Felix, sodass er fast komplett glücklich war. Nur die Sorge um seinen Gefährten vertreibt die Freude. Dazu wollte er nicht mehr bei Constantin sein. Zwar war es bei ihm sehr schön und entspannt, aber er liebte nun Mal Patrick, den er schrecklich vermisste. Alles in ihm wollte zu dem jungen Beta, der sein Herz gestohlen hatte. Doch er kam hier nicht weg. Er hatte keine Ahnung, wo er war oder welcher Tag es war. Wegen der Sehnsucht fühlte er sich einfach unwohl und konnte sich nicht richtig freuen. Er bemerkte auch, wie Constantin versuchte, seine Wut wegen dem Gefährten-Band zu unterdrücken. Doch er schaffte es nicht immer.

Heute fuhren sie zum ersten Mal in die Stadt. Felix lief in einem dicken Pullover, einer Jeans, einem Wintermantel, Schal und Winterschuhen umher und frierte trotzdem. Er war neidisch. Constantin könnte im T-shirt und kurzer Hose hier rum laufen und würde trotzdem nicht frieren. Er hasste es einfach.

Er hasste eisige Kälte und große Hitze.

Am liebsten war ihm immer noch der Frühling!

Sie gingen gerade in ein warmes Restaurant und bestellten sich ein warmes Mittagessen. Eher gesagt, Constantin bestellte es, weil Felix die Sprache nicht verstand. Sie hörte sich kompliziert aber kunstvoll an – er schätzte auf Italienisch, Französisch oder Spanisch. Er war kein Profi in Sprachen.

,,Brauchen wir etwas Spezielles hier aus der Stadt?"
,,Ja, wir müssen noch die Lampe ersetzen, die beim Reisen zerstört wurde, und wir brauchen neue Lebensmittel. Du isst zu viel, mein Kleiner."
,,Hey! Du musst nicht dich selber und eine gefräßige Halbgöttin und -dämonin sättigen!"

,,Das hab ich gehört!"

,,Ist nicht schlimm. Wir haben genug Möglichkeiten."
,,Können wir noch nach neuen Teesorten suchen? Unsere sind bald leer."
Mittlerweile war es noch kälter geworden, sodass Felix so gut wie nur noch Tee trank. Deshalb brauchte er viele Teebeutel am Tag. Dazu wusste er auch, dass sie langen – wirklich sehr lange – vor dem Tee-Regal stehen. Vielleicht wird Constantin unaufmerksam und er konnte fliehen. Er musste jede Chance nutzen – auch wenn sie sehr klein ist.

Eine Kellnerin kam vorbei – ein Mensch – und brachte ihnen das Essen. Vor Felix stand nun ein kleiner Salat mit Tomaten, grüne Bohnen, Zwiebeln, gekochte Eier, Thunfisch und schwarzen Oliven. Daneben stand ein Teller mit 'Ratatouille', wie Constantin es nannte. Er betrachtete alles glücklich außer die Auberginen. Ja, er mag bisexuell sein, aber Auberginen sind nichts für ihn.
,,Wenn du die Auberginen nicht möchtest, kannst du mir sie geben", sagte Constantin, als er den angewiderten Blick seines Engels sah. Felix nickte dankbar und sortierte alle Auberginen raus.

Nach dem Essen gingen sie dann durch die Stadt und unterhielten sich. Felix fühlte sich unwohl dabei, Constantins Hand zu halten, während sein Gefährte leidet. Doch er musste es, weil der Tiger ihm nicht ganz in der Öffentlichkeit vertraute. Die Menschen um ihnen herum schienen entweder glücklich oder gestresst. Viele liefen auch Hand in Hand mit ihren Partnern. Er sah auch ein lesbisches Paar. Scheinbar ist dieser Ort nicht homophob veranlagt, was ihm zusprach. Schließlich war es keine Entscheidung, von welchen Geschlechtern er sich angezogen fühlte.

Sein Blick glitt durch die Gegend. Hier in der Stadt sah man kaum von der schönen Natur. Alles bestand nur aus Hochhäusern und Einkaufsläden. Er fand es, ehrlich gesagt, schade.

Klamottengeschäft, Restaurant, Friseur, Schmuckladen, Souvenirs, Schuhgeschäft, Drogerie und viele mehr.

Hier konnte man gefühlt alles kaufen, was das Herz begehrt.

,,Da vorne ist ein Einkaufsladen. Lass und dort zuerst hin, okay?"
,,Können wir machen."
Sie wollten normal reingehen, aber sie wurden aufgehalten. Doch eine Dame sprach Felix auf Englisch mit Akzent an. Felix erkannte, dass sie ein Engel ist.

,,Bist du nicht Felix?"

[851 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt