|Fünfundzwanzig|

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Nervös lief Felix durch das Zimmer. Er trug das, was sein bester Freund ihm gesagt hat. Allerdings ging die Nervosität nicht. Dann klingelte es an der Tür und Felix sprintete zu ihr. Was vor der Tür war, schockte ihn. Es war ein riesiger Strauß aus allerlei Blumen in der Hand eines gutaussehenden Jungen. Patrick sah noch besser als sonst. Felix nahm zaghaft den Strauß dankend entgegen.
,,Komm doch kurz rein. Ich hole eben eine Vase."
Gesagt, Getan. Wenige Minuten später stand der Blumenstrauß in einer Glasvase im Wohnzimmer. Dann verabschiedete sich der Blonde von seiner Mutter und ging mit Patrick aus dem Haus.

,,Okay, Kleiner, wir müssen erst noch kurz zu mir, bevor ich dir die Überraschung zeigen kann." Felix nickte und griff nach der großen Hand des Betas. Grinsend liefen sie weiter. Auf dem kurzen Weg versuchte Felix aus Patrick herauszubekommen, was er heute geplant hat, aber der Wolf zeigte keine Schwäche.

Bei Patrick angekommen gingen sie direkt in den Garten, wo schon ein Rucksack stand. Mit dem Rucksack in der Hand führte der Größere seinen Gefährten weiter in den anliegenden Wald. Dann blieb er stehen und zog sich aus, wobei Felix die Bauchmuskeln betrachtete. Er packte seine Klamotten in den Rucksack, den Felix nun auf dem Rücken trug. Da Felix nicht bemerkte, dass er schon fertig war, kniete er sich vor ihm und sah in die atemberaubenden grünen Augen des Kleineren. Dadurch gewann er die volle Aufmerksamkeit.

,,Vor wenigen Tagen habe ich dir versprochen, dass du Mal auf Mike reiten darfst. Dieses Versprechen möchte ich heute einlösen. Ich werde mich gleich verwandeln und du kannst auf meinen Rücken steigen. Dann musst du dich gut festhalten und am besten den Oberkörper nach vorne beugen, da wir gleich viel Gegenwind haben werden, okay?" Wieder nickte Felix. Dann verwandelte sich Patrick und ein brauner Wolf stand vor dem Kleinen. Dieser fuhr mit der Hand durch das weiche Fell. Dann sah er den Wolf noch einmal unsicher in die Augen. Dieser nickt zuverlässig. Zögernd stieg  Felix auf den Rücken der Betas. Dann krallte er seine Hände in das weiche Fell und beugte seinen Oberkörper nach vorne. Automatisch winkelte er die Beine an. Nun sah es so aus, als würde Felix ein normales Pferd reiten statt einen Wolf.

Mike hätte damit gerechnet, dass Felix schwerer ist. Langsam ging er los und wurde immer schneller. Am Anfang kniff Felix ängstlich die Augen zusammen, doch er brauchte keine Angst haben. Er konnte Patrick und Mike voll und ganz vertrauen. Deshalb hatte er kurz darauf die Augen offen und betrachtete erstaunt, wie die Bäume des Waldes vorbeizogen.

Irgendwann wurde Mike wieder langsamer, bis er entgültig stehen blieb. Er legte sich auf den Waldboden und signalisierte Felix so, dass dieser aufstehen soll. Dann verwandelte er sich zurück. Felix konnte seinen Augen kaum glauben. Sie standen an einer Klippe und der Ausblick war atemberaubend. Man konnte perfekt auf das große Tal sehen. Dort liefen in eingezäunten Bereichen Pferde, Kühe und Schafe. Hin und wieder bietete ein großer Baum den Tieren Schatten. Dazu kam noch die bunte Vielfalt an Blumen.

Patrick zog sich fix seine Boxershorts an – eigentlich war es ihm egal, ob er nackt war oder nicht, aber Felix zu liebe, zog er mindestens diese an – und umarmte seinen kleinen Gefährten von hinten. Er legte seinen Kopf auf die schmale Schulter und spürte kurz darauf Felix' kleine Hände an seinen.

,,Gefällt es dir?"
,,Gefallen?! Es ist wunderschön!"
Patrick konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
,,Das ist toll, dann werden dir die nächsten Orte auch gefallen."
Der Beta hauchte einen kleinen Kuss auf die Wange seines Mates. Dieser drehte dann seinen Kopf, sodass sie sich richtig küssen konnten. Irgendwann lösten sie sich wegen dem Luftmangel und betrachteten weiter die Landschaft.

,,Wir sollten langsam weiter. Sonst wird es noch dunkel, bevor wir am Ende sind." Felix nickte und ließ die großen Hände los. Kurz darauf verschwand die Wärme hinter ihm. Danach stand wieder Mike mit dem Rucksack im Mund vor ihm. Der Blonde setzte den Rucksack auf und setzte sich dann wieder auf Mikes Rücken. Anschließend liefen sie weiter zum nächsten Ort.

Diese Mal war es eine weite Lichtung. Die Sonne schien im passenden Winkel auf die Pflanzen, welche dadurch leicht glänzten. Weiter entfernt huschte ein kleiner Hase in sein Bau und überall waren kleine Käfer. Auf den Blättern krabbeln rote Marienkäfer. Unter einen liegenden Baum sah man die orange Farbe einiger Echsen. Rechts floh ein helles Eichhörnchen hoch in die weite Baumkrone. Über den Boden liefen graue Asseln und schwarze Ameisen. In der Ferne liefen zwei Wölfe, die anhielten, als sie ihren Beta mit einem kleinen Menschen auf dem Rücken sahen. Der Mensch stieg ab und der Wolf verwandelte sich in einen Menschen, nachdem er kurz heulte. Er roch seine Rudelmitglieder und grüßte sie damit. Er hörte zwei Heuler und dann liefen die Gammas weiter. Felix war schon wieder erstaunt. Alles sah so wunderschön aus. Die Zeit zwischen Mitte Frühling und Anfang Sommer war seiner Meinung nach am schönsten. Alles war so farbenfroh und überall liefen schon die Tiere umher.

Der Blonde streckte die Arme aus und drehte sich im Kreis. Er liebte dieses freie Gefühl, welches ihm die negativen Gedanken fern hielt. Kurz bevor ihm schwindelig wurde, blieb er stehen und ließ sich auf den Rücken fallen. Er schloss die Augen und ließ die Sonne auf sich scheinen.

Es war wunderschön hier.

[894 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt