|Sechsunddreißig|

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Am Mittwoch waren Felix und Patrick in der Stadt. Sie liefen Hand in Hand von Geschäft zu Geschäft. Hin und wieder gingen sie in eins hinein, aber nur, um, ohne etwas zu kaufen, wieder raus zu gehen. Bisher haben sie ein weißes T-Shirt für Felix und ein paar Schuhe für Patrick gekauft. Sie aßen zwischendurch noch ein Eis und holten sich etwas zu trinken aus dem Supermarkt. Nun standen sie schon wieder in einen Laden und Felix hielt eine Tasse in der Hand.

,,Ich hab's!", schrie er auf einmal durch den halben Laden.

Nun wusste er, was er seinen besten Freund schenken kann. Er nahm die Tasse mit dem Wolf-Aufdruck und ging damit zur Kasse. Patrick folgte ihm. Kurz darauf standen sie in einer Buchhandlung, wo Felix die Bücher mit den Rätseln durchsah. Dabei entschied er, ein Buch namens ,,100 knifflige Rätsel" zu kaufen. Dann standen sie wieder in einem Superladen in der Süßigkeiten-Abteilung. Die Tasse und das Buch waren in Felix' Rucksack verstaut worden, den er die ganze Zeit auf dem Rücken trug. Nun legte er viele unterschiedliche Naschereien in den Einkaufskorb. Von Chips bis Karamell war alles dabei. Hin und wieder steckte er eine Schokolade für sich ein. Dazu landete noch ein kleines Wolfskuscheltier im Korb.

All diese Dinge bezahlte er mit dem Trinkgeld aus dem Café, welches er sammelte. 10 davon kamen von dem Macho von vor wenigen Tagen.

,,Okay, ich habe alles für Maxi. Brauchst du noch etwas oder wollen wir zur Kasse?"
,,Eigentlich bräuchte ich einen Kuss von meinen kleinen Liebling."
Felix lächelte. Er stellte den Korb kurz ab und legte seine Hände auf Patricks Brust. Dieser legte seine Arme um seine schmale Taille. Nah aneinander geschmiegt küssten sie sich, bis ein Räuspern sie unterbrach. Es war eine ältere Dame.

,,Muss das sein? Wir sind in einem Einkaufszentrum."
,,Neidisch?", fragte der Beta grinsend. Ohne auf eine Antwort zu warten,  schnappte er sich den Korb und die Hand des Kleineren und zog ihn zur Kasse. Dort bezahlten sie in Ruhe den Inhalt des Korbes. All diese Sachen landeten ebenfalls im Rucksack von Felix.

,,Wo gehen wir als nächstes hin?", fragte Felix. Patrick fand es toll, dass sich sein Mate von sich aus öffnete. Anfangs war er ziemlich verschlossen und nun ist er fast das komplette Gegenteil.
,,Hier in der Nähe gibt es einen Brunnen, wollen wir dorthin?"
,,Oki."

So gingen sie Hand in Hand die Straße entlang, bis hinter ihnen eine Stimme ertönte.
,,Patrick? Bist du es?"
Verwundert drehte sich der Angesprochene um. Felix tat es ihm gleich.
,,Hey, Paul! Ist ja Ewigkeiten her."
Sie gaben sich einen einfachen Handschlag.
,,Stimmt, was ist alles so passiert?"
,,Nichts besonderes. Und bei dir?"

Ahnungslos sah Felix zwischen den beiden Jungs hin und her. Dieser Paul hat blau gefärbte Haare und ist etwas molliger. Doch trotzdem wirkt er nicht schwach. Dazu kommt, dass er mit seinen geschätzten 1,80 Metern Felix überragte. Doch insgesamt kannte er ihn nicht, aber es störte ihm, wie vertraut er mit Patrick sprach. Deshalb schmiegte er sich an den Arm des Betas.

,,Auch nichts besonderes. Bin aber jetzt in einer Ausbildung zum Schreiner. Wer ist denn der Kleine neben dir?"
,,Das ist mein Mate Felix", antwortete Patrick und gab dem Kleinen einen Kuss auf die Stirn. Er hat Felix' Handlungen bemerkte.
,,Verstehe, ich habe meine immer noch nicht gefunden. Du bist ein echter Glückspilz. Der ist total niedlich."
,,Da hast du Recht, aber er gehört nur mir." Beschützend drückte er Felix an sich und knurrte etwas. Niemand kriegt seinen kleinen Gefährten – außer dessen Familie und Maximilian.
,,Hey, alles gut." Paul hob die Hände. ,,Ich möchte nichts von Felix. Meine Gefährtin wartet bestimmt noch irgendwo auf mich."

Felix fand es toll, dass Patrick sich so für ihn einsetzte. Ihm war es egal, wenn der Beta ihn als 'Seins' beanspruchte. So konnte er sich sicher sein, Patrick möchte ihn bei sich behalten. Auch die besitzergreifende Art dieser Umarmung ließ ihn wohl fühlen. Deshalb kuschelte er sich an die muskulöse Brust des Größeren.

,,Auf jeden Fall, ich muss jetzt los. Liam wartet", verabschiedete sich Paul. Kurz darauf waren die Gefährten wieder unter sich.

,,Wer war das?", fragte Felix.
,,Das war mein Cousin Paul. Liam ist sein Bruder. Zuletzt haben wir uns vor etwa 4 Jahren getroffen. Er und Liam sind auch Wölfe – Gammas. Aber keine Angst. Du bist und bleibst Meins. Ich lasse dich niemals wieder in Ruhe. Erst wenn einer von uns ins Grab beißt. So schnell wirst du mich also nicht los."
,,Ich möchte dich gar nicht loswerden. Sonst verliere ich ja mein riesiges Kuscheltier."
Patrick lachte, wobei Felix das Vibrieren der Brust spürte.

,,Ich liebe dich, Kleiner."
,,Ich liebe dich auch, Pat."
Wiedermals verbanden sie ihre Lippen, jedoch störte sie dieses Mal niemand.

Nach kurzer Zeit kamen sie beim Brunnen an. Sie setzten sich auf den Rand und beobachteten das in der Sonne glitzernde Wasser. Felix ließ seine Hand durch das kühle Nass fahren. Dieses leichte Gefühl, als das Wasser sanft über seinen Handrücken floss, war angenehm und beruhigend zugleich.

,,Irgendwas bedrückt dich", murmelte Felix plötzlich, was Patrick zum Seufzen brachte.
,,Du hast Recht..."
,,Wie kann ich es ändern?"

,,Erzähl mir mehr über dich... Liebe ohne Vertrauen ist wie ein Fluss ohne Wasser..."

[871 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt