|Fünfundfünfzig|

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Nach und nach erholten sich die Wölfe von der Lautstärke. Sie realisierten, dass Constantin geflüchtet ist.

,,Die Hälfte von euch sucht das Innere der Höhle ab! Der Rest wird an den Ausgängen aufpassen und niemanden außer uns durch lassen! Auf geht's!", befahl Alpha Callan seinen Männern. Er selber half Patrick auf und ging mit ihm gemeinsam zu Felix und Florian.

Direkt schlossen sich die Gefährten in die Arme.
,,Geht es dir gut, Kleiner?"
,,Den Umständen entsprechend ja, und dir?"
,,Auch, schließlich habe ich dich wieder."

Einige Minuten konnten sie sich nicht trennen. Callan und Florian betrachteten dies glücklich. Doch nach einer Weile entschloss Felix dem ein Ende zu setzen und aus dieser Höhle rauszugehen. Deshalb küsste er den Beta mit viel Gefühl. Als ihnen der Sauerstoff ausging, lösten sie sich. Doch ein Problem hatte er noch.

Das Schwert.

Er konnte doch nicht einfach mit einem Schwert, das fast länger als sein Arm war, quer durch Irland laufen. Es wäre viel einfacher, wenn das Schwert kleiner wäre.

,,Zum Glück hast du mich! Deine super tolle Helferin in der Not!"

Dann sag mir bitte, was ich machen soll.

,,Leg deine Hände über und unter der Parierstange, sodass das Schwert gerade zwischen deinen Händen liegt. Denk nun an eine Halskette und voilà. Du musst kein riesiges Schwert mehr mit dir tragen."

Felix tat wie geheißen und legte die Hände auf je eine Seite der Parierstange. Beim Gedanken an einer Kette leuchtete das Schwert leicht mit einen silbernen Glanz auf und wurde nach und nach kleiner. Nun hatte er nur noch eine silberne Kette in der Hand mit dem Schwert als Anhänger. Erstaunt sah er in seine Hände und bemerkte, dass die Wölfe um ihn es auch machten. Als er sich wieder gefasst hatte, legte der Blonde sie sich um. Den Anhänger versteckte er in seinem Oberteil, welches er – genauso wie seine Hose – gerne wechseln möchte, weil es voller Blut ist.

,,Mein Beta hat vor dem Ausgang einen Geländewagen mit Decken geparkt. Im Rudelhaus könnt ihr euch umziehen, ausruhen, verarzten lassen und etwas essen", erklärte Callan.
,,Dankeschön, Alpha Callan", sagten Florian und Patrick gleichzeitig. Nun wusste Felix auch endlich seinen Namen.

,,Schön Sie kennenzulernen. Mein Name ist Felix Wagner und, wie Sie gesehen haben, bin ich die Reinkarnation des Besitzers des heiligen Schwertes, welches somit rechtmäßig nun zu mir gehört. Ich danke Ihnen auch für ihre Hilfe."

,,Schön dich kennenzulernen, Felix. Ich bin Callan Mullan, Alpha des Irishmoonpack. Wir können uns gerne duzen und um genau zu sein, besitzt du nun einen höheren Titel als wir alle. Vergiss dies nicht. Du solltest dich niemanden unterwerfen."

,,Naja, dafür hat meine Mutter mich ziemlich gut im Griff", lachte er. Die Wölfe stimmten ein. ,,Aber nun sollten wir endlich losgehen. Ich will nicht, dass mein Patrick vor anderen nackt steht. Dieser Anblick sollte nur mit gegönnt sein!"
,,Alles gut, Kleiner. All dies gehört dir, nur dir." Erneut küssten sie sich. Danach gingen sie zum Wagen, wo sie sich Decken umlegten und dann zum Rudelhaus gebracht wurden.

Felix und Patrick kuschelten weiter und genossen die angenehme Stille. Der Beta fuhr ganz angenehm und man konnte kaum sie Löchern in der Straße spüren. Constantin wurde noch nicht gefunden, da sein Geruch schwächer war und fast nicht anwesend. Allerdings hingen an einem Stein Fellhaare, welche die ungefähre Richtung angab. Allerdings konnte dies auch ein Trick sein. Doch aus der Höhle raus konnte er nicht unbemerkt – die Wölfe an den Ausgängen waren kampfbereit.

Natürlich hat Patrick schon bemerkt, dass Felix dünner geworden ist. Also bekam sein Kleiner wohl nicht sonderlich viel Essen von Constantin, Jonathan und diesem ätzenden Vampir, welcher zum Glück nun Tod ist. Doch das konnte er nun wieder ändern.

Florian saß einfach nur an der Seite der Rückbank an seinem Handy. Er hatte sich auch zuvor in eine Decke eingekuschelt. Nun schrieb er mit seiner Mutter, die ihm mitgeteilt hat, dass es Maximilian körperlich gut geht und dieser gerade schläft. In seiner Heimat ist es nun etwa 20 Uhr und somit hier in Cork 19 Uhr. Hoffentlich konnte er bald wieder in die Nähe seines Gefährten – er war so nah und doch so fern.

~~~

Nach einer halben Stunde kamen sie beim Rudelhaus an. Die hergereisten Wölfe gingen in ihre zugeteilten Zimmer, wo schon ihr Gepäck wartete. Felix ging mit Patrick. Dieser gab ihm eine der Hosen, die er von Carolin bekommen hatte, und eins seiner T-Shirt, die noch seinen Geruch trugen. Dann nahm er sich selber noch Klamotten mit und bereitete im Badezimmer, welches am Zimmer angeschlossen war, ein warmes Bad mit viel Schaum vor.

Als die Badewanne voll war, zogen sie sich aus und setzten sich rein. Patrick saß hinter Felix, sodass sich der Kleinere an ihn anlehnen konnte. Entspannt seufzte der Blonde und genoss es, von Wärme eingehüllt zu sein. In den Räumen war es nie wirklich warm gewesen. Es war gerade Mal so warm, dass er nicht zittern musste. Patrick legte die Arme um seinen Gefährten und genoss das leichte Gewicht auf seinem Oberkörper, welches er so vermisst hatte. Eine gemütliche Ruhe herrschte im Raum und niemand wollte die Stille unterbrechen. Sie genossen nur die gemeinsame Nähe und kuschelten.

Nachdem Patrick sich und Felix gewaschen hatte, kümmerte sich Felix um die Verletzungen des Wolfes – Er hatte vor etwas mehr als einem Jahr einen Erste-Hilfe-Schein gemacht und konnte somit die Grundlagen sehr gut. Er selber hatte zum Glück keine Verletzungen, da die Krallenspuren von allein zu rötlichen Narben wurden. Dann zogen sie sich an und gingen runter. Trotz Felix' Protesten bestand der Beta darauf, den Kleinen zu tragen – er brauchte nun die Nähe und das Gewissen, dass sein Mate in Sicherheit ist. Nun klammerte Felix sich an der Brust des Betas, ohne irgendeine Verletzung zu berühren. Mike kümmerte sich schon um die Heilung und Felix' Nähe half auch dabei – typisch Gefährten.

Im Esszimmer trafen sie auf Florian, Callan und die Luna des Rudels. Florians Vater kam kurz darauf auch dazu. Sie setzten sich alle auf einen Platz, woraufhin das Essen schon serviert wurde und sie anfingen zu essen. Schnell entpuppte sich, dass die Luna Ava heißt und eigentlich eine Delta war.

,,Felix, ich möchte dich Morgen gerne in ein paar Grundlagen des Schwertes einweisen." Patrick knurrte. ,,Keine Angst, Patrick, ich werde dir deinen Mate nicht wegnehmen und du darfst selbstverständlich dabei sein. Wie dem auch sei, wir müssen mit dem Schwert vorsichtig sein, da niemand alle der Kräfte kennt."

,,Doch ich."

,,Kein Problem. Ich wundere mich nur, warum ausgerechnet ich ausgewählt wurde...", murmelte Felix, doch er wurde von Ava beschwichtigt.

,,Glaube niemals, dass du unwichtig bist. Jede Seele hat ihren Sinn und ihre Kraft."

[1101 Wörter]

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Wie angekündigt, ist hier das neue Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt