Am darauffolgenden Dienstag war es soweit. Felix hatte Urlaub und Patrick konnte sich einen Tag Pause genehmigen. Sie wollten heute ins Aquarium fahren, weil sie schon ein paar Fische für ihr zukünftiges Zuhause anschauen wollten. Dann konnten sie schon ein paar Informationen sammeln und überlegen, welche Fische sie haben möchten. Schließlich können nicht alle Fische zusammen leben.
Sie kannten beide nicht den Weg zum Aquarium nicht, weshalb sie mit einem Navigator fuhren. Doch sie wussten nicht, dass dieses elektronisches Gerät manipuliert worden ist und sie über eine andere, längere Route zum Ziel führte.
Sie unterhielten sich entspannt über das Aquarium und die Meerestiere, als die Gefährten über eine leere, einsame Straße fuhren. Ihnen kam bisher höchstens drei Autos entgegen. Hinter ihnen fuhr auch ein Wagen, welcher sie ohne ihr Wissen verfolgte.
Dann fuhr der Fahrer des Wagens schneller und rammte das Auto von Felix. Felix' Kopf schlug dabei gewaltig gegen das Lenkrad, weshalb dieser das Bewusstsein verlor. Patrick musste das Auto irgendwie stoppen. Da die Hand des blonden Fahrers noch von dem Lenkrad rollte, schlugen die Reifen nach links auf die andere Fahrbahn ein. Er konnte zum Glück Felix' Fuß vom Gaspedal nehmen, sodass sie langsamer wurden. Er bestätigte den Blinker und fuhr links ran. Naja, er wollte es, doch der Fahrer hinter ihnen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Er fuhr direkt in die Beifahrerseite ein. Die Autotür wurde nach innen gedrückt und durch den Stoß fiel er nach vorne gegen das Armaturenbrett. Ihm wurde schwindelig und bemerkte nur noch einen Stoß, bevor auch er bewusstlos wurde.
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,,Endlich habe ich dich mein Engel", flüsterte er in das Ohr seines Schatzes, den er gerade aus dem kaputten Auto geholt hatte. Mit höchster Vorsicht legte er den kleinen Blonden auf dem Rücksitz in seinen Wagen und sah sich kurz die Platzwunde an dessen Stirn an.
,,Nichts schlimmes... Da hatten wir echt Glück, mein Schatz. Ich bin sofort wieder bei dir. Ich muss noch eben einen Köter beseitigen." Er gab Felix einen Kuss auf die Stirn und schloss das Auto. Mit den Streichhölzer aus seiner Jackentasche und öffnete die Autohaube. Dann zündete er das Streuholz an und warf es zum Benzinbehälter. Kurz darauf brannte der Wagen lichterloh.
Kurz sah er sich das Schauspiel der Flammen an, bis er Heim fuhr. Schließlich musste er seinen Engel in Sicherheit vor allen Gefahren bringen.
Sein Blick glitt nochmal zu dem niedlichen, bewusstlosen Jungen auf der Rückbank. Dieser atmete gleichmäßig und ruhig. Er selber schaltete den Motor aus und ging kurz darauf mit seinem Herzblatt in den Armen in sein Haus hinein. Dort legte er ihn auf das zwei Meter breite Bett. Damit der Junge nicht direkt flüchtete, legte er ihm eine Fußfessel mit einer drei Meter langen Kette, die an der Wand befestigt war, um das rechte Fußgelenk. So konnte sein Kleiner noch jederzeit ins kleine Badezimmer, aber nicht zur Tür, welche zum Flur mündete.
Nachdem er sehr vorsichtig die Platzwunde verarztet hatte, beobachtete er den Kleinen nochmal und strich ihm durch die Haare. Dann ging er auch aus dem Raum und bereitete schon das Abendessen vor. Sein Schatz müsste nach all der Aufregung bestimmt Hunger haben.
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,,Hil...fe...", hörte Florian es abgehakt von Mike in seinem Kopf.
,,Pat?! Mike?!"Keine Antwort.
Direkt legte der Alpha alles beiseite und vergaß seine Arbeit. Jetzt musste er erstmal seinem Beta helfen.
,,In zwei Minuten brauche ich sechs Fährtenleser und zwei Gammas vor dem Alpha-Haus!"
,,Was ist passiert?", fragte sein Gefährte panisch.
,,Ich weiß es nicht. Pat braucht Hilfe! Ich kann ihn nicht mehr erreichen! Ich muss ihn finden."
,,Seit vorsichtig! Ich versuche Felix zu erreichen."
,,Mach das."Der Alpha kannte die Routen alle. Es gab zwei Möglichkeiten, wobei die eine sich später noch aufteilt. Sie werden in Dreiergruppen gehen – je zwei Fährtenleser mit einem Gamma oder ihm selber. Anfangs sind sie in der einen Gruppe mit sechs Leuten unterwegs.
Dies erklärte er auch seinen Helfern, die kurz darauf vor seinem Haus standen. Nachdem Maxi ihm über den Mindlink berichtet hatte, dass er Felix auch nicht erreichen konnte, liefen sie in Menschenform los. Später liefen sie in Wolfsform, weil dann die Straßen von Wäldern umrandet waren und sie dann nicht aufflogen. Er selber lief erst in der Sechsergruppe und dann in der einen weiteren Dreiergruppe.
,,Ich rieche Blut", sagte ein Fährtenleser aus seiner Gruppe als sie etwa bei der Hälfte der Straße waren.
,,Gut, wir folgen dem Geruch."
,,Dort vorne ist etwas", sagte nun der andere, sodass sie nun schneller wurden.
,,Wir haben ihn gefunden!"Tatsächlich war am Straßenrand das zerstörte Auto von Felix. Überall in der Nähe roch es nach Qualm, Benzin, Blut und Abgasen – nichts Schönes für eine empfindlich Wolfsnase. Etwas weiter im Wald lag Patrick. Auf dem ersten Blick hatte er viele leichte Verletzungen, aber viele schwere Verbrennungen.
Dadurch, dass Florian zuletzt Mikes Stimme gehört hatte, vermutete er, dass dieser die Kontrolle über Patricks Körper übernommen hatte, als dieser ohnmächtig geworden war. Mike war dann mit den letzten Kräften aus dem Auto geklettert und den Körper in den Wald geschliffen. Scheinbar wollte er noch weiter, denn die linke Hand lag etwas weiter vorne als die Rechte, welche sich vorher in die Erde gekrallt hatte. Doch sein Körper hatte gegen seinen Willen gewonnen.
,,Hebt seinen Körper auf meinem Rücken. Ich bringe ihn zum Arzt. Sucht in der Zwischenzeit nach Felix und Hinweisen."
,,Ja, Alpha", erwiderten sie im Chor, bevor sie sich zurück verwandelten und den Befehl ausführten. Direkt eilte der Alpha mit seinem Beta auf dem Rücken zum Rudelarzt. Er lief schnell, aber vorsichtig, um Patrick nicht in weitere Gefahr zu bringen. Wenige Minuten später versorgte der Rudelarzt den Beta.,,Wir konnten keine andere Person finden, aber wir fanden eine Uhr, ein Feuerzeug und ein Taschentuch."
,,Gut, bringt die Sachen mit und kommt heim. Zwei Gammas kümmern sich gleich um das Auto."[968 Wörter]
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Boys & Werewolves [German] Boyxboy²
Werewolf»Am Ende siegte die Kraft der Liebe, trotz allen Problemen, die auf ihren Weg lagen« In diesem Buch sind zwei Geschichten, die ineinander übergehen. 1) Der Junge Felix hat ein schlechtes Leben - wenig Geld, fiesen Stiefvater und keine gesunde Psyche...