|Zwölf|

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,,Schau, es ist nichts passiert."
,,Ja, weil du einen gutaussehenden Muskelprotz neben dir hast."
Grinsend schüttelte Felix den Kopf. Er umarmte noch einmal kurz den Größeren, welcher ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Danach ging der Blonde ins Haus. Patrick ging auch wieder nach Hause.

Felix war fix und fertig von dem heutigen Tag. Er hat viel erfahren, was er eigentlich nicht wissen sollte. Doch nun ist er der Gefährte einer Werwolfs. Doch er spürte bisher keine Liebe in sich. Er fühlte sich aber unglaublich wohl in Patricks Armen und Pullover. Seine Mutter sprach ihn auf dem Pullover an und er meinte nur, dass ihn kalt war und Patrick ihm einen Pullover geliehen hatte. Dies bekam auch sein Stiefvater mit. Kurz darauf verlor Felix wieder viel Blut. Er wurde ohnmächtig und sein Stiefvater legte ihn nur ins Bett, damit es aussah, als würde der Blonde schlafen. Leyla und ihre Mutter glaubten es.

Der Alpha überlegte nach der Schule direkt, was er auf dem Date mit Maximilian machen könnte. Er war mehr als ahnungslos, also entschied er frustriert, dass er morgen in der Schule einfach Felix fragen würde, was der Omega gerne mag.

Somit lagen alle 4 später in ihrem eigenen Bett und schliefen früh. Nur Patrick hatte ein schlechtes Gefühl in sich vorm Einschlafen, welches am Morgen nicht verschwand. Aber egal wie oft er es auch versuchte, er konnte seinen Gefährten nicht fühlen! Was war da los?! Kurz darauf beschloss er, seinen Mate abzuholen. Deshalb beeilte er sich umso mehr.

Etwa 15 Minuten später klingelte er an der Haustür. Die kleine Leyla öffnete ihm die Tür.
,,Hallo Patrick!"
,,Hey Leyla, sag' mal, ist dein Bruder schon fertig?"
,,Papa sagte, ihm geht es nicht gut und er soll in Ruhe weiter schlafen."

Aber Felix ging es gestern Abend noch prächtig. Da steckt also mehr hinter.

,,Darf ich zu ihm?"
,,Aber du darfst ihn nicht wecken!"
,,Mache ich nicht, versprochen."
,,Kleiner-Finger-Schwur!"
Direkt vereinten sich die kleinen Finger der Beiden.

Patrick wusste schon, wo Felix' Zimmer ist. Leise öffnete er die Tür und setzte sich neben seinen Gefährten. Direkt fiel ihm das blasse Gesicht auf. Er legte sanft seine große Hand auf dessen Stirn.

Keine ungewöhnliche Hitze

,,Schau nach, ob der Vampir ihn wieder gebissen hat."

Direkt fuhr seine Hand zum Kragen des Pullovers. Am Hals waren zwei frische Bissspuren! Aber Felix lebte. Dies bewies der regelmäßige Herzschlag. Wut sammelte sich in ihm an. Er könnte jetzt Bäume ausreißen. Wie kann jemand seinen niedlichen Mate nur so verletzen?! Das gibt Rache! Sanft nahm er die kleine Hand in seine eigenen.

,,Ich komme später nochmal vorbei. Leider muss ich jetzt zur Schule. Ich liebe dich", flüsterte er sanft. Danach stand er auf und verabschiedete sich von den Frauen der Familie. Er meldete sich auch schon für später an und versprach Leyla von der Grundschule abzuholen. Bei der Schule ging er zu Maximilian und Florian die sich gegenüber saßen. Er setzte sich dazu und berichtete über den Vorfall von Patrick.

,,Geh mit ihm vors Gericht. Sowas sollte nicht passieren", beschwichtigte sein bester Freund.
,,Maxi, weißt du wie lange das schon so geht?"
,,Ich glaube, etwa 2 oder 3 Jahre."

Patrick knurrte wütend, was Maxi schnell in Florians Arme huschen ließ. Er hatte als Omega riesige Angst vor sowas. Deshalb muss sein Mate ihn davor beschützen. Florian fand es nicht so schlimm. Schließlich konnte er dann seinen Mate in den Armen halten. Dann klingelte es zum Unterricht und alle drei gingen in die jeweilige Klasse.

Patricks Sorgen um Felix, der immer noch nicht aufgewacht ist, machen ihm sehr zu schaffen. Traurig sah er auf den leeren Platz neben seinen. Ihm ging es von Stunde zu Stunde schlechter und als der Schultag endlich vorbei war, verabschiedete er sich nur schnell von Maximilian und sprintete dann zur Grundschule, um Leyla abzuholen. Dann gingen sie gemeinsam zu Leylas Zuhause. Der Beta begrüßte die Familie und ging hoch in Felix' Zimmer, wo der Kleine immer noch wie heute morgen in seinem Bett lag. Vorsichtig setzte sich Patrick auf die Bettkante und strich Felix hauchzart eine Strähne von der Stirn. Danach nahm er die kleine Hand wieder in seine großen und betrachtete den Blonden. Nach wenigen Minuten klopfte es leicht an der Tür und kurz darauf kam Felix' Mutter Carolin in den Raum. Sie schloss die Tür wieder leise und seufzte.

,,Du weißt über den Hintergrund seiner Ohnmacht bescheid, richtig?", fragte sie mit bedrückter Stimme. Der Beta nickte resigniert und sah wieder mit besorgtem Blick zu Felix.

,,Ich weiß, was mein Mann macht. Er macht es auf bei mir, aber ich habe den Vertrag damals unterschrieben. Felix hat keine Ahnung davon. Er wird von ihm gebissen, weil sein Blut leckerer schmecken würde als meins."
,,Ich weiß es nicht... Wissen Sie, was ich bin?"
,,Ja... Ein Werwolf und der Gefährte meines Sohnes. Ach und bitte duze mich, so alt bin ich auch noch nicht."
,,Haben Sie - pardon - hast du etwas dagegen, dass wir Gefährten sind? Ich meine, er ist ein Mensch und ich ein Wolfwandler..."
,,Nein." Patrick sah auf. ,,Solange du ihn nicht verletzt, habe ich nichts gegen euch. Hast du es ihm schon erklärt?"
,,Ja, gestern als er bei mir war."
,,Und wie hat er reagiert?"
,,Geschockt, überfordert... Aber am Ende hat er es akzeptiert. Ich denke, er hat noch viele Fragen und Angst vor der Markierung."
,,Kann ich nach vollziehen... Er ist echt niedlich... Was wohl aus ihm geworden wäre ohne all den Vorfällen...?", murmelte sie vor sich hin.

,,Welche Vorfälle?"
,,Das sollte er dir von sich aus erzählen..."
,,Hat es etwas mit seiner psychischen Lage zu tun? Bitte sag es mir! Ich möchte ihm unbedingt helfen, obwohl wir uns erst wenige Tage kennen!"
,,Ja... Du hast recht... Sei einfach für ihn da... Wenn er reden möchte, hör ihm zu. Wenn er irgendeinen Wunsch hat, erfülle ihn so gut wie möglich. Wenn er kuscheln möchte, kuschel mit ihm. Und wenn er seine Ruhe möchte, gib ihm diese. So kannst du dich am besten ihn nähern. Aber wenn ich nur einmal mitbekomme, dass du ihn zum Weinen gebracht hast, ist die Hölle los. Verstanden?"
,,Klar und deutlich!"

Leicht bewegte sich die Hand in seiner.

,,Er wacht auf", ruft er erleichtert aus.

[1034 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt