|Neun|

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,,Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass Vampire real sind?"

Erst stockte Patrick kurz, was Felix verunsicherte. ,,Ja, ich glaube dir."
,,W-Was?"
,,Ja, ich glaube dir. Dazu möchte ich dir noch mehr sagen, aber hier ist nicht der richtige Ort dafür. Und Leyla sollte es auch nicht mitbekommen."
,,Okay... Wann und wo?"
,,Heute Nachmittag? Bei mir?"
,,Okay, passt... Ähm... Wo wohnst du?"
,,Einfach von dir aus zwei Mal links abbiegen und dann das Haus mit den Rosenbüschen auf der rechten Seite."
,,Okay, ich komme dann gegen Halb 4."
,,Okay, wollen wir dann schon Mal los?"

Felix nickte. Zusammen holten sie Leyla, die ihr Eis schon auf hatte, und gingen zu Felix. Von dort aus ging Patrick alleine weiter. Felix und Leyla aßen mit ihrer Mutter zu Mittag und machten ihre Hausaufgaben. Felix brauchte etwas länger und konnte erst um kurz vor Vier losgehen. Weil Felix sich nicht bei Patrick gemeldet hatte, machte sich dieser Sorgen. Felix wollte schon seit einer halben Stunde wieder da sein.

,,Beruhige dich doch Mal. Vielleicht hat ihn ja etwas aufgehalten. Seine Mutter zum Beispiel", versuchte Mike ihn zu beruhigen, was relativ gut funktionierte. Ohne dass er antworten konnte, klingelte es an der Tür. Sofort sprintete er wie ein Idiot zur Tür und riss sie auf, sodass Felix sich erschrak. Schnell nahm er den Kleineren in den Arm; Er hatte sich totale Sorgen gemacht. Etwas irritiert erwiderte Felix die Umarmung. Nach kurzer Zeit gingen sie in Patricks Zimmer, das im Vergleich zu Felix' riesig war.

,,Ich glaube es ist einfacher es erst zu zeigen und dann zu erklären. Setz' dich bitte." Patrick war sehr aufgeregt, was nicht unbemerkt blieb. Jetzt wird es ernst – Entweder akzeptierte Felix ihn oder nicht. Entweder würde er leiden oder lieben. Felix setzte sich auf das Bettende und sah zu dem Beta. Aber als dieser sich plötzlich auszog, schlug er die Hände vor den Augen. Dann hörte er Knochen brechen und spürte eine leichte Berührung an seinem Unterschenkel. Zaghaft nahm er die Hände weg und erblickte einen dunkelbraunen Wolf. Er erschrak und krabbelte einen Meter auf dem Bett zurück. Der Wolf blieb auf dem Boden sitzen und sah ihn mit grünen Augen abwartend an. Einem Moment brauchte der Mensch, um sich zu fassen, doch dann setzte er sich wieder vernünftig hin. Weil er bemerkte, dass der Wolf ihn nicht verletzen wollte, streckte er langsam seine Hand zu dem Kopf des Tieres aus. Die Hand war nur noch wenige Zentimeter entfernt von dem weichen Fell, also hob der Beta seinen Kopf etwas, sodass die Hand ihn berührte. Kurz verweilte sie dort und bewegte sich dann weiter runter. Felix kniete sich auf dem Boden und sah dem Wolf in die Augen.
,,Du bist Patrick... oder?"

Der Wolf nickte. Okay... das muss Felix erstmal verarbeiten. Irgendwann umarmte er den Wolf.
,,Du siehst echt schön aus... Aber kannst du mir deine menschliche Form wieder geben? Du musst mir noch so einiges erklären." Felix ließ ihn los und kurz darauf war wieder das Knacken von Knochen zu hören. Dann stand ein nackter Patrick vor ihm.
,,Man, Patrick! Zieh dir was an!", beschwerte sich Felix und schlug wieder die Hände ins Gesicht. Der Beta lachte und zog sich wieder an. Als er fertig war, sagte er dem Kleineren bescheid und sie setzten sich gegenüber auf das Bett. Dann begann Patrick zu reden.

,,Ich werde dir jetzt erklären, warum ich dir glaube... All die Legenden sind wahr. Auf dieser Erde gibt es Werwölfe, wie mich, Vampire, wie dein Vater, Nymphen, Dämonen, Zauberer, Drachen, Meerjungfrauen, Elfen, Ghule, Gnome, jegliche Tierwandler, Shinigamis, Nymphen, Sirenen, Einhörner, Banshees, Feen, Kobolde, Walküren, Engel und vieles mehr. Die meisten von ihnen leben aber nicht in dieser Gegend und von den Meisten kenne ich die Lebensweisen nicht, aber von denen in unserer Gegend kenne ich genug. Doch jetzt möchte ich dir erklären, warum ich dir das alles sage. Denn meistens verstecken wir uns vor euch Menschen, weil ihr sonst in Gefahr geratet."

,,Warte, bevor du weitererzählst, gibt es noch weitere Menschen in meinem Leben, die nicht richtige Menschen sind?"

Patrick musste einmal tief durchatmen. ,,Ja. Florian und Maximilian sind auch Werwölfe. Der Freund von Leyla heute ist ein Löwenwandler. Herr Meyer, unser Lehrer, ist ein Dämon. Die Schulschwester ist eine Walküre. Von dem Rest weiß ich nicht bescheid. Aber deine Mutter, Leyla und du seid ganz normale Menschen. Warum dein Vater dich beißt, weiß ich nicht. Aber eigentlich ist es gegen das Gesetz, weil es für Vampire nur erlaubt ist von Tieren oder Menschen, die ihr komplettes Einverständnis und einen Vertrag unterschrieben haben, zu trinken. Doch du hast nichts davon gemacht und könntest ihn theoretisch im Fabelgericht anzeigen. Das möchte ich gerne mit dir machen, doch darüber können wir uns später unterhalten."

,,Aber das ist nicht der einzige Grund, warum du mir das sagst, oder?"

,,Nein... Felix, du bist mein Mate."

[810 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt