|Elf|

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Nach fast zwei Stunden wachte Felix wieder auf und rieb sich die Augen. Er gähnte noch einmal und sah dann hoch zu seinem Kissen, welches ihn die ganze Zeit entzückt beobachtet hatte. Mike hat einen Narren an den Kleinen gefressen, das war ihm klar.

,,Sorry, dass ich einfach eingeschlafen bin", meinte der Blonde leise und richtete sich auf. Doch Mike hatte nicht dagegen und setzte sich auch hin. Dann leckte er einmal über Felix' Wange.

,,Iiiih, Mike!", schrie der Junge empört und strich über die betroffene Stelle.
,,Ich hab' Hunger wollen wir was essen?"
Der Wolf nickte und verwandelte sich zurück.
,,Tut das Verwandeln eigentlich weh?"
,,Nein, anfangs war es etwas merkwürdig, aber man gewöhnt sich dran. Wenn man sich über eine lange Zeitspanne nicht verwandelt hat, könnte es schmerzhaft sein."
,,Verstehe... Aber zieh dir etwas an! Ich will dich nicht den ganzen Tag nackt sehen!"

Lachend zog der Wolf sich wieder an. Währenddessen hüpfte Felix zu dessen Schrank und holte einen dunkelblauen Pullover raus, welchen er direkt anzog. Der Pullover ging ihn bis zur Mitte seiner Oberschenkel und die Ärmel musste er einige Male hochkrempeln, damit er seine Hände vernünftig nutzen konnte. Patrick sah ihm schmunzelnd zu.

,,Was? Ich dachte wir sind Gefährten. Dann darf ich auch deine Pullover nutzen, wenn mir kalt ist. Das Kuscheln hat mich ziemlich aufgewärmt."
,,Alles gut. Meine Pullover sind nun auch deine Pullover. Er steht dir übrigens Klasse."
,,D-Danke."

Felix' Magen knurrte.
,,Jetzt ist Happa-Zeit! Wo ist die Küche?"

Der Beta musste lachen. Er hob den Kleineren hoch und ging mit ihm runter in die Küche.
,,Dir ist schon klar, dass ich gesunde Beine habe."
,,Ja, aber ich hatte gerade das Bedürfnis danach."
Nach einem kleinen Kuss auf Felix' Nase legte dieser den Kopf auf die starke Schulter ab. Kurz darauf setzte Patrick den Blonden auf einen Stuhl ab und deckte den Tisch mit vielen Brotsorten und Aufschnitt.
,,Hast du auch Tee?"
,,Klar, welchen?"
,,Mir egal, aber kein Kräuter- oder Schwarztee."
,,Jo."

Nach wenigen Minuten saß der Beta neben ihm und eine Tasse mit Apfeltee stand vor ihm. Direkt daneben stand ein Zuckerbehälter. Genüsslich biss er in ein Brot mit Erdbeermarmelade, als eine etwas ältere Frau in den Raum kam. Sie sah Patrick sehr ähnlich, aber ihre Haare gingen bis zum Schlüsselbein und sie war wenige Zentimeter kleiner. Felix tippte, dass diese Frau die Mutter von Patrick ist, was sich schnell bestätigte.

,,Sagt doch Bescheid, wenn ihr isst. Ach ja. Ich bin Sonja und Patricks Mutter. Du darfst mich gerne duzen und zu mir kommen, wenn mein Sohn irgendwas angestellt hat."
,,Nett, dich kennenzulernen. Mein Name ist Felix und ich bin der Mate von Patrick."
,,Du weißt es also schon. Dir ist aber schon bewusst, dass du nicht mit anderen Menschen darüber reden darfst, oder?"
Felix nickte. Anfangs wollte er es seiner Mutter erzählen. Allerdings wollte er diese nicht in Gefahr bringen.

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, gingen die Gefährten in den Garten, wo sich ein kleiner See mit Fischen befand. Felix beobachtete die Fische bewundernd. Er liebte alle Tiere außer kleine Insekten.

Nach 10 Minuten hatte Patrick keine Lust mehr zu stehen, also setzte er sich auf den Boden und nahm den Kleinen zwischen seine Beine. Genießend atmete er den Duft seines Mates ein.
,,Möchtest du Fische heute füttern?", fragte Patricks Mutter hinter ihnen.
,,Total gern!"
Patrick schmunzelte über die niedliche Art von Felix.
,,Gut, komm mit. Wir müssen noch das Futter holen."
,,Gerne, aber erstmal muss Patrick mich los lassen."
Nur ungern ließ er von Felix ab – der Blonde würde gleich wieder bei ihm sein. Direkt stand Felix auf und ging mit Sonja in die Garage. Kurz darauf hielt er einen kleinen grünen Eimer in der Hand und fütterte mit dem Inhalt die Fische. Es sah echt lustig aus, wie die Fische es aßen.

,,Paaaaatrick?", fragte der Blonde mit einer etwas höheren Stimme.
,,Ja, Kleiner?"
,,Wenn wir später zusammen ziehen, kaufst du mir dann ein Aquarium oder so?"
,,Wir können auch dieses Haus übernehmen und du kannst diesen See pflegen."
,,Mir egal. Hauptsache wir haben irgendwelche Tiere im Haus."
,,Theoretisch haben wir ein Tier im Haus, wenn ich mich verwandel."
,,Ich habe aber keine Lust unseren Gästen zu erklären, warum ein Wolf in unserer Wohnung rumläuft."
Daraufhin musste Patrick lachen. Kurz darauf stimmte Felix mit ein.

Wenig später musste der Blonde wieder nach Hause. Patrick umarmte ihn fest – er wollte den Süßen nicht weggeben.
,,Wir sehen uns doch schon morgen wieder, also sei ein großer Junge und lass mich los."
,,Ich will dich aber nicht allein mit deinem Stiefvater lassen", flüsterte er bedrückt.
,,Meine Mutter ist noch da. Ich bin nicht alleine."
,,Warum bist dir das sicher? Und was ist, wenn dir etwas auf dem Hinweg passiert? Es ist schon dunkel und dann kommen die Idioten der Stadt raus."
,,Ich weiß, aber in diesem Viertel sieht man selten jemanden."
,,Ich hab's! Ich bring dich einfach nach Hause!"
,,Nein, das brauchst du nicht..." Felix winkte überfordert mit den Händen.
,,Nein, keine Wiederrede! Ich bin dein Mate und Beschützer, also komme ich mit."
,,Ich kann dich nicht mehr zum Gegenteil überzeugen oder?"
,,Nope."
,,Na gut."

Schnell zogen sie sich Schuhe an. Dazu trug Felix wieder Patricks Pullover und Patrick schlüpfte schnell in eine Lederjacke. Dann verabschiedeten sie sich von Sonja und gingen dann los.

[888 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt