|Fünfundvierzig|

509 30 0
                                    

,,Es wird gleich jemand bei dir sein und gibt dir etwas Wasser und etwas zu essen. Es wird nicht vergiftet sein. Wir werden dir heute nur das geben, also wäre es besser, wenn du es isst. In der Zwischenzeit wirst du ruhig sein, verstanden?"
,,Ja..."

Es dauerte einen Moment, dann wurde eine Tür geöffnet. Felix konnte an den Geräuschen ausmachen, dass die Öffnung vorne rechts war. So wusste er zumindest, in welche Richtung er ein Teil Richtung Freiheit fand. Er hörte Schritte, die neben ihm stoppten. Diese Person setzte sich hin und man hörte das Geräusch, wenn eine Gabel auf Porzellan traf. Kurz darauf spürte er etwas weiches an seinem Mund, den er daraufhin öffnete. Nun wurde er von einer ihm unbekannten Person mit Kartoffelpüree gefüttert. Er schmeckte ein bisschen salzig. Danach wurde ihm ein Glas Wasser an den Mund gehalten, welches er dann aus trank.
,,Danke", hauchte er.

Dann wurde ihm wieder der Knebel in den Mund geschoben und die Person ging ohne ein Wort zu sagen. Nun war Felix wieder allein und er konnte nichts dagegen unternehmen. Die Fesseln wollten sich nicht lösen und ließen ihm nur wenig Bewegungsfreiheit.

Jetzt heißt es warten und hoffen... Wie es Maxi wohl geht... Und was ist mit Patrick? Patrick! Ich muss mich bei ihm melden!

Er zog seine Beine so gut wie möglich an und legte seine Stirn auf seine Knie. So konnte sein Gesicht nicht gesehen werden und es würde nicht auffallen, wenn er mit dem Beta redet.

,,Patrick?", versuchte er und bekam sofort eine Antwort.
,,Felix! Wie geht es dir? Wo bist du? Wer war es? Wo ist Maxi? Seid ihr zusammen? Wie geht es ihm?"
,,Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich weiß nicht, wo ich bin. Ich höre nur hin und wieder ein paar Autos fahren, also denke ich, dass der Ort bei einer Straße ist, falls es euch hilft. Wo Maxi ist, weiß ich leider nicht. Die Entführer meinten aber, dass er nur ein 'Mittel zum Zweck' ist. Erinnerst du dich noch an den Tag, wo wir mit der Familie bei Papas Grab waren? Da war ja Nicos Freund Constantin dabei. Du hattest bei ihm ein merkwürdiges Gefühl. Er ist einer der Täter und mein Stiefvater ist auch dabei. Vertraue ihnen nicht! Dazu habe ich dir vor unserer Entführung eine Nachricht geschickt mit Daten von einen weiteren der Täter. Ich glaube, es ist noch ein Vierter dabei, aber ich bin mir nicht ganz sicher."
,,Du hast wahrscheinlich schon mit ihnen geredet. Konntest du eine Stimme wieder erkennen oder kannst du sie beschreiben?"
,,Bisher haben sie nur über einen Lautsprecher mit Stimmverzerrer gesprochen. Doch es ähnelte der verzerrten Stimme von L aus den ersten Folgen von 'Death Note'. "
,,Gut, wir werden dem nachgehen. Weißt du sonst noch was? Der Geruch, ihr Ziel, irgendwas?"
,,Nur, dass ich in einem Raum aus Beton bin und sie viel Technik nutzen. Achja, einer von ihnen nutzt ein Parfüm, das nach dem von deinem Vater riecht. Ich denke, sie nutzen das selbe."
,,Gut so, Kleiner. Jeder noch so kleine Hinweis hilft uns euch da raus zu holen. Ich bin stolz auf dich."

Felix musste hinter dem Knebel lächeln. Patrick fand immer einen Moment für Komplimente. Doch damit beruhigte er gleichzeitig den Blonden auch.

,,Ich versuche noch mehr herauszufinden. Hat sich Maxi schon bei euch gemeldet?"
,,Nein, Flori kann ihn auch nicht erreichen. Ich bin einfach nur unglaublich dankbar, dass wir reden können."
,,Ich auch... Aber wir müssen vorsichtig sein, damit niemand von uns verletzt wird. Sie haben schon Andeutungen gemacht."
,,Okay, ich werde mir jetzt erstmal Death Note anschauen und du musst ruhig bleiben. Es bringt nichts, wenn du Angst hast. Versuche eine gute Bindung zu ihnen aufzubauen und tu, das was sie sagen. Falls etwas ist, kannst du dich immer bei mir melden."
,,Okay... Ich liebe dich."
,,Ich liebe dich auch, mein Kleiner."

Somit endete ihr Gespräch und ein Stein fiel von Felix' Herzen. Er konnte Patrick unterstützen. Doch nun musste er mit der Langeweile auskommen. Die Zeit verging gefühlt langsamer, als im Geschichtsunterricht.

~~~

Der Omega wachte mit gewaltigen Kopfschmerzen auf. Doch als er die Augen öffnen wollte, sah er trotzdem nur in die Dunkelheit. Er versuchte sich zu bewegen, doch die Seile hielten seinen Körper an Ort und Stelle. Dann versuchte er zu sprechen, was auch nicht klappte. Er war verwirrt und versuchte sich zu erinnern. Nun schlug in ihm seine Erinnerung wie ein Blitz ein. Er wurde entführt!

,,Andy?"

Er versuchte verzweifelt seinen inneren Wolf zu erreichen. Doch egal, wie stark er es versuchte, er erreichte ihn nicht. So konnte er auch nicht mit Florian über den Mindlink sprechen. Er wusste, dass Angst ihm jetzt nicht viel brachte. Er brauchte einen Ausweg. Doch diesen konnte er schlecht ohne Augen und den Wolfsohren und -Nasen schaffen. Dazu wusste er nicht, wo er ist oder wo Felix sein könnte.

Er stand nun völlig hilflos ausgeliefert  auf dem Schlauch.

[818 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt