|Siebenundfünfzig|

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Florian, Benno, Hannes, Patrick und Felix packten gerade ihre Sachen, wobei Felix eher weniger machen musste. Deshalb half er seinem Gefährten, welcher die letzten Tage wieder nur selten ein schwaches Lächeln von Felix gesehen hatte.

Felix war vom Gefühlstechnischen wieder in der Lage, wo Felix und Patrick sich das erste Mal getroffen hatte. Er fühlte sich einfach nur leer und miserabel. Ständig war er in Gedanken versunken, was er versuchte mit Musik auszugleichen. Dazu aß er nicht viel – das hatte aber auch was damit zu tun, dass er an der geringen Menge von Jonathan und Constantin gewöhnt war. Schließlich verliert man nach drei Tagen das Hungergefühl. Dies hat ihm in der Zeit geholfen – der beißende Hunger war echt grausam. Dazu hatte er in der Zeit echt schlecht geschlafen – er konnte noch nie wirklich im Sitzen schlafen – und hatte deshalb am ersten Tag 16 Stunden geschlafen. Patrick war ihm kaum von der Seite gewichen und stellte sich freiwillig als menschliches Kuscheltier und Kissen zur Verfügung.

~~~

Eine Stunde später saßen sie nach einer ausgewogenen Mahlzeit im Flugzeug. Felix wollte unbedingt am Fenster sitzen und Patrick setzte sich neben ihm. Die anderen Drei saßen hinter ihnen und kümmerten sich um irgendwas Organisatorisches. Felix sah nachdenklich am Fenster und spielte mit der linken Hand an der Kette. Patrick betrachtete seinen Gefährten.

Nachdem sie in der Luft waren und somit nicht mehr angeschnallt sein mussten, saß Felix weiterhin am Fenster – allerdings auf Patricks Schoß. Der Beta konnte kaum die Finger vom Blonden lassen. Deshalb hatte er seine Arme um diesen geschlungen und seine Nase in dessen Halsbeuge gesteckt. Felix lehnte sich an ihm, doch gerade richtete er sich auf. Patrick sah ihn fragend an, aber der Kleine drehte sich nur zu ihm um und betrachtete jede einzelne Stelle im Gesicht des Wolfes. Dann hob er seine Hand auf dessen Wange und streichelte sanft mit dem Daumen über die gebräunte Haut. Nach etwa einer Minute legten er seine Lippen auf dem Mund von Patrick, um ihn liebevoll und lange zu küssen. Der Beta erwiderte direkt mit nicht weniger Gefühl. Leider mussten sie sich nach einer Weile wegen Luftmangel lösen. Nun waren auch Gefühle in Felix' Augen zu sehen – und zwar reine Liebe. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Ihre Blicke sprühten die gegenseitige Liebe aus. Als sie ihren Atem wieder reguliert hatten, küssten sie sich erneut – immer wieder – und zeigten sich so ihre Gefühle. Sie konnten kaum aufhören. Allerdings haben sie dabei nicht mit Hannes gerechnet.

,,Sucht euch ein Zimmer!"

Felix kuschelte sich daraufhin, ohne sich umzudrehen, an Patricks Brust. So blickte er aus dem Fenster und schmiegte sich weiterhin am Wolf. So ging es den restlichen Flug auch weiter. Patrick sah verliebt seinen Gefährten an und sein Gefährte gedankenverloren aus dem Fenster auf die Wolken. Hin und wieder tauschten sie noch einen Kuss. Die Alphas und Benno machten wie vorher weiter.

Nach etwa fünf bis sechs Stunden kamen sie wieder in ihrer Heimat an. Träge klammerte sich Felix an den Arm des jüngeren Betas. Müde stieg er aus dem Flugzeug und sah sich auf dem Flughafen erstmal um. Letztes Mal konnte er es schließlich wegen der Augenbinde nicht. Einige Meter weit entfernt erkannte er vier Gestalten, welche ihm bekannt vorkamen, aber er aus der Entfernung nicht richtig erkennen konnte. Eine von ihnen kam lief auf ihn zu und Felix brauchte nicht lange bis er erkennen konnte, das es sich um Maximilian handelte.

Direkt war er wieder hellwach und lief seinem besten Freund entgegen. Es dauerte nicht lange bis sie sich eng umschlungen umarmten und dabei vor Freude heulten. Sie konnten kaum glauben, dass es dem jeweils anderen gut geht und er in Sicherheit ist. Es war sicher, dass sie später sich noch über dieses... Ereignis unterhalten werden. Doch nun reichte es ihnen, mitten auf dem Fluglandeplatz sich gegenseitig zu umarmen.

Patrick und Florian sahen glücklich lächelnd zu ihren Gefährten. Als der Alpha die leichte Eifersucht des Betas bemerkte, legte er eine Hand auf dessen Schulter.
,,Gib' ihnen einen Moment. Sie waren die letzte Zeit sehr ängstlich, weil sie nicht wussten, wie es dem anderen geht. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass sie etwa 7 Jahre nur sich hatten und niemanden sonst. Diese Freundschaft und dieses Vertrauen könnten wir niemals erreichen. Die Beiden gibt es ohne den anderen einfach nicht. Deshalb sollten wir sie auch in der Zukunft niemals trennen und ihren Freiraum lassen. Außerdem sollten wir niemals vergessen, dass Felix dein Gefährten und Maxi mein Mate ist. Die Beiden fühlen nicht so eine Liebe zueinander. Sie können miteinander über alles reden – Felix hat Maxi schon etwas wegen dem Sex mit dir gefragt! Andersherum wäre es bestimmt nicht anders. Dazu ist dir bestimmt aufgefallen, dass Maxi Felix nie wirklich erzählt hat, dass er ein Wolf ist und seine angebliche Krankheit seine Hitze war. Doch nie war Felix wirklich wütend oder enttäuscht. Er wollte jediglich ein Entschuldigungs-Eis. Was mich eher wundert ist, warum er es einfach so akzeptiert hat, nachdem du es ihm erzählt hast. Schließlich ist es nichts normales, plötzlich zu hören, dass man der Gefährte einen Werwolfes ist – ein Wesen, welches eigentlich nur in Sagen, Geschichten oder Vorstellungen lebt. Ich werde nie zweifeln, dass dieser Junge dir nicht gut tuen wird. Baue in Ruhe seine Psyche wieder auf und respektiere es, wenn er mal Zeit für sich, seine Familie oder Maxi braucht. Denn das Selbe tue ich auch."

,,Wow", pfiff Maxi.

,,Hätte niemals gedacht, sowas aus deinem Mund zu hören, Flori", meinte Felix erstaunt und stolz zugleich.

,,Ich hätte auch nie gedacht, dass Maxi mein Mate wird, aber manchmal hat das Schicksal andere Pläne für uns. Doch du hast sicherlich meine Frage mitbekommen. Magst du mir eine Antwort geben?"

,,Ja, es klingt vielleicht merkwürdig, aber ich hatte da so ein Gefühl, ihm einfach zu vertrauen. Dazu habe ich ihn ja vorher ohne das Wissen über die Wolf-Seite etwas kennengelernt. Ich habe ihn als einen Freund angenommen, weil ich ihn mochte. Dass ich nun von seinen Wolfsgenen weiß, ändert nichts an der Tatsache, dass sein Charakter weiterhin gut zu mir ist. Für mich ist es nichts anderes solange er weiterhin so ist, wie er ist. Ich mag ihn. Aus diesem Grund habe ich auch Maxi nicht verlassen, als er mir sagte, dass er schwul ist. Zwar musste ich es erst verarbeiten – was bei Patrick nicht anders war – doch ich hatte mich schnell daran gewöhnt, nicht mehr nach einem passenden Mädchen für meinen besten Freund zu suchen.

Es ist mir egal, welche Sexualität, Religion, Hautfarbe, Herkunft, Krankheit oder Haarfarbe jemand hat. Solange diese Person einen guten Charakter besitzt, ist er gut. Wenn mich jemand nett behandelt, behandel' ich ihn auch nett. Doch wenn jemand gemein zu mir ist, sollte dieser mit Rache oder Karma rechnen."

[1120 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt