|Einundneunzig|

335 18 7
                                    

,,Wie krank?"
,,Er hatte einen Unfall mit Felix und liegt schon seit einigen Tagen im Koma."
,,Wieso ist Felix dann bei uns?"
,,Er ist schon seit einigen Tagen verschwunden. Wir suchen ihn schon die ganze Zeit. Dank euch wissen wir nun, wo er ist. Kannst du mir nochmal den genauen Standort sagen?"
,,Na klar! Ich traf ihn in Alette. Er ist aber auch ein niedlicher Junge."
,,Du findest fast alles niedlich", hörte man Loan im Hintergrund sagen.

Sonja und Nicolette telefonierten gerade. Vor etwa einer halben Stunde sah Nicolette Felix beim Einkaufen. Da sie beide ihrer gegenseitige Muttersprache nicht verstanden, redeten sie auf Englisch. Nicolette muss nur etwas langsamer reden, weil Sonjas Englisch nicht so ausgeprägt ist.

,,Danke, Nicolette. Ich werde es meinem Alpha erzählen."
,,Aber wenn ihr schon in Frankreich seid, müsst ihr uns besuchen kommen! Patrick zwingen wir auch nochmal hier hin, wenn er wieder gesund ist! Keine Widerworte!"
,,Mal sehen, was sich einrichten lässt." Man hörte deutlich das Lächeln auf Sonjas Gesicht.
,,Damit gebe ich mich erstmal zufrieden. Falls ihr Hilfe braucht, könnt ihr gerne Loan und mich fragen. Wir unterstützen euch gerne."
,,Danke, Nicolette."
,,Nicht dafür."

Einige Minuten redeten sie noch, bis Sonja nach einer Verabschiedung auflegte. Schnell holte sie ihren Mann, die Autosschlüssel und ihre Jacke samt Schuhe. Daraufhin fuhr sie mit ihrem Mate auf dem Beifahrersitz zu Florian und Maximilian. Sie mussten es schnell erfahren.

~~~

Wo ist er?

Ich will zu ihm!

Ihn in meinen Armen halten!

Und nie wieder loslassen!

Ich brauche ihn!

Ohne ihn will ich nicht mehr!

Er soll bei uns sein!

Nur in meinen Armen liegen!

Wo bist du nur, mein kleiner Schatz?

Ich liebe dich doch so sehr!

Du liebst mich auch so sehr!

Warum trennen uns dann immer so viele?

Ich brauche doch nur dich in meinen Leben!

,,Ich brauche dich, Felix, mein größtes Glück!"

~~~

Constantin beobachtete, wie sich Felix' Kopf hektisch in eine andere Richtung dreht. Dann sah er auch dort hin. Doch da war nichts außer ein paar Lebensmittel. Sie standen gerade vor dem Teeregal und Felix konnte sich nicht entscheiden, welche Sorten sie mitnehmen sollen. Constantin hingegen fand es süß, wie die Hand des Kleinen nachdenklich an dessen Kinn liegt und die Blonde angestrengt darüber nachdenkt. Seine helle Stirn hat sich auch schon gerunzelt.

,,Was ist los?", fragte er nach, aber Felix schüttelte den Kopf. Doch sein Blick blieb in der Richtung.
,,Ich hatte nur so ein Gefühl..."

Falsch, das ist nicht nur so ein Gefühl! Er braucht mich! Ich muss zu ihm! Dringend!

,,Ich brauche dich auch, Patrick, mein größter Schatz!"

,,Lass uns weiter. Es wird langsam dunkel. Hast du dich schon entschieden?"
,,Können wir mehrere mitnehmen?"
,,Höchstens fünf."
,,Oki, dann möchte ich 'Heiße Liebe', 'Pfefferminz', 'Earl Grey', 'Lillifee' und 'japanischer Kirschblütentee'."

Constantin packte die genannten Sorten ein. Die Beiden gingen zur Kasse und bezahlten. Danach packten sie alles in den Kofferraum 'ihres' Autos und fuhren dann 'Heim'. Nachdem alles in den Schränken verfrachtet wurde, sah Felix durch ein Fenster in die Richtung, in der er Patrick spürte. Alles um ihn herum wurde von der Sehnsucht und Liebe zu diesem einen Beta überdeckt.

Zum ersten Mal seit dem 'Umzug' spürte er Patrick richtig. Zwar konnten sie nicht über den Mindlink kommunizieren, aber er konnte den schwachen Puls des Wolfes spüren. Das machte ihm gigantische Sorgen.

Hoffentlich überlebt Patrick... Ohne ihn kann ich nicht mehr. Ohne ihn werde ich mich komplett vergessen.

,,Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben! Irgendwie werden wir hier rauskommen und dann auf den kürzesten Weg zu ihm kommen!"

Ich habe Angst, Alayna. Ich muss die Kräfte des Schwertes unterdrücken. Ansonsten könnte ich alles zerstören, ohne es zu wollen. Ich möchte die gesamte Menschheit nicht auf dem Gewissen haben.

,,Konzentriere dich. Du bist nicht allein und eine bestimmte Kontrolle habe ich auch. Du kämpfst nicht alleine."

Erschrocken dreht er sich um, bereit anzugreifen. Doch dann realisierte er, was passiert ist und entspannte seine Muskeln wieder. Constantin hatte ihn auf einmal von hinten umarmt und ihn aus seinen Gedanken gerissen. Erleichtert atmete er aus. Der Tiger würde ihn niemals verletzen. Dafür sind dessen Gefühle zu groß.

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken."
,,Nicht schlimm... Ich war nur in Gedanken."
,,Okay, mein Kleiner. Was wollen wir machen?"
,,Ich würde gerne duschen gehen. Danach können wir gerne einen Film oder so schauen."
,,Das hört sich gut an. Dann bereite ich ein paar Snacks vor."
,,Mach das."

Als Felix aus dem Raum war, schlug Constantin vor Wut gegen die Wand. Dieser Köter ruiniert ihm alles! Der sollte eigentlich durch den Unfall tot sein! Doch scheinbar hat es nicht gereicht! Es sollte nur noch ein paar Tage dauern, bis einer der Beiden wegen der fehlenden Nähe aufgeben wird. Patrick würde sterben. Felix hingegen würde die komplette Kontrolle verlieren. Doch für diesen Moment hatte er schon alles vorbereitet.

Das Metall in den Wänden des Hauses nimmt ihm schon Teilweise die Kräfte weg. Danach sperrt er Felix in einen Spezialraum ein. Dort kann er nichts zerstören und seine Kräfte würden ihn nach und nach verlassen. Dann kann er das Schwert mit all seinen Kräften von Felix trennen und zerstören. Da Felix noch ein halber Menschen ist, wird er bewusstlos und sie wieder komplett in einen Menschen verwandeln. Die Markierung und die Erinnerungen werden verschwinden. Felix wird alles Übernatürliche vergessen, genauso wie Patrick und die Mate-Verbindung.

Dann gehört Felix nur ihm und keiner kann das mehr verhindern.

[900 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt