Boys & Werewolves [German] Boyxboy²

|Zweiundsechzig|

Am nächsten Tag wachte Maximilian in einem Zimmer auf, welches ihm erst unbekannt war. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass es der Raum von Florian war, in dessen Armen er gerade lag. Der Alpha schlief noch entspannt und murmelte hin und wieder unverständliche Wörter vor sich hin. Er kuschelte sich näher an die gemütliche Brust und fing an, vor sich hin zu dösen. Irgendwann wurde der Griff um ihn verstärkt und er hörte ein leises Gähnen. Dies zeigte ihn, dass Florian aufgewacht ist.

,,Guten Morgen", brummte dieser schläfrig.
,,Guten Vormittag", erwiderte der Omega nach einem kurzen Blick auf den digitalen Wecker.
,,Lass uns aufstehen, ich hab Hunger."

Der Omega kicherte, doch als sein Magen auch knurrte, wurde er auch rot. Schnell sah er zu Seite, da sie sich schon aufgesetzt haben. Florian grinste nur und wuschelte ihm durch die Haare, weshalb Maximilian kurz knurrte.

Nachdem sie sich angezogen und frisch gemacht haben, gingen sie in die Küche. Dort trafen sie Annabell mit frischen Waffeln. Deshalb dauerte es nicht lange bis Maximilian einen großen Teil mit Schokolade gegessen hat. Er liebte es. Den Rest aß Florian mit einigen Beeren. Danach gingen sie ins Wohnzimmer und kuschelten dort weiter. Maximilian lag auf Florian, während Letzterer ihm durch die Haare strich.

,,Was hast du in den Ferien vor?"
,,Weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich mir erstmal eine Pause von all dem Drama gönnen und einige Schulsachen nachholen, und du?"
,,Wahrscheinlich das Selbe. Allerdings kommen noch die Alphasachen dazu. Du solltest möglichst bald mit Mama über deine zukünftigen Pflichten als Luna reden. Schließlich solltest du vorbereitet sein, wenn wir das Rudel übernehmen."
,,Stimmt, aber lass uns erstmal die Schule beenden, okay? Dann überlegen wir weiter."
,,Okay. Wir können uns ja überlegen, was wir heute machen können."
,,Nichts."
,,Nichts?"
,,Ja, ich brauch' 'ne Pause vom ganzen Stress."
,,Also kuscheln wir einfach und lassen den Tag einfach sein Ding machen."
,,Genau."

Tatsächlich fingen in etwa 4½ Wochen die Sommerferien an. Danach müssen Maximilian, Felix und Patrick noch ein Jahr zur Schule. Florian hatte seine Prüfungen schon vor einer Weile geschrieben, da es sein letztes Jahr an der Schule ist. Eigentlich wäre Patrick auch dann abgegangen, aber durch das Auslandsjahr muss er eine Klasse wiederholen.

Maximilian schloss entspannt die Augen und seufzte leise. Nach einigen Minuten fiel ihm wieder ein Thema ein, welches er noch unbedingt mit Florian besprechen musste.

,,Ähmm... Florian..."
,,Was gibt's, Kleiner?"
,,Ich bekomme in etwa anderthalb Wochen wieder meine Hitze... Und... Ich möchte, dass wir uns vorher irgendwann markieren... Also wenn ich die Kontrolle über meine Lust habe..." Maximilian wurde prompt rot, weil es ihm unangenehm war, über das Thema zu reden. Doch Florian lächelte ihn nur aufmunternd an.

,,Das ist nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, mich freut es, mit dir darüber zu reden. Wir können deinem Wunsch gerne nachkommen. Doch wie erkenne ich, dass du deine Hitze bekommst?"

,,Vor und während meiner Hitze wird mein Geruch süßlich und ich werde dir gegenüber anhänglicher. Dazu solltest du dich bereit machen, während diesen Tagen, keine Verpflichtungen nachzugehen."

,,Okay, dann muss ich vorher Kondome besorgen, weil wie Beide wahrscheinlich noch eine Weile mit den Kindern warten wollen, richtig?" Maximilian kicherte. Daraufhin wurde Florians Gesichtsausdruck verwirrt.

,,Wir brauchen keine Kondome. Wir müssen nur beim Rudelarzt vorher eine Verhütungsspritze holen. Aber du hast Recht, aktuell möchte ich keine Kinder. In ein paar Jahren schon."

,,Gut, schließlich möchte ich, dass dort", er zeigte auf den Bauch des Omegas. ,,Später mein kleiner Nachfolger heranwächst. Mir ist es vollkommen egal, wie sie aussehen oder welches Geschlecht oder welchen Rang sie haben. Hauptsache sie sind unsere Nachkommen." Maximilian lächelte verliebt und nickte zustimmend.

Der Alpha ist innerhalb dieser kurzen Zeit sehr fürsorglich geworden und kümmert sich gut um Maximilian. Er hat eingesehen, dass es gut ist, Gefühle zu zeigen. Es stimmt zwar, dass Gefühle uns oftmals schwach machen, doch auch das Gegenteil trifft zu. Wenn wir jemanden beschützen wollen, werden wir stärker. Wenn man uns seelisch verletzt oder wir jemanden wichtigen verloren haben, werden wir schwächer. Doch insgesamt hängt es von uns ab, von welchen Gefühlen wir uns leiten lassen. Doch Gefühlen lehren uns auch.

Ohne Traurigkeit würden wir keine Glücklichkeit verstehen.

Ohne Angst würden wir keinen Mut kennen.

Doch die Gefühle, die du hast, kann man nicht über Gedanken kontrollieren. Man muss lernen, mit ihnen umzugehen. Denn Gefühle sind wichtig. Ohne ihnen könnten wir einige Dinge nicht verstehen und nicht meistern.

Doch ein Gefühl sollte man auf gar keinen Fall – wirklich niemals – verlieren.

Das Gefühl, sich einzigartig zu fühlen.

Denn das ist man. Man sollte sich immer treu bleiben und nicht irgendjemanden hinterher rennen, denn falsche Kopien gibt es schon genug auf der Erde.

Maximilian erinnert sich gerne bei diesem Thema an ein Zitat von Ritsuka Aoyagi:

»Wer andere benutzt, ist blöd. Aber wer sich benutzen lässt, ist noch blöder.«

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