|Zwanzig|

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Etwas erschöpft kam Patrick am Beckenrand an. Er war fertig mit den 150 Metern und wartete nun geduldig auf seinen Gefährten, der nur noch eine halbe Bahn brauchte. Maximilian war auf einer anderen Bahn und brauchte noch eine ganze Bahn. Luftschnappend kam Felix auch an. Kurz darauf kam er aus dem Wasser und stellte sich zu Patrick an den Rand. Nach wenigen Minuten hat sich Felix erholt und alle waren aus dem Wasser raus. Der Trainer stellte sich wieder vor ihnen und begann zu sprechen:

,,Jetzt geht es zu den Zeiten. Gibt es Freiwillige, die anfangen wollen?" Niemand meldete sich.
,,Wollen wir anfangen?", fragte Patrick leise Felix.
,,Mir egal."
,,Mir egal, wer startet. Zur Not wähle ich ein Team aus", meinte der Sportlehrer.
,,Wir möchten gerne starten", meldete sich Patrick.
,,Okay, Patrick gehe bitte mit deinem Partner zu den Bahnen. Ihr dürft aussuchen, was ihr schwimmt."
,,Ich nehme Kraul", antworteten die Beiden gleichzeitig. Der Lehrer nickte und holte sich zwei Stoppuhren. Die beiden Jungs holten ihre Schwimmbrillen und machten sich startbereit. Sie nickten dem Lehrer zu.

,,Auf die Plätze!" Die Gefährten stellten sich näher an den Beckenrand.

,,Fertig!" Sie gingen in die passende Position, damit sie gleich mit einem Körper reinspringen können.

,,Los!" Gleichzeitig sprangen die Zwei ab.

Felix' Delfinbeinschläge waren schneller, aber die von Patrick waren stärker, sodass sie Kopf an Kopf nebeneinander schwammen. Etwas eher tauchte Felix auf und startete mit dem schnellen und starken Armzug. Patrick nutzte mehr die Kraft aus seinen Beinen. Gleichzeitig kamen sie am Rand an und machten sich zur Wende bereit. Die Rollwenden waren beide schön, aber die des Blonden war schneller. Dann ging es weiter mit der zweiten und letzten Bahn. Es ist weiterhin ein rasantes Battle zwischen den Beiden, doch durch den Vorsprung bei der Wende ist Felix etwas weiter vorne. Es fehlten nur noch wenige Meter zum Ziel. Alle Zuschauer waren sehr gespannt. Kann der Wolf den Kleineren noch einholen oder nicht? Der Trainer machte sich bereit zum Stoppen. Und dann war es auch so weit. Alle konnten ihren Augen nicht glauben.

Der kleine Schwächling war tatsächlich minimal schneller als der große Muskelprotz!

Nun waren beide Jungs im Wasser am Ende. Dann kamen sie auch schon raus und Maximilian eilte auf sie zu. Der Omega umarmte seinen besten Freund kräftig.

,,WOW! Ich wusste, dass du gut bist, aber dass du Patrick besiegst, hätte ich niemals gedacht. Ich bin echt stolz auf dich."
,,Das hast du echt klasse gemacht", lobte der Beta ihn.
,,Du aber auch", lächelte der Junge stolz. Patricks Herz schlug schneller. Dieses Lächeln... Es ist so schön, dass man es nicht in Worte fassen kann.

Der Trainer kam auf sie zu. ,,Das war echt klasse, Jungs. Ihr habt sogar den Durchschnitt übertroffen! Ich bin stolz auf euch. Hättet ihr Lust unserer Schulmannschaft bei zu treten?"
,,Was?!", fragte Felix ungläubig. ,,Ähm... Sind wir dann auch auf großen Wettbewerben und so?"
,,Ja, mit dieser Leistung könnt ihr es zur Landesmeisterschaft schaffen. Möchtet ihr?"
,,Ich weiß noch nicht... Geben Sie mir bitte ein paar Tage zum Überlegen..."
,,Natürlich, kein Problem. Entscheide in Ruhe. Du musst mir nicht sofort eine Antwort geben. Wie sieht es mit dir aus Patrick?"
,,Ich muss auch noch überlegen."
,,Kein Problem. Ruht euch etwas aus, wir machen dann jetzt mit dem Unterricht weiter."

Jedes Paar kam einmal dran. Maximilian musste alleine schwimmen, da die Klasse aus einer ungeraden Anzahl an Schülern bestand. Felix konnte da nicht zusehen. Bevor der Omega startete, ging er fix zum Lehrer. Nach einem kurzen Gespräch stand er neben seinen besten Freund.

,,Ich schwimme mit dir. Ich lasse dich nicht alleine. Da kann Patrick auch nichts dran ändern."
,,Danke", hauchte der Kleine.
,,Kein Ding, dafür sind beste Freunde schließlich da."

Auf das Zeichen des Lehrers schwammen sie los. Felix schwamm etwas langsamer, damit er ein richtiger Gegner für Maxi war. Auf dem Land waren beide schlecht, aber das Wasser war Felix' zweites Zuhause. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass er mit seinem richtigen Vater öfters im See in der Nähe schwimmen war. Das Schwimmen war schon immer ein Teil in seinem Leben gewesen und dies würde sich nicht so schnell ändern. Doch nun war er so sehr in Gedanken gewesen, dass es ihm nicht auffiel, dass sie schon fertig waren. Sein Körper machte es mittlerweile automatisch.

Der Rest des Tages war ziemlich normal. Die Vier saßen wie am Morgen in den Pausen zusammen und gingen am Nachmittag wie immer nach Hause. Felix machte schon die Hausaufgaben für die nächsten beiden Tage, denn der nächste Tag ist etwas besonderes für ihn und seine Mutter. Der Blonde bereitete alles für den nächsten Tag vor. Morgen wird er mit seiner Mutter eine bestimmte Person besuchen. Diese hatte zwar nur kurz sein Leben geprägt, aber war deshalb umso wertvoller. Morgen wird er auch ein weiteres Familienmitglied wieder treffen. Nur Maximilian kannte ihn bisher von seinen Freunden und vielleicht kommt der beste Freund der besagten Person auch. Das wird sich noch zeigen. Felix packte schon einen kleinen Rucksack mit einer Flasche Wasser und vielen Taschentüchern. Dann legte er sich ins Bett, nachdem er noch ein kurzes 'Gute Nacht' an Patrick schickte.

Morgen ist es so weit. Morgen ist der besondere Tag.

Der Sterbetag seines Vaters.

[870 Wörter]

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Dies war Kapitel 1 des Oster-super-special-Lesetags

★Frohe Ostern und LG★

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt