|Vierunddreißig|

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Es klingelte schon wieder an der Tür, doch dieses Mal waren dort zwei Gerüche – Florian und Felix. Felix bekam über das Handy eine Nachricht.

»Nutz' unauffällig den Hintereingang. Ich erkläre dir gleich wieso«

Dies schrieb ihm Maximilian. Da Florian anscheinend in einem Gespräch mit seinem Wolf war, schlich Felix sich in den Garten und klopfte kurz darauf an der Gartentür. Sein bester Freund öffnete sie und umarmte ihn direkt. Irgendwie haben sie es geschafft kurz darauf zusammen gekuschelt auf dem Sofa zu sitzen. Dabei fiel Maximilian etwas auf.

,,Er hat dich markiert!"
Felix strich glücklich über die Markierung.
,,Das stimmt. Es war echt schön..."
,,Dafür, dass du immer gesagt hast, du seist asexuell, ist es echt eine Leistung."
Dafür kassierte er einen Schlag auf die Schulter.

,,Jetzt sag aber, was zwischen dir und Florian los ist."
Der Omega erklärte es ihm.
,,Warum sehen alle Menschen nicht, wie besonders du bist?", reagierte Felix auf das Gesagte. Maxi zuckte mit den Schultern.
,,Aber die Lösung von deinem Vater finde ich gut. Nur ich denke, dass ihr bald eine neue Klingel braucht."
Nun grinste Maximilian.
,,Was ist denn heute in der Schule passiert? Wie hast du die Frage wegen dem Schwimmclub beantwortet?"
,,Nichts besonderes. Allerdings bin ich mir immer noch unsicher wegen den Turnieren."
,,Komm'! Reiß dich zusammen und mach mit. Du hast das Können."
,,Ich weiß, aber du weißt, wie ich vor Wettkämpfen, Referaten und Arbeiten bin."
,,Ich weiß... Rede doch mit Patrick darüber... Er wird es verstehen..."
,,Ich vertraue ihm... Aber das ist eine Stufe zu hoch..."
,,Du weißt gar nicht, wie oft dein Gefährte sich bei mir ausgeheult hat, nur weil er deine negativen Gefühle spürt. Patrick möchte dir nur helfen."
,,Ich weiß...", seufzte der Blonde.

,,Achja, ich soll dir von Flori ausrichten, dass es ihm leid tut", fiel dem Menschen ein nach der kurzen Stille. ,,Dazu hat er sich krampfhaft in sein T-Shirt gekrallt und seine Augen waren trüb. So als hätte er geweint."

,,Er hat geweint?" Verwunderung lag in der zarten Stimme des Omega. Felix nickte darauf nur. Wieder war eine bedrückte Stille im Raum.

,,Wie sieht es eigentlich mit deinem Geburtstag aus?"
,,So wie immer halt. Nur dieses Mal kommt Patrick auch. Ob Florian kommt, ist noch nicht sicher."
,,Verstehe..."
,,Apropos Patrick: Du trägst wieder seinen Pullover. Trägst du überhaupt noch deine eigenen Oberteile?"

Felix schnaubte. ,,Natürlich! Nur nicht so oft. Seine sind einfach gemütlicher. Außerdem hat er nichts dagegen!", rechtfertigte er sich.

Schon wieder klingelte es. Maximilian seufzte und wollte zur Tür gehen, doch Felix hielt ihn auf.
,,Lass mich Mal mit ihn reden. Vielleicht bringt es was."
Maximilian nickte.

Felix öffnete die Tür und sah – wie erwartet – Florian.
,,Was gibt's?"
,,Ich möchte gerne mit Maxi reden."
,,1. ER möchte nicht mit dir reden und 2. Möchte ICH dir sagen, dass du ein Hohlkopf bist. Maxi ist die beste Person, an die du geraten konntest. Jemand, wie du, hat ihn gar nicht verdient! Also komm erst wieder, wenn etwas Verstand in deiner Birne ist! Sonst hetze ich Pat auf dich!"
Florian war sprachlos und stand wieder vor einer geschlossen Tür. Er seufzte tief und ging wieder nach Hause. Es brauchte nichts bis zum Abend dort stehen zu bleiben.

,,Du hast gehört, was der Blondschopf gesagt hat! Leg' dein arrogantes Verhalten ab und lass uns nicht leiden. Ich weiß, du bist kein Fan von ängstlichen, kleinen Wesen. Trotzdem kann er lernen sich gegen dich zu behaupten. Du hast ja noch nicht mal kennen gelernt. Nicht jeder Omega ist so. Du hast Felix gesehen. Er ist zwar kein Wolf, aber er ist genauso klein und schwach wie Maxi. Felix konnte sich gegen dich behaupten und hat Patrick voll im Griff. Dabei ist Patrick nur minimal schwächer als wir. Wenn du dich bis zu seinen Geburtstag nicht zusammen gerafft hast und dich wieder mit ihm vertragen hast, werde ich dich verlassen. Dann kannst du sehen, wie du dich als Alpha zum Wolf verwandelst", schimpfte Hektor.

Florian dachte darüber nach. Entweder verlor er seinen Mate und Wolf oder er muss sein Verhalten ändern.

,,Flori ist wieder da!"
Er hat gar nicht bemerkt, dass er wieder Zuhause ist. Direkt wurde er von seinen beiden kleinen Schwestern angesprungen. Sie sind Zwillinge. Allerdings ist Lea eine Beta und Pia eine Gamma. Sie sind jetzt beide 15 Jahre alt und lieben es ihren großen Bruder zu nerven.

,,Hast du immer noch keine Lösung gefunden?", fragte Lea. Sie wussten, dass der Alpha an Herzschmerz leidete. Nur den Grund kannten sie noch nicht ganz.

Florian schüttelte den Kopf.
,,Dann hast du dir noch nicht richtig Mühe gegeben! Zur Bestrafung musst du heute mit uns etwas spielen!", entschied Pia. Die Beiden waren zwar unschuldig und nett, aber auch unglaublich anstrengend.
,,Die Strafe habe ich wohl verdient."
So wurde Florian in das Zimmer der Mädchen gezogen. Kurz darauf war mit selbstgemachten Armbändern geschmückt und musste als Testobjekt für das neue Makeup der Beiden dienen. Doch leider fiel letzteres ins Wasser, als es an der Tür klopfte.

,,Florian, können wir einmal kurz reden?", fragte seine Mutter. Er nickte und ging mit ihr in die Küche. Dann knurrte er plötzlich: ,,Lea, Pia, geht wieder hoch. Ich kann euch riechen."
Dann verschwand der Geruch und er war mit seiner Mutter allein.

,,Es tut weh, dich so leiden zu sehen. Erkläre es mir richtig. Ich habe das Gefühl, du verheimlichst mir etwas. Und als deine Mutter bemerke ich, wenn du lügst."

Florian seufzte. ,,Er ist ein Omega... Ich will kein schwaches Etwas bei mir haben. Es ist wie eine Schwachstelle."

,,Arroganz lässt dich stärker wirken, aber Freundlichkeit ist das Gegenstück zu Schwäche."

[931 Wörter]

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Wie kann Florian das wieder in Ordnung bringen?

Jetzt eine Frage an euch: Möchtet ihr mehr von den kleinen 'Nervensägen' Lea und Pia?

LG

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt