|Achtundzwanzig|

718 34 0
                                    

,,Ach du scheiße! Was lief denn bei eurem Date ab?!", schrie Maximilian fast über den ganzen Schulhof. Felix trug immer noch all die Knutschflecken von Freitag. Sie waren nicht mehr so stark, aber dennoch sichtbar. Und es waren auch nicht gerade wenige. Patrick hat sich echt Mühe gegeben.

Verlegen kratzte sich Felix im Nacken.
,,Was ist passiert?", fragte Florian als er auf die Beiden traf. Doch mit einem kleinen Blick auf Felix beantwortete sich die Frage von allein.
,,Pat hat sich echt nicht zurückgehalten", grinste er.
Maxi sah ihn empört an.
,,Oh wehe, du machst vor meinem Geburtstag das mit mir. Dann gibt's aber gewaltig Stress. Denk dran, ich hab' deine Mutter auf meiner Seite."
,,Kein Problem, Kurzer. Aber jetzt Mal wieder Ernst. Ich denke, Patrick trifft es doch mehr als wir denken, dass er Felix noch nicht markiert hat. So konnte er dich mindestens etwas markieren und zeigen, dass du vergeben bist."
,,Wir sind uns Freitag schon ziemlich Nahe gekommen, aber... ich hab etwas Angst..."
,,Warum?", fragte Maximilian besorgt.
,,Man, er ist riesig! Wie soll das in mir passen?!"
,,Mit etwas Vorbereitung, Gleitgel und Vorsicht klappt es mit Sicherheit", meinte Florian einfach.
,,Damit hilfst du mir nicht besonders!"
,,Keine Angst, Felix. Patrick hat dich sehr gerne. Er möchte dich auf gar keinen Fall verletzen oder zu etwas drängen. Er tut alles, damit du dich wohl fühlst. Er weiß, dass in dir etwas Verborgenes lungert, was dich sehr verletzt. Was es ist, weiß ich nicht. Doch du solltest ihm vertrauen. Er ist der Letzte, der dich verletzen wird."
,,Danke... Von dir hätte ich am wenigsten diese Worte erwartet."
,,Patrick ist mein bester Freund und dich gewinne ich auch langsam gern. Natürlich möchte ich, dass ihr euer Glück findet."
,,Ich werde Patrick etwas entgegen kommen."
,,Das ist gut."

,,Was ist gut?", fragte Patrick, der gerade zu den Dreien stoß.
,,Wir haben nur über Felix' Knutschflecken gesprochen."
,,Achso, ich sollte sie mal wieder erneuern..."
Direkt lief Felix rot an. Dann rettete ihn die Klingel und sie gingen in die Klasse. Schwimmen fiel heute aus, weil der Sportlehrer krank war. Stattdessen hatten sie nun Vertretung und konnten sich frei beschäftigen. Felix nutzte die Möglichkeit aus und kuschelte sich an Patrick.

~~~

Am nächsten Tag gingen Felix und Patrick in die Bibliothek des Rudels. Dort suchten sie nach Bücher über den Erschaffer des heiligen Schwerts. Felix führte nebenbei eine Liste mit Aspekten, die die Reinkarnation des Machers ausmachte.

- Nicht besonders kräftig
- Im selben Jahr geboren, in dem das Schwert wieder auftauchte
- kann (relativ) gut mit handwerklichen Gegenstände arbeiten
- ruhig
- entschlossen
- kein übernatürliches Wesen
- selbstbewusst
- Kenntnisse über Fabelwesen
- anders als man denkt (?)
- will jemand anderen schützen
- physische Gesundheit
- darf beim ersten Anfassen des Schwertes keine Angst haben

Mehr haben sie noch nicht gefunden, aber bisher passte es einigermaßen. Felix war aber mehr als erschöpft und drohte fast einzuschlafen. Er hat heute zu viel Wissen in seinen Kopf geprügelt. Nun klammerte er sich wie ein Klammeraffe an Patrick, der ihn nach Hause trug. Auf der Mitte des Heimweges sprach Felix den Größeren leise an.

,,Du, Pat?"
,,Ja, Kleiner?"
,,Ich... Ich liebe dich...glaub ich..."
Verwundert blieb Patrick stehen und sah dem Blonden in die Augen.
,,Warte... Nochmal..."
,,Ich liebe dich...vielleicht..."
Noch kräftiger umarmte er Felix.
,,Ich liebe dich auch, mein Kleiner! Mehr als du dir vorstellen kannst!"
,,L-Luft..."
,,Oh, tut mir leid..."
,,Ähm... Sind wir jetzt ein Paar...?"
,,Möchtest du das denn?"
,,Ja..."
,,Dann sind wir es. Von heute an gehörst du zu mir!"
,,Und du zu mir."

Dieses kurze Gespräch machte die beiden Teilhaber so glücklich, dass man kaum Worte zur Beschreibung finden konnte. Doch bei Felix währte das Grinsen nicht lange. Er schlief nämlich mit dem Kopf auf Patricks Schulter ein. Patrick küsste die Wange des Kleineren und kam kurz darauf bei dessen Zuhause an. Carolin öffnete ihm die Tür und ließ ihn Felix in dessen Zimmer bringen. Dort legte er den Kleinen sanft ab und zog ihm Schuhe, Jacke und Jeans aus. Mit einer Boxershorts und einem Pullover gekleidet kuschelte sich der Kleine in Bettdecke. Patrick strich ihm noch ein paar Strähnen von dir Stirn und küsste diese sanft. Dann ging er leise wieder zu Carolin.

,,Mich wundert es echt, dass Felix dich so an ihn ran lässt. Selbst Maximilian brauchte viele Jahre."
,,Ich weiß es nicht. Vielleicht spürt er im Unterbewusstsein das Mateband."
,,Keine Ahnung, aber du scheinst alles richtig zu machen. Trotzdem habe ich mir Sorgen gemacht, als mein Kleiner mit 30.000 Knutschflecken wieder nach Hause kam. Oh wehe du Felix irgendwie zu etwas Schlimmen gedrängt."
,,Keine Angst, er hat sein Einverständnis gegeben."
,,Das will ich aber hoffen! Aber er wirkt glücklicher seitdem er dich kennt."
,,Ich geh' aber auch Mal nach Hause, der Tag war sehr anstrengend."
,,Kein Problem, gute Nacht."
,,Gute Nacht, Carolin."

So ging Patrick fröhlich summend nach Hause. Endlich konnte er Felix als 'Seins' betiteln. Sie haben innerhalb der kurzen Zeit riesige Fortschritte gemacht. Jetzt muss er Felix noch markieren, das Geheimnis des Kleinen herausfinden und dessen Psyche auf Vordermann bringen. Dann wäre da noch das Geheimnis des heiligen Schwertes und Constantin, der ihm nicht ganz koscher vorkam. Felix brachte viele Hürden mit sich, die er erklimmen musste, doch dies machte sein Leben weniger langweilig. Ohne den Kleinen bestand sein Leben daraus, dass er die Zeit irgendwie verschwendete und vor sich hin lebte – ohne jeglichen Sinn oder Herausforderungen. Aus dem selben Grund beschloss er das Auslandjahr zu machen. Frankreich war echt schön und seine Pflegefamilie ist ihm echt ans Herz gewachsen. Die beiden waren zwar Engel, aber trotzdem mochten sie den Beta wie ihren eigenen Sohn. Die Drei standen weiterhin im Kontakt. Patrick wollte unbedingt eines Tages mit Felix nach Frankreich, seiner zweiten Heimat. Doch erstmal musste alles zwischen den Beiden glattlaufen.

Doch eins war ihm klar: Er liebte den Kleinen über alles und dieser liebte ihn auch.

Allein dieser Gedanke machte ihn noch glücklicher und ließ sein Herz schneller schlagen.

[985 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt