Boys & Werewolves [German] Boyxboy²

|Dreißig|

Am nächsten Tag, Freitag, standen sie zu dritt vor der Grundschule. Leyla klammerte sich an die Hand von Felix. Sie gingen auf den Schulhof. Eine Lehrerin kam zu ihnen.

,,Entschuldigen Sie, aber eigentlich ist es Ihnen nicht gestattet nun auf unseren Schulhof zu gehen. Dazu müsste Ihr Unterricht auch gleich anfangen."
,,Entschuldigen Sie die Störung. Aber unser Unterricht fängt erst in etwa 30 Minuten an. Dazu suchen wir einen gewissen Lennart aus der Vierten", erklärte Felix höflich.
,,Verstehe, ich hole ihn. Bitte warten Sie kurz."

Nach einer kurzen Zeit kam sie mit einen kleinen rothaarigen Jungen wieder. Leyla versteckte sich hinter ihren großen Bruder. Dieser strich ihr beruhigend über die Haare. Felix übergab Leyla an Patrick und kniete sich vor Lennart.

,,Hallo, Lennart! Mein Name ist Felix. Darf ich kurz mit dir reden?"
Der Jüngere nickte kurz zaghaft.
,,Okay, wollen wir uns etwas weiter Weg stellen, damit die anderen uns nicht zuhören."
Wieder ein Nicken. Felix legte eine Hand auf den Rücken des Grundschülers. Als er stehen blieb, sah er fragend zu Patrick. Dieser nickte nur und zeigte mit dem Finger nach oben.

Verstehe, Lennart ist ein Engel

,,So, Lennart. Möchtest du mir verraten, was du von meiner Schwester möchtest?"
,,Ich mag sie irgendwie... Etwas in mir sagt, dass ich sie beschützen soll..."
,,Meinst du deine Engelsseite?"
,,Woher weist du davon? Du bist ein Mensch." Felix wusste, dass diese Frage kommt.
,,Siehst du den großen Jungen dahinten." Er zeigte auf Patrick. ,,Er ist mein Gefährte."
,,Ein Wolf und ein Mensch? Hätt' nie gedacht, dass sowas möglich ist."
,,Ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber jetzt erzähl mal. Was sagt dein Engel?"
,,Sariel rastet halb aus, wenn Leyla bei uns ist."
,,Verstehe, kann es sein, dass Leyla vielleicht später deine Mate sein wird?"
,,Das habe ich mich auch gefragt, aber beantworten kann ich es erst in neun Jahren."
,,Aber es wäre eine Möglichkeit. Also würde ich mich an deiner Stelle friedlich an sie nähern. Mir wurde gesagt, dass du gestern Mist gebaut hast. Leyla fand es gar nicht gut. Deshalb würde ich mich an deiner Stelle bei ihr entschuldigen."
,,Du hast Recht..."
,,Du kannst ja versuchen ihr Freund zu werden und sie besser kennen zu lernen. Vielleicht findet sie dich dann nicht mehr gruselig, sondern mag dich. Das bedeutet aber auch, dass ihr weiterhin in Kontakt bleibt, obwohl du eher die Schule wechselst, okay?"
,,Wird das wirklich funktionieren?"
,,Es ist ein Versuch wert, oder?"
,,Ja!"
,,Sei aber nicht zu auf dränglich, das mögen Mädchen nicht."
,,Ja!"
,,Wollen wir wieder zurück?"

Lennart nickte und zusammen gingen sie lächelnd zurück. Leyla ging zurück zu ihrem Bruder, doch dieses Mal stellte er sich hinter ihr und legte seine Hände ermutigend auf ihren Schultern. Sie schaute unsicher zu Lennart. Doch dieser atmete einmal tief durch und hielt dem Mädchen seine Hand hin. Verwundert sah sie zurück.

,,Ich... Ich wollte mich entschuldigen... Es war ein Fehler mich so zu verhalten... Vielleicht können wir ja Freunde werden..."

Leyla haderte kurz mit sich selbst, jedoch nahm sie dann Lennarts Hand. Dieser konnte es kaum glauben.

,,Ich verzeihe dir und wir können gerne Freunde werden."
,,Wirklich?"
Leyla nickte und beide lächelten sich an.
,,Wollen wir schaukeln?"
,,Gerne!" Nach diesem Wort verabschiedete sie sich von den älteren Jungs und eilte mit Lennart zu den Schaukeln.

,,Ich bin beeindruckt", meinte die Lehrerin. ,,Gestern waren sie noch total zerstritten und heute spielen sie zusammen. Das haben Sie gut gemacht."
,,Ach, das war nichts besonderes."
,,Wir müssen aber nun auch so langsam los", mischte sich Patrick ein.
,,Kein Problem, schönen Tag noch."
,,Danke, gleichfalls."
So gingen die Gefährten auch zur Schule.

~~~

,,Ehrlich, wie hast du das angestellt?"
,,Ich habe schon gedacht, dass Lennart übernatürlich ist. Als du es dann bestätigt hast, war ich mir sicher. Und ich hatte Recht. Sariel, Lennarts Engel, spielte verrückt. Ich habe ihn gefragt, ob Leyla seine Mate sein könnte. Er wusste es nicht, aber ich habe ihn überredet, sich besser zu verhalten. Das Ergebnis hast du ja mitbekommen."

Patrick wuschelte seinem Kleinen stolz durch die Haare, woraufhin dieser sich lautstark beschwerte. Allerdings brachte dies nur Patrick zum Lachen. Nach einem kurzen Wortwechsel kamen sie an der Schule an. Doch der beleidigte Blick vom Blonden und der amüsierte Blick vom Beta brachte die anderen beiden wartenden Wölfe zum Grinsen.

,,Sagt nichts! Euer Beta ist einfach nur gemein. Apropos euer Beta: Maxi wir müssen reden!", meinte Felix harsch. Alle wussten nun über das Gesprächsthema der besten Freunde bescheid. Der Mensch zog den Omega weiter weg von ihren Gefährten.
,,Maxi... Ich bin nun mit Patrick zusammen..."
,,Das ist super!!! Aber warum bist du so unsicher?"
,,Wegen der Markierung..."
,,Was ist denn so schlimm daran? Laut Mama wird man kaum Schmerzen spüren."
,,Ich weiß, aber wir haben dann... Sex..." Das letzte Wort sprach er sehr leise aus, als wäre es verboten.
,,Das ist doch gar nicht so schwer. Ausziehen und rein schieben."
Felix errötete etwas. ,,Man Maxi! Du wirst wahrscheinlich nicht viel besser sein, wenn es für dich und Flori Zeit wird!"
Nun wurde Maxi auch rot wie eine Tomate. ,,Das stimmt vielleicht..."
,,Aber jetzt ehrlich... Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin..."
,,Ich seid euch doch beim Bach auch schon näher gekommen. Wie hat es sich angefühlt?"
,,Fantastisch", sagte er ohne groß zu überlegen.
,,Guck, dann wird der Sex noch besser."
,,Sicher?"
,,Kein Stück!"
Nun lachten sie gemeinsam.
,,Okay, ich werde es ausprobieren."
,,Das ist gut."
Und schon klingelte es rein und die Schule begann.

~~~

Leyla und Lennart schaukelten lachend.
,,Guck' Mal, Leyla! Ich zeige dir, wie ein Superheld fliegt!"

,,Ich brauche keinen Superhelden." Lennart sah sie fragend an. ,,Ich habe meinen großen Bruder."

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