|Siebzig|

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,,Das ist eine Lüge."

,,Richtig. Ich habe meine Gefährtin noch nicht gefunden."

~~~

Maximilian und Felix tauschten die Räume. Patrick fragte Felix, was sie zu besprechen hatten, aber dieser schüttelte nur den Kopf und signalisierte ihm, dass sie später darüber reden werden. Nun saß der Omega gegenüber des Löwen und wollte einfach nur den Kopf einziehen. Doch Andy machte ihm die ganze Zeit Mut, sodass er es nicht tat. Er atmete nochmal tief durch und bemerkte dabei etwas. Er schnüffelte nochmal in der Luft und versuchte diesen Duft zuzuordnen.

,,Irgendwoher kenne ich diesen Geruch...", murmelte er vor sich hin.

,,Ich kenne ihn auch... Aber es ist einige Zeit her, als ich ihn zuletzt gerochen habe...", stimmte ihm Andy zu.

,,Das stimmt... Eigentlich könnten es nur Hannes, Felix und Jonathan sein. Mehr Leute waren nicht in diesem Raum...", ergänzte Maximilian.

,,Hmmm Ich hab's!"

,,Ich auch"

,,Jo!", schrien sie in Gedanken gleichzeitig.

,,Jo...", murmelte der Omega vor sich hin.
,,Du erinnerst dich", hauchte Jonathan erfreut.
,,Wie?"
,,Erinnerst du dich an den kleinen Jungen von damals? Der, mit dem du immer im Sandkasten gespielt hast? Mit dem du mit Felix im Sommer ein riesiges Erdbeereis bei der Eisdiele gegessen hast?"
,,Nein... Als ob du Jo bist?!"
,,Doch, live und in Farbe."
,,W-Wie...?"
,,Ich bin weggelaufen, ohne mich zu verabschieden. Die Meisten aus dem Rudel dachten ich sei tot. Doch in Wirklichkeit habe ich mich einfach nur versteckt. Ich war bei meinem Onkel bis ich mich das erste Mal verwandelt habe."
,,Ich glaube dir nicht."
,,Okay, vielleicht überredet dich das... Als wir das erste Mal gemeinsam im Wald waren, bist du hingefallen und deine Knie aufgeschürft. Ich habe dich auf dem Rücken nach Hause getragen, wo uns deine Mutter warmen Kakao machte und uns ihre selbstgemachte Schokolade gab."
,,Du bist es wirklich. Aber... Aber warum tauchst du jetzt erst wieder auf?"
,,Weil ich dir noch eine Kleinigkeit auf dem Weg geben möchte. Denn wahrscheinlich wird es danach wieder eine Weile dauern, bis wir uns wieder sehen werden."
,,Okay", sagte Maxi nur skeptisch.

,,Vertraue dir selbst und gib nicht auf! Du wirst eine großartige Luna für das Rudel sein! Dazu solltest du Felix vertrauen. Es wird immer an deiner Seite bleiben, selbst wenn ihr auf grausamer Art und Weise getrennt werdet. Als ihr bei mir wart, hat Felix sich mehr Sorgen um dich gemacht, als um sich selber."

~~~

Nachdem Felix mit Patrick über seiner neuen Fähigkeit gesprochen hatte, ging er zur Arbeit. Der Beta kümmerte sich mit Florian um seine Pflichten und Maximilian sprach mit Annabell über die Pflichten als Luna. Felix zog sich gerade seine Jacke aus. Seine Arbeitsklamotten hatte er schon an. Er achtete darauf, dass niemand das Schwert sah, welches er als Kette unter seinem Oberteil trug.

Seine Arbeitsklamotten bestanden aus einem blauen Hemd mit dem Logo des Cafés auf der linken Brusttasche und einer schlichten schwarzen Hose. Um der Hüfte trug er eine Art Tasche, die einem schwarzen Portmonee ähnelte. In diesem hatte er Wechselgeld für die Kunden. In seiner Brusttasche trug er noch einen kleinen Block und einen Kugelschreiber, welcher auch das Logo trug.

Er fuhr sich noch einmal durch die Haare und wollte zum Tresen gehen. Allerdings lief er gegen seine Chefin, welche sehr gestresst wirkte. Felix fragte sie, was los sei. Die 64-jährige seufzte frustriert.

,,Ich suche einen Nachfolger für das Café. Mein Arzt zwingt mich dazu aufzuhören, weil ich Herzprobleme habe. Allerdings habe ich keinen Nachfolger. Schließlich habe ich keine Kinder oder einen Ehemann. Ich habe schon die meisten Mitarbeiter gefragt, aber alle wollen es nicht."
,,Gibt es bestimmte Voraussetzungen?"
,,Man muss 18 sein. Das heißt, dass du es nicht machen kannst."
,,Aber sie müssen nur noch anderthalb Wochen warten, dann bin ich 18! Danach können sie mich einarbeiten und ich übernehme das Café!"
,,Felix, bist du dir sicher? Das ist eine Entscheidung fürs Leben und du hast auch noch ein ganzes Schuljahr vor dir."

,,Und du hast noch die Aufgaben mit dem heiligen Schwert. Das wird zu viel für dich."

Und ich habe meine Freunde und meinen festen Freund an meiner Seite. Ich bin nicht alleine!

,,Ich werde es schaffen! Können Sie Ihren Arzt noch um ein bisschen Zeit bitten?"
,,Ich werde es versuchen, in Ordnung?"
,,Ja, Dankeschön!"
,,Naja, ich sollte eher dir danken. Du hilfst mir gerade echt aus der Patsche. Aber geh jetzt erstmal nach Vorne. Das Café ist randvoll und die Anderen könnten deine Hilfe echt gebrauchen. Wir reden später nochmal."
,,Ja!"

Felix begann mit seiner Schicht und tauschte sich kurz mit seinem Mitarbeiter Louis aus. Sein Blick glitt durch die kleine Menge an Gästen, welche er nun bediente.

~~~

Felix' Schicht endet in einer knappen Stunde. Da es mittlerweile Anfang Sommer war, war es draußen noch hell. Die Klingel an der Tür klingelte wieder. Der Blonde sah von der Sahnetorte auf und schaute zu den angekommenen Gästen.

Direkt sank seine Laune etwas als er eine spezielle Person sah. Der Typ, der ihn vor seiner Entführung angebaggert hatte, ging zu einen Tisch an der rechten Seite. Felix sah sich nach einem Mitarbeiter um, aber er war alleine vorne, weil es wenig los war und die Anderen bei der Zubereitung halfen. Also musste er es machen. Stumm seufzte er und wusch sich seine Hände, weil an diesen noch etwas Sahne hing. Somit ging er zum Tisch und holte schon einmal seinen Block aus der Brusttasche.

,,Guten Abend, was kann ich Ihnen bringen?", fragte er höflich. Der merkwürdige Typ war mit zwei Freunden hier. Alle 3 waren normale Menschen, was Felix durch das Schwert erkennen konnte.
,,Na, mein Lieber? Ich hätte gerne eine heiße Schokolade, zwei süße Vanillekipferl und deine Nummer."
,,Tut mir leid, aber meine Nummer steht nicht auf der Speisekarte."
,,Wir können doch eine Ausnahme machen."

,,Das geht leider nicht. Meine Chefin und mein fester Freund hätten etwas dagegen."

[966 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt