|Sechsundzwanzig|

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Patrick konnte seine Augen nicht von seinen Mate nehmen. Wie er lächelnd auf dem Waldboden lag und sich keinerlei Sorgen um seine Kleidung machte. Kleidung konnte man waschen, aber besondere Momente konnte man nicht nachholen. Patrick setzte sich zu seinem Gefährten, welcher wegen dem plötzlichen Schatten murrte. Er öffnete die Augen und setzte sich auch auf. Dann kuschelte er sich an den muskulösen Arm. Der Wolf küsste die hohe Stirn des Kleineren.

,,Wie viele Orte zeigst du mir noch? Ich bekomme langsam vom Staunen hunger."
,,Noch zwei und beim Zweiten essen wir auch was. Ich dachte mir schon, dass du hungrig sein wirst", lachte der Größere.
,,Dann lass uns schnell weiter! Wir können noch öfters hierher kommen!", meinte der Blonde ungeduldig.
,,Wenn das dein Wunsch ist."
Patrick stahl sich noch einen kleinen Kuss und verwandelte sich dann wieder. Felix stieg wieder auf den weichen Rücken und klammerte sich ins dichte Fell. Mike lief wieder los.

Dieses Mal liefen sie eine längere Strecke. Am Ziel angekommen stieg Felix wieder ab und sah sich um. Doch dieses Mal erblickte er nichts schönes. Deshalb schaute er zu Patrick, welcher sich nach der Verwandlung wieder eine Boxershorts anzog.
,,Wir müssen zu Fuß noch etwas weiter. Als Wolf kann ich da nicht lang laufen."
Verstehend nickte Felix und griff nach der Hand, die der Beta ausstreckte. Zusammen gingen sie ein Stück Richtung Ochsen-Tiger durch ein dichtes Gebüsch. Dahinter verbarg sich eine Höhle. Patrick holte aus dem Rucksack zwei Taschenlampe, wovon er eine Felix in die Hand drückte. Durch das Licht wurden alte Wandmalereien sichtbar.
,,Woooow... Was ist das Alles?"
,,Das sind Malereien von unseren Vorfahren. Sie zeigen den Verlauf des Krieges zwischen den Wölfen, Dämonen, Vampiren und Engeln. Sie haben trotz den vielen Verlusten tapfer weiter gekämpft. Viele Rudel wurden ausgelöscht, doch auch unsere Gegner hatten viele Verluste."
,,Wie ist der Kampf ausgegangen?"
Patrick führte Felix weiter in die Höhle und leuchte dann wieder an die Wand.

Dort war ein etwas undeutlicheres Bild. Ein Wesen stand in der Mitte von andere vier Kreaturen, die im Kreis standen.

,,Die vier Außenstehenden sind die Anführer des jeweiligen Clans gewesen. Dann denkt man, dass in der Mitte jemand mächtiges, wie ein Gott oder der Teufel steht. Doch es ist ganz anders: Es ist ein Mensch gewesen, der den Frieden geschaffen hat. Er hat die vier wichtigsten Person versammelt. Auf menschlichen Gebiet trafen sie ein Abkommen. Das heilige Schwert – der Grund des Krieges – wurde vernichtet."

Er leuchtete zum nächsten Bild es zeigte ein Schwert. In diesem waren die Wörter »Θεός + Αγάπη + Διάβολος« eingeschweißt.

,,Was bedeutet das? Was ist das für ein Schwert?"
,,»Gott + Liebe + Teufel« Das Schwert wurde aus den Knochen eines Gottes und aus dem Blut des Teufels geschmiedet. Es heißt, dass sich ein Teufel und ein Gott sich liebten und ihr Kind das Schwert erschaffen hat. Das Kind war ihr ein und alles, ihre zweite große Liebe. Dadurch sind in dem Schwert die Liebe, der Teufel und der Gott verbunden. Legenden sagen, dass die Liebe zwischen den Dreien in dem Schwert weiter währt. Eine weitere Legende besagt, dass das Schwert eines Tages wiederkehrt, der Tag, an dem das Kind wiedergeboren wird. Vor 17 Jahren wurde das Schwert wieder gesichtet. Doch es ist versiegelt und nur die Hand des Kindes kann es anfassen. Alle anderen bekommen einen Stromschlag, der etwa so stark ist wie ein Blitz."
,,Vor 17 Jahren... In dem Jahr sind Maxi und ich geboren..."
,,Stimmt, das habe ich fast vergessen."
,,Was wäre, wenn er oder ich die Reinkarnation des Kindes sind?"
,,Dann wäre das Schwert wieder frei und in eurer Verantwortung. Mit diesem Schwert könnt ihr die Fegefeuer und den Himmel regieren. Alle übernatürlichen Lebewesen werden unter euch gestellt – selbst Satan und JHWH."
,,Muss ich dann weg von dir, falls ich es bin?" Traurigkeit schwang in der Frage mit.
,,Nein, du darfst dort leben, wo du möchtest. Allerdings würdest du viel Verantwortung tragen. Doch ich würde dir dann helfen. Du musst nichts allein durchstehen."
,,Danke... Wo ist das Schwert jetzt?"
,,In Cork – das liegt in Irland."
,,Weit genug weg... Lass uns in den Sommerferien dort hin! Ich will wissen, ob ich der Nachfahre bin!"
,,Felix, das ist viel zu gefährlich."
,,Dann gib mir andere Hinweise. Wir schauen alle nach, wenn sie nicht stimmen, reisen wir nicht dort hin. Doch wenn die meisten stimmen, darf ich es ausprobieren, einverstanden?"
,,Okay... Aber wir werden vorsichtig bleiben! Ich will nicht, dass du verletzt wirst!"
,,Einverstanden! Wo finden wir Informationen darüber?"
,,In unserer Bibliothek gibt es viele Bücher."
,,Okay, in den nächsten Tagen werden wir dorthin gehen!"
Dann meldete sich Felix' Magen zu Wort.
,,Aber erst sollten wir etwas essen. Mein Bauch meckert schon", lachte er.

Die Beiden gingen wieder raus und dann ritt Felix wieder auf Mike zum nächsten und letzten Ort. Es war ein ein kleiner Bach in dem Fische schwammen und Frösche umher sprangen. An der Seite lag eine große Picknickdecke mit einem geflochtenen Korb. Felix ließ sich dort nieder und kurz darauf saß hinter ihm der Beta, welcher nun eine Boxershorts und ein graues T-Shirt trug. Dieser hob den Menschen etwas hoch und setzte ihn auf seinen Schoß. Dann holte er zwei Weingläser aus dem Korb. Er nahm eine Flasche Rotwein aus dem Korb.
,,Ich hoffe, du magst Wein. Zur Not", er holte ein Tetra-Pack Traubensaft aus dem Korb: ,,habe ich noch Traubensaft." Felix lachte.
,,Ich glaube, ich probiere erst ein wenig Wein. Aber nicht so viel!"
,,Okay, Kleiner."

,,Er weiß gar nicht, wie glücklich er uns macht."

[916 Wörter]

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt