|Dreiundfünfzig|

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,,Keine Bewegung!"

Felix hielt in seiner Bewegung inne und traute sich kaum, sich umzudrehen. Doch irgendwas in ihm brachte seinen Körper dazu, es trotzdem zu machen. Er erkannte etwa drei Dutzend Unbekannte. Einige waren als Wolf verwandelt. Unter ihnen war ein Wolf den er nur zu gut kannte.

,,Mike", rief der kleine Blonde und wollte zu seinen Lieblingswolf rennen. Allerdings wurde er von seinen unbekannten Entführer festgehalten. Dann spürte er etwas spitzes unter seinen Kinn, welches er automatisch hob.

,,Alle handeln jetzt, wie ich es will! Ansonsten werde ich ihm die Kehle aufschneiden und wir wissen alle, dass nur er das Schwert kontrollieren kann!", ertönte er feste Stimme hinter ihm.

Warum machen sich alle Sorgen, wenn ich sterbe? Ich bin doch sowieso nutzlos. Das Schwert wird einfach wieder verschwinden und alle leben normal weiter, oder? Aber ich möchte Patrick nicht verletzen... Ich will ihn wieder in meiner Nähe haben.

,,Ihr werdet jetzt langsam wieder gehen. Die Beiden werden euch folgen und aufpassen, dass keiner von euch falsch handelt. Falls einer sich weigern sollte, stirbt er. Die Wölfe verwandeln sich zurück – insbesondere du, Mike."

Alle taten, was er sagte. Doch wirklich gehen wollten sie nicht.

,,Heute noch--" Sein Satz endete mit einem schmerzvollen Ächzen seinerseits. Alle konnten kaum glauben, was gerade passiert ist. Es hat derjenige gehandelt, von dem man es am wenigsten erwartet hatte – Felix! Der Menschenjunge unter all den Wandlern und dem Vampir hat einfach dem Löwen in seine Kronjuwelen getreten, das Messer mit einer schnellen Bewegung von seinem Hals gelöst und es in die Schulter des Wandlers gerammt. Schnell rannte der Blonde zum Schwert und zog es mit einer leichten Bewegung raus. Er hielt es nach oben und beobachtete, wie sich die Wandler nach und nach hinknieten. Selbst sein Stiefvater tat es!

,,Patrick, komm zu mir." Der Beta tat es direkt und eilte zu Felix, welcher ihm direkt in die Arme sprang. All seine Instinkte in ihm wollten sich seinen Gefährten unterordnen, weil er als Eigentümer des Schwertes um ein vielfaches mächtiger war als er selbst. Selbst der Alpha des Corker Rudels kniete unterwürfig mit gesenkten Kopf.

,,Ich hab' dich so vermisst."

,,Und ich dich erst, mein Kleiner."

Sie gaben sich einen langen Kuss mit vielen Gefühlen und ohne Zunge.

,,Pass' auf!", hörte Felix eine weibliche Stimme plötzlich in seinem Kopf schreien. Direkt löste er sich von Patrick und wusste auch schon warum. Sein Stiefvater wollte sie angreifen. Als dieser vor ihnen stand, rammte er das Schwert durch den Oberkörper des Vampirs. Daraufhin schrie der Blutsauger in einem unmenschlichen Ton auf, welcher in den Ohren des Blonden schmerzte. Direkt zerfiel das Monster zu Staub, was es auch blieb.

Alle waren erstaunt. Nur ein Kreuz, welches in das Herz des Vampires gestochen wurde, ließ diesen zu Staub zerfallen. Doch das Schwert konnte es auch!

,,Ich hab' ihn umgebracht...", flüsterte Felix geschockt.
,,Eigentlich war er schon tot", erwiderte Patrick.
,,Untot", korrigierte der Unbekannte.
,,Wer bist du überhaupt?", fragte der Blonde nur darauf.
,,Warum sollte ich das dir sagen?"

,,Zeig mit dem Schwert auf ihn und wiederhole die Frage."

Dies tat er auch.
,,Ich frage noch einmal. Wer bist du?"
Die Macht des Schwertes ließ dem Fremden nichts anderes übrig als zu gehorchen.
,,Mein Name lautet Jonathan Clark. Ich bin 19 Jahre alt und ein stolzer Löwenwandler. Ich bin der älteste Sohn von John und Ann Clark und somit rechtmäßiges Familienoberhaupt."
,,Ann Clark... Der Name sagt mir etwas", murmelte Patrick leise.
,,Achja? Vielleicht liegt es daran, dass dein Vater sie grausam umgebracht hat?!" Joshua wurde von Wort zu Wort lauter, bis er entgültig schrie.

,,Das stimmt nicht", meldete sich nun Hannes zu Wort.
,,Wie meinst du das?", fragte Felix entgeistert. Hannes ging zu ihnen.
,,Ann Clark ist nicht tot. Sie ist vor vielen Jahren schwerverletzt mit ihrer Tochter untergetaucht. Niemand weiß, wo sie sich aktuell befinden. Aus diesem Grund wurde sie tot gesprochen, was niemand richtig beweisen kann. Ihre letzten Spuren wurden vor wenigen Monaten in Chile gefunden."

,,Trotzdem ist dieser dähmliche Gamma an ihren Verletzungen Schuld! Ohne ihn wäre sie niemals untergetaucht!"

Viele dachten, dass Patricks Vater der Beta von Hannes war. Allerdings war dieser ein Gamma, welcher mit seinem Sohn regelmäßig trainierte. Die Beta-Gene hatte er von seiner Mutter und seinem Großvater mütterlicher Seite geerbt. Seine Oma, die Mutter von Sonja, war eine freundliche Delta. Leider waren diese Großeltern vor wenigen Jahren an Altersschwäche gestorben. Seine Mutter war sehr traurig, sodass sein Vater fast den ganzen Tag über bei ihr war und ihre Tränen trocknete – obwohl er der Rangniedrigere war. Doch auch die stärksten Personen brauchen hin und wieder auch einen Ort, wo sie eine Pause von ihrem Leben einlegen können. Oftmals kann dieser Ort auch vier Gliedmaßen, ein schlagendes Herz, einen Brustkorb, der sich regelmäßig senkt und erhebt, und zwei offene Ohren haben.

,,Mein Vater hätte sowas niemals ohne jeglichen Grund gemacht! Ann muss irgendwas getan haben, was ihn so handeln ließ!", entgegnete Patrick wütend.

Mist! Wie kann ich den Streit beenden? Ich muss einen Schlussstrich setzen, nicht dass noch weitere Wandler sterben...

,,Da bin ich leider auch etwas überfragt. Notfalls hast du immer noch das heilige Schwert."

Wer zum Teufel bist du?!

,,Mit Teufel lagst du gar nicht so falsch. Nur leider bin ich noch zur Hälfte Göttin."

Du! Du hast das Schwert geschmiedet!

,,Richtig geraten, Sherlock! Doch nun solltest du dich auf das Geschehen konzentrieren. Gleich wird es actionreich!"

Wie meinst du das?

Durch das kurze Gespräch mit seiner neuen inneren weiblichen Stimme, bekam Felix nicht mit, was in der Zwischenzeit passiert ist. Er hörte nur noch diesen Jonathan etwas schreien.

,,Conni! Jetzt!"

[932 Wörter]

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Hello, dear readers!
Nun wissen wir, wer der letzte Unbekannte ist, Jonathan Clark.

Übrigens Johnathan Clark lebte sogar in der Realität. Er war ein amerikanischer Soldat und ein Kind von John Clark und Ann Rogers.

Ich persönlich finde die drei Namen passen zusammen. Schließlich ist Jonathan ja eine Art Zusammensetzung von John und Ann.
Dies passt, weil er der Sohn der Beiden ist und somit wirklich ein Mischung der beiden ist.

Mehr wollte ich nicht sagen.

Liebe Grüße

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt