|Achtundvierzig|

494 23 0
                                    

Drei Tage sind vergangen. Die 'Bande' hat ein kostbares Mitglied verloren, welche weiterhin im Verließ der Alpha-Familie schwieg. Florian und Patrick konnten dank Felix weitere Informationen finden. Letzterer konnte am Vortag ein lautes Heulen eines Wolfes hören. Es war ein Gamma ihres Rudel, deshalb konnte man den Umkreis ihres Standortes festlegen und genauer suchen. Der Alpha und der Beta waren durch den Herzschmerz sichtlich geschwächt. Allerdings werden sie deswegen auch angetrieben, sich zu beeilen, weil sie ihre Gefährten umarmen wollen.

Felix und Maximilian haben viel abgenommen – besonders der Omega. Sie waren geschwächt und konnten immer noch nicht ihre Augen öffnen. Dazu durften sie sich nur bewegen, wenn sie zur Toilette mussten.

Es war interessant, die unterschiedlichen Richtungen zu beobachten, welche die Psyche der beiden Gefangenen nahm. Felix war ruhig, redete kaum und war sehr in sich gekehrt. Ständig war er in Gedanken.

Wofür lohnt es sich, weiter zu kämpfen?

Ich kann nicht mehr...

Warum machen sie das genau? Das Schwert kann doch nicht der einzige Grund sein.

Wieso kann ich nicht einfach in Patricks Armen liegen?

Dies waren etwa die Hauptthemen in Felix' Kopf und er konnte nichts daran ändern. Äußerlich blieb er vollkommen ruhig, doch innerlich befand sich nur eine große Zerstreutheit und Unruhe.

Bei Maximilian konnte man äußerlich gut die Folgen erkennen. Er war dauerhaft angespannt und hatte bei einem kleinsten Geräusch riesige Angst. Täglich bekam er eine Spritze, die seinen inneren Wolf unterdrückte. Somit konnte er Andy nicht um Hilfe bitten und war vollkommen auf sich allein gestellt. Innerlich war es ziemlich ähnlich zu Felix. Allerdings machte er sich nicht selber runter, sondern wurde von der Nervosität gefoltert.

Doch eins hatten sie gleich: Sie taten das Meiste, was die Drei befahlen, ohne Widerworte und ohne sich auf irgendeine Weise zu widersetzen.

Sie konnten auch nichts anderes tun. Etwas anderes blieb ihnen nicht übrig. Doch trotz alledem bekamen sie kein Stück ihrer Freiheit zurück.

~~~

Felix schwellte schon wieder in seinen Gedanken.

Ich will nicht mehr... Patrick... Patrick!

Auf einmal fiel ihm der Songtext seines ehemaligen lieblings Lieds ein.

Mist! Wie war der nochmal?
...

I will fight
I will fight for you
I always do until my heart
Is black and blue

And I will stay
I will stay with you
We'll make it to the other side
Like lovers do

...

I'll reach my hands out in the dark
And wait for yours to interlock
I'll wait for you
I'll wait for you

'Cause I'm not givin' up
I'm not givin' up, givin' up
No, not yet
Even when I'm down to my last breath
Even when they say there's nothin' left
So don't give up on

I'm not givin' up
I'm not givin' up, givin' up
No, not me
Even when nobody else believes
I'm not goin' down that easily
So don't give up on me

Ich darf nicht aufgeben! Für Patrick! Ich muss es irgendwie schaffen! Anders geht es nicht! Patrick ist mein Lichtblick! Meine Stütze! Mein Retter! Mein Helfer! Mein fester Freund! Das alles werde ich nicht aufgeben! Für ihn werde ich weiter kämpfen, damit wir so schnell wie möglich wieder Kuscheln können!

~~~

,,Wir müssen endlich weiter handeln! Wir haben Anna verloren. Jetzt können wir nichts machen und zu sehen! Wir müssen unseren Plan nochmal verändern und dann durchführen. Hat jemand eine Idee?", fing das einzige noch unbekannte Mitglied an.

,,Warum machen wir nicht einfach wie vorher weiter?", fragte Constantin.

,,Weil Anna ein fester Bestandteil war. Außerdem sind uns die beiden Wölfe auf der Spur. Deshalb müssen wir unbedingt unseren Zeitplan nach vorne ziehen. Constantin, du wirst die Reise neu planen. Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, was wir mit dem Omega machen."

,,Ich hätte da so eine Idee", grinste Felix' Stiefvater.

~~~

,,Alpha! Wir haben sie wahrscheinlich gefunden!", meinte ein Gamma des Rudels atemlos, nachdem er wie ein Irrer in den Raum geplatzt ist.
,,Wo?" Plötzlich waren alle aufmerksam.
,,In der Nähe des Gefängnisses ist ein relativ großes Familienhaus. An einem Kellerfenster konnten wir den Geruch von Maximilian ausfindig machen. Dazu war dort der Duft von Blut. Das Haus gehört einer gewissen Maria Parker. Diese ist jedoch letztes Jahr gestorben und nun ist es Besitz von Markus Parker. Markus befindet sich aktuell mit seiner Frau Moreen, seiner Tochter Lydia und seinen Sohn Constantin etwa 320 Kilometer von uns entfernt in Richtung Ochsen-tiger."
,,Das ist gut, mehr als gut! Wir werden bis Morgen einen Plan aufstellen. Bereite bitte die Kämpfer vor. Genaueres werden wir euch morgen erklären", antwortete Hannes.
,,Verstanden, Alpha."

Mit diesen Worten ging der Wolf wieder.
,,Hast du schon einen Plan, Dad?"
,,Noch nicht ganz."
,,Wie meinst du das?"
,,Wir machen es wie damals, als die Mate deines Onkels entführt wurde."
,,Dir ist schon klar, dass Patrick und ich gerade Mal 4 waren, oder? Wir haben keine Ahnung, was ihr da gemacht habt."
,,Das weiß ich, mein Sohn. Ich werde es euch auch noch erklären, aber alles mit der Zeit. Annabell und ich werden uns erstmal zu zweit besprechen und euch dann involvieren. Ihr beide geht erstmal eine runde ins Bett. Ich sehe eure Augenringe noch in Timbuktu."
,,Aber--"
,,Kein 'Aber'! Das ist ein Befehl."

Ohne eine große Diskussion gaben sie sich geschlagen und gingen ins Bett. Patrick lag nun in einem Gästezimmer, da er keine Lust hatte, nach Hause zu laufen. Nach drei Stunden wurden sie wieder geweckt. Dann gab es erstmal Mittagessen und erst danach erfuhren sie vom Plan.

[899 Wörter]

----------------------------------------------
Lied: Don't give up on me - Andy Grammar

Boys & Werewolves [German] Boyxboy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt