Angelo
Es hatte so gut getan, Paddy zu erzählen, warum ich so gemein zu ihm gewesen war. Zum Glück hatte Paddy meine Entschuldigung akzeptiert. Jetzt musste ich nur noch schaffen, dass er mir wieder vertraute. Am besten würde das klappen, wenn ich mich jetzt viel um ihn kümmerte. Direkt nach dem Konzert tat ich das auch. Paddy war während dem Konzert imme blasser geworden und hing ziemlich kraftlos im Rollstuhl. „Willst du gleich in den Bus?", fragte ich ihn deshalb und er nickte. Ich schob Paddy zum Bus. Dabei merkte ich, dass er mal wieder sehr schwer atmete. Ich hievte Paddy auf meinen Rücken und schleppte ihn nach drinnen und zu seinem Sitz. „Brauchst du was?", erkundigte ich mich dann bei meinem großen Bruder. „Ja, ich muss an die Beatmung. Das alles hat mich irgendwie total fertig gemacht", antwortete Paddy und hatte schon wieder Tränen in den Augen. Ich gab ihm die Maske und er sagte mir, wie ich das Gerät anschaltete. Sekunden später brummte das Gerät und Paddy entspannte sich. Er schien auch froh zu sein, nicht reden zu müssen. Ich setzte mich einfach neben ihn und Paddy legte seinen Arm um mich. Wir kämpften kurz mit dem Schlauch von der Beatmung, dann lag mein Kopf auf seiner Schulter. So blieben wir sitzen, bis nach und nach unsere Geschwister auftauchten. Maite kochte heute Gulasch, was vor allem Jimmy liebte. Heute war das auch Absicht, denn morgen würden wir in Köln sein und Papa sehen. Und Papa liebte Maites Gulasch auch und würde dann auch noch was davon bekommen. „Paddy, ich mach die Beatmung aus. Du musst auch was essen", bestimmte Patricia und tat das auch. Paddy wirkte darüber nicht wirklich glücklich, ließ es aber geschehen. „Willst du erst was trinken?", fragte ich ihn und Paddy nickte jetzt. Schnell holte ich ihm eine Tasse Tee und setzte mich dann wieder zu ihm. Maite hatte inzwischen allen geschöpft. Ich langte ordentlich zu, Paddy dagegen schob das Fleisch fast nur hin und her. Er schien so müde zu sein, dass er kaum Hunger hatte. Ich konnte auch sehen, dass er schon wieder fast alles abgenommen hatte, was er im Krankenhaus zugenommen hatte. Hoffentlich bekam er das von selbst wieder in den Griff. Schließlich endete es damit, dass mir Paddy seinen Teller hinschob. „Da, iss du fertig, ich mag nicht mehr", sagte er und lehnte den Kopf an meine Schulter. Ich aß sofort, wobei ich einen ziemlich bösen Blick von Kathy bekam. Sie meinte, ich solle nicht so viel essen, sonst würde ich noch zu dick. Aber da hatte ich weniger bedenken, schließlich bewegte ich mich ja viel.
Nach dem Essen wollte Paddy direkt schlafen. Joey trug ihn nach oben und ich nahm kommentarlos das Beatmungsgerät. Oben half ich Paddy beim umziehen und holte ihm noch eine neue Flasche Wasser für morgen früh. Dann schloss Joey die Beatmung an. Paddy sah mich erwartungsvoll an und klopfte neben sich aufs Bett. Ich half ihm, dass er an den Rand vom Bett rutschten konnte und kletterte dann über ihn. Wir legten uns nebeneinander und ich kuschelte mich an Paddy. Zum Glück durfte ich wieder bei ihm schlafen und musste nicht mehr allein in einem Bett liegen. So konnte ich auch viel besser schlafen. Ich hatte auch mein altes Kuscheltier unter dem Bett herausgeholt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das jetzt zu brauchen. So schlief ich dann auch ein, allerdings weckte mich Paddy mitten in der Nacht. Er war total unruhig gewesen und hatte mich gepickt. Sofort machte ich meine Taschenlampe an und leuchtete zu Paddy. Der nahm Block und Stift und kritzelte etwas. Dann hielt er mir den Zettel hin. „Du hast wieder ins Bett gemacht. Und ich hab Hunger", stand da. Da musste ich lachen. Paddy weckte mich ernsthaft, weil er Hunger hatte. Das erste war natürlich peinlich. „Ich wecke Johnny", flüsterte ich und kletterte zu Johns Bett. Dieser stand sofort auf und trug Paddy nach unten. „Angelito, zieh dich um und dann geh runter zu Paddy. Um das Bett kümmere ich mich", sagte er und ich schlüpfte schnell in eine frische Hose. Dann lief ich leise zu Paddy nach unten. „Ist kaltes Gulasch in Ordnung?", fragte ich ihn. „Ja, Hauptsache essen", kam die Antwort. Schnell schöpfte ich eine Portion und Paddy schlang alles hinunter. Danach trug ich ihn wieder nach oben. John hatte das Bett bezogen und schlief schon wieder. Ich legte Paddy ins Bett und half ihm dabei, die Beatmung wieder abzuschalten. Dann legte ich mich zu ihm und schlief auch wieder ein.Jetzt hab ich auch endlich mal wieder ein Kapitel fertig überarbeitet🙈 irgendwie fehlt gerade so ein bisschen die Motivation, obwohl ich bereits bis Kapitel 102 vorgeschrieben habe. Und auch da geht es momentan nicht mehr weiter, weil ich jetzt eine Idee hatte und gerade 4 Kapitel geschrieben habe, die aber erst Mitte 1998 spielen, mal schauen wie es weitergeht, aber es wird auf jeden Fall weitergehen
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Manchmal kommt alles anders
FanfictionDie Kelly Family tourt gerade durch Deutschland, als sich das Leben aller Mitglieder plötzlich verändert. Paddy rettet seiner Schwester das Leben, doch dies hat dramatische Folgen für ihn. Doch auch für die anderen Familienmitglieder verändert sich...