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PoV. Patrick

Mein Blick hing starr auf dem wärmenden Feuer vor mir, das durch den leichten Herbstwind hin und her tanzte. Auch meine ganze Konzentration gehörte dem tanzenden Licht, obwohl ich gedämpft Stimmen um mich hörte, die von dem Gespräch zwischen Manu, Maurice und Micha stammten. Schon vor circa zehn Minuten hatte ich aufgehört das Gespräch zu verfolgen, da ich Manu einfach nicht ansehen konnte ohne Schuldgefühle zu haben. Noch weniger konnte ich ihm zuhören ohne ihm nicht gleich sagen zu wollen, wie leid es mir eigentlich tat. Ich wusste einfach nicht, wann ich das letzte Mal so viel Reue verspürt hatte, obwohl es nicht unbedingt nötig war. Eigentlich hatte ich nur meiner Freundin zugestimmt und wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich heute definitiv nicht hier oder Alessa hätte mich aus Verwunderung über Manu ausgequetscht. Dann wäre das ganze hier aufgeflogen und wir hätten alle drunter gelitten. 
Trotzdem wusste ich, dass es Manu verletzt hatte und das war verständlich. Ich wusste, dass ihm Vieles in seinem Leben einfach zugesetzt hatte, was er ja auch auf der Schatzsuche gestanden hatte. In erster Stelle wurde er schon seit Jahren von dem Fußballteam beleidigt und fertiggemacht und dann plötzlich kam ich noch dazu, die einzige Person von ihnen, die immer den Mund gehalten hatte. Dazu auch noch die einzige Person, mit der er sich immer relativ gut verstanden hatte.
Ich musste mit ihm reden und ihm endlich erklären, dass das nicht die Wahrheit war und ich da nur zugestimmt hatte, um uns zu schützen und mich mit Alessa zu vertragen. 

Plötzlich bewegte sich das Lagerfeuer, das Manu für uns erschaffen hatte, wie verrückt hin und her und damit befreite ich mich sofort aus meiner Starre. "Hör auf damit, Patrick!", sprach Micha mich auf einmal vorwurfsvoll an. Kurz musste ich überlegen, was er meinte, bis ich auf meine Hand sah und bemerkte, dass ich das Feuer so stark zum Tanzen gebracht hatte. Sofort löste ich mich von dem Gedanken und nahm meine Hand weg, sodass das Lagerfeuer normal weiterbrennen konnte. Wie vertieft war ich gewesen, dass ich das nicht bemerkt hatte?
"Warum hast du das gemacht?", hakte Maurice verwirrt nach. Etwas überfordert blickte ich zu ihm und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich so sauer auf mich selbst war, weshalb meine Kraft außer Kontrolle geraten war. "Äh...ich weiß nicht.", stammelte ich vor mich hin. "Wie du weißt nicht?" "Sag mal Patrick, ist alles okay? Du wirkst schon die ganze Zeit so abwesend.", meldete sich Maurice wieder zu Wort. "Ich bin ein wenig durcheinander. Es war keine Absicht. Können wir bitte einfach anfangen?", versuchte ich von mir abzulenken, damit keine weiteren Fragen mehr gestellt wurden. Eigentlich saßen wir hier sowieso nur, damit Micha und Manu über ihren Tag am Wochenende berichten konnten. 

"Wenn du meinst, also seid ihr dann bereit?", fing Michael an und merkte wahrscheinlich, dass ich nicht reden wollte. Maurice und ich nickten leicht, damit die Beiden endlich anfangen würden. "Gut, Manu, erzähl du es ihnen." Kurz blickte der Grünäugige verwirrt zu Micha und fragte sich bestimmt, warum er es erklären sollte. Danach räusperte er sich aber und fing an zu erzählen. "Naja, also wir haben am Wochenende erstmal eine ziemlich coole Aktion hingelegt, damit wir Infos über Josh bekommen konnten." Manuel wollte weiter reden, aber wurde sofort von Maurice gestoppt, der schon jetzt die erste Zwischenfrage gestellt hatte. "Was habt ihr wieder angestellt?" "Nicht wichtig. Bleib ruhig, es war schon nichts illegales.", winkte Manu schnell ab, aber musste danach ein wenig schmunzeln. Kopfschüttelnd blickte ich die Beiden an. "Sicher?", warf Micha plötzlich ein, weshalb alle, außer ich, anfingen zu lachen. Ich grinste kurz, aber nach lachen war mir einfach nicht zur Mute. 

"Reißt euch jetzt zusammen, es wird auch noch interessant.", stoppte Manu das kindische Verhalten der anderen. Sofort waren alle still. "Naja...zuerst nicht, die blöde Frau an dem Schalter hat uns nur Grundinfos gegeben, die uns gar nichts brachten. Das totale Desaster!", erklärte Michael zuerst, bevor Manu weitermachen konnte. "Ja das stimmt und dann waren wir echt genervt, was ihr euch bestimmt vorstellen könnt. Zombey hatte mal wieder einen seiner Aggressionsanfälle." Verwirrt riss ich meine Augen auf. Hatte Manu sich ernsthaft einen Namen für Michael ausgedacht? Micha rollte sofort mit den Augen, als er das ausgesprochen hatte. "Zombey?", fragte ich verwirrt und schaute Manu erwartend an. "Oh sorry, das ist Michas Superheldenname. Er wollte doch unbedingt einen haben und hat ihn mir jetzt gebeichtet.", erklärte Manu uns und da erinnerte ich mich an den Tag, an dem er Nela flehend danach bat. 

"Das hört sich richtig cool an. Kannst du dir auch einen für mich ausdenken, Micha?", fragte Maurice ihn plötzlich und strahlte dabei richtig. "Nicht dein ernst?", kam es darauf enttäuscht von Manu, der nicht verstehen konnte, warum das hier jeder wollte. "Siehst du Manu? Nicht nur ich finde das cool. Klar mach ich das, Maurice.", antwortete Micha provokant und drängte Manu danach dazu, weiter von dem Wochenende zu erzählen. 
"Na gut, wir waren also richtig genervt und haben eigentlich nur zusammen überlegt, was wir jetzt noch machen konnten, bis mir aufgefallen ist, dass Josh vor ungefähr 16 Jahren wegen uns hier gewesen war und es gibt nur noch ein Ereignis hier in Winsen, das auch genau 16 Jahre her ist und mit dem West-Wald zutun hat." "Der Brand.", unterbrach ich Manu sofort und blickte in sein überraschtes Gesicht. Vor ein paar Jahren hatte ich mich noch stark mit dem Brand auseinandergesetzt, da ich dieses Thema total interessant fand, weshalb ich bei Manuels Erzählung sofort daran denken musste. Warum war mir das nicht eher aufgefallen? "Ja, richtig." "Denkt ihr etwa, er hatte etwas damit zu tun?", hakte Maurice ängstlich nach, als ihm der Zusammenhang bewusst wurde. "Es ergibt nur Sinn. Eigentlich bin ich mir da sogar ziemlich sicher.", bejahte Manu seine Frage nachdenklich. 

Er hatte Recht. Es ergab auf jeden Fall Sinn. Josh erwähnte im Brief, dass er Fehler gemacht hatte und vielleicht musste er sie verschwinden lassen. Trotzdem wäre das schon echt ziemlich krass. Damals hatte man Glück, dass das Feuer nicht noch weiter ausgebrochen war. Er hätte viele Menschen verletzen können, aber ich denke nicht, dass das seine Absicht gewesen war.
"Und was machen wir jetzt? Eigentlich suchen wir also einen Kriminellen!", erkannte Maurice etwas panisch. "Maurice, das ist nicht der Punkt und außerdem ist das nur eine Vermutung. Der Punkt ist, dass wir endlich eine Spur haben! Wir werden uns über den Brand genaustens informieren müssen." Stille breitete sich zwischen uns aus. Vielleicht war das aber wirklich eine Nummer zu hoch für uns, aber was sollten wir schon tun? Wir hatten keine Wahl, wir mussten ihn finden und zur Rede stellen. Genau in diesem Moment fiel mir ein, was wir jetzt noch machen konnten.




"Dann lasst uns anfangen. Habt ihr noch Zeit für ein Abenteuer?", fragte ich geheimnisvoll und hoffte, dass sie alle "Ja" sagen würden. Gleich trafen drei verwirrte Blicke auf mich.



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Es ist wieder der bunteste Monat im Jahr und ich liebe es jetzt schon! <3
Happy Pride Month 2021 an euch alle! Ich sorge schon fleißig dafür, dass wir hier Zuhause eine Regenbogenflagge aufhängen werden. :)

Und mal wieder ein dickes "Danke" für den ganzen Support hier bei dieser Story! 


Life_17194, der 04.06.2021

Erde, Wasser, Luft und Feuer | Kürbistumor & ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt