PoV. Patrick
Sanft umschloss ich seine schmalen Finger mit meinen und zog ihn schnell mit die Treppen hoch. Die kühle Luft streifte leicht mein Gesicht und ließ mich kurz erschaudern, doch trotzdem wollte ich nicht wieder reingehen. Hier auf dem Dach war der Ort, an dem ich endlich ich selbst sein konnte und mich nicht für den Rest der Welt verstellen musste. Hier, mit Manu, war in diesem Moment mein allerliebster Ort. Es fühlte sich an, als wäre ich endlich in Sicherheit. Rasant drehte ich mich schließlich zu dem Braunhaarigen um, der mich schon liebevoll musterte, zog ihn sofort näher zu mir und presste sehnsüchtig meine Lippen auf seine. Das angenehme Gefühl von Geborgenheit und Zuneigung breitete sich wieder in mir aus, während ich mich nur näher an ihn schmiegte und ihn nie wieder loslassen wollte. Wenn wir uns küssten, fühlte es sich so an, als hätten wir diese ganzen schrecklichen Probleme nicht, die mich davon abhielten, ehrlich zu mir selbst zu sein und das wollte ich am liebsten durchgehend verdrängen können. Widerwillig lösten wir uns voneinander, doch trotzdem wollte ich seine Nähe nicht missen, weshalb ich vorsichtig meine Stirn an seine drückte und die Welt um mich herum vergaß. Und das ist das, was ich am liebsten die ganze Zeit tun würde. Vergessen.
"Hab dich vermisst.", hauchte ich leise und versuchte nur an eine Minute zu denken, in der ich nicht über uns nachgedacht hatte, doch trotzdem wollte es mir nicht einfallen. "Ich dich auch." Sofort breitete sich dieses viel zu gute Gefühl wieder in mir aus und ein sanftes Lächeln schlich sich still und leise auf meine Lippen. Ich verstand bis heute noch nicht, was Manu mit mir machte und wie viel ich eigentlich unterbewusst schon für ihn fühlte. Aber darüber nachdenken konnte ich auch nicht, da es das alles nur noch komplizierter machen würde, als es eh schon war. Ich versuchte den Moment zu genießen und diesen für immer in mein Gedächtnis zu brennen.
"Das Herbstfest steht an...Du wirst da doch nicht mit ihr hingehen, oder?", hakte Manu hoffnungsvoll nach, was mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. In sekundenschnelle verfinsterte sich mein Blick und all die guten Gefühle schienen so schnell gegangen zu sein, wie sie auch auf magische Weise gekommen waren. Seufzend löste ich mich letztendlich von dem Grünäugigen, der mein Herz höher schlagen ließ und versuchte dieser Frage so gut es ging aus dem Weg zu gehen, um nicht wieder an die Realität denken zu müssen. "Du weißt, dass ich es respektiere, dass du noch nicht so weit bist offen mit dem hier umzugehen, aber trotzdem hintergehst du sie. Und außerdem wünschte ich, dass ich dich irgendwann für mich haben könnte.", sprach er weiter und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Still schaute ich zurück und versuchte die Probleme zu ignorieren, die ich anstellte, indem ich mich auf meine Gefühle konzentrierte, die in seiner Nähe verrückt spielten.Grinsend dachte ich an das, was ich letzte Woche von Nela gelernt hatte und Manu unbedingt zeigen wollte. Während Manu mich verwirrt anschaute, konzentrierte ich mich auf die Luft um mich herum und zauberte in sekundenschnelle ein schönes Herz in die Luft, das gerade mal so zu erkennen war. Trotzdem konnte er es sehen, weshalb seine Mundwinkel ungewollt in die Höhe stiegen und ich das Herz nur noch näher zu ihm beförderte. Kurz bevor es bei ihm angekommen war, hielt er seine Hand in die Höhe und spielte meine Spielchen mit, indem er das Herz in Flammen aufgehen ließ und es für ein paar Sekunden wunderschön in der Luft brannte. Es fühlte sich so an, als wären wir für eine halbe Ewigkeit verbunden, in dem Moment, als er das getan hatte. Nicht nur unsere Kräfte konnten für ein paar Sekunden eins werden, sondern auch wir. Lächelnd schaute ich Manu in die Augen und konnte mich mal wieder nicht von seinem Anblick lösen. "Du bist wunderschön.", sagte ich also das, was ich wirklich dachte, weshalb er sofort belustigt lächelte. "Hör auf dem Thema aus dem Weg zu gehen, Patrick." Seufzend rollte ich mit den Augen und wusste genau, dass ich da nicht mehr herauskommen würde. Es belastete Manu zu sehr, als dass er es für ein paar Minuten vergessen könnte, aber ich konnte ihn verstehen. Wäre es andersherum hätte ich auch kaum abwarten können.
"Was soll ich denn machen?", erkundigte ich mich also etwas durcheinander bei ihm. "Du sollst endlich mit ihr Schluss machen und das am besten vor dem Fest." "Und meine Eltern?" "Ich dachte, sie sind viel lockerer geworden?", hakte er nochmals nach, weshalb ich leicht nickte. Er hatte Recht. Meine Eltern kontrollierten mich zwar immer noch die meiste Zeit über, aber es war wieder alles viel entspannter als vor ein paar Wochen. Bei manchen Sachen trauten sie mir nun sogar wirklich und meine Mutter hatte mir unterschwellig verraten, dass sie kein Problem damit hätte, wenn ich mir eine neue Freundin suchen würde. Das Problem war nur, dass das bei einem Freund wahrscheinlich anders aussah. Meinem Vater hatte ich immer noch nicht verziehen und das würde ich sobald auch nicht tun, weshalb ich ihm meistens sowieso gekonnt aus dem Weg ging. Und seitdem er befördert wurde, war das auch nicht mehr so schwer. "Willst du das mit mir überhaupt?", hakte er leicht nervös nach und schien wirklich Angst davor zu haben, dass meine Gefühle nicht echt waren. Sofort kam ich Manu wieder näher und nahm seine kalten Hände in meine. "Natürlich, Manu und das weißt du doch. Ich wähle immer dich.", meinte ich selbstsicher und drückte ihm danach einen liebevollen Kuss auf die Wange. Etwas niedergeschlagen fiel er mir in die Arme und ich verfestigte schnell meinen Griff um seine Hüften, um ihn den nötigen Halt zu schenken.
"Ich weiß, aber ich spüre es nicht. Langsam musst du es mir beweisen, damit ich es auch glauben kann.", flüsterte er mir leise ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete. Er konnte meinen Worten nicht mehr glauben und das stimmte mich traurig. Er sollte sich auf mich verlassen können, so wie ich es bei ihm konnte und das war das, was ich wirklich wollte. Aus Reflex drückte ich ihn noch näher an mich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde.
"Ich verspreche es dir, Manu. Ich werde bis zum Fest mit ihr Schluss gemacht haben. Gib mir nur noch ein wenig Zeit. Ein letztes Mal." "Gut, ich vertraue dir.", entgegnete er mir ziemlich sicher, weshalb ich mich aus der Umarmung löste und sofort wieder liebevoll seine Lippen mit meinen verband.
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Ein bisschen Kitsch tut doch mal jedem gut, nicht wahr? Wir sind hier immer noch in einer Fanfiction! :D Zu doll oder ganz cute, was denkt ihr? xD
Ich wollte auch nur mal Bescheid sagen, dass das Umschreiben der ersten Kapitel echt länger dauert als erwartet... :/ Aber es geht natürlich normal weiter, also macht euch keine Sorgen.
Naja, hoffentlich bin ich bald mal damit fertig xDLife_17194, der 12.11.2021
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Erde, Wasser, Luft und Feuer | Kürbistumor & Zomdado
FanfictionDie Welt. Vier Elemente, die das Gleichgewicht halten. Erde, Wasser, Luft und Feuer. Doch was hatte das mit vier komplett verschiedenen Jugendlichen zu tun, die sich eine Woche lang wegen eines Schulprojektes jeden Morgen im Wald treffen mussten? "N...