Erde, Wasser, Luft und Feuer | Kürbistumor & Zomdado

38.

PoV. Patrick

Erschüttert schaute ich, genau wie die anderen, Tiana dabei zu, wie sie einen normalen Eisentürgriff ohne Weiteres vereiste. Sie verzog keine Miene, schien keine Angst davor zu haben etwas falsch machen zu können und ließ das Eis sogar danach einfach verschwinden, ohne, dass irgendwelche Rückstände verblieben. Mich schockierte aber gar nicht, dass sie sozusagen eine von uns war, sondern brachte es mich viel mehr um den Verstand, dass sie zu gut war. Ich hatte das Gefühl, dass sie damit geboren wurde und schon früh von jemanden gelernt hatte, wie man seine Kraft richtig kontrollierte. Sie schien eher so, als hätte sie noch nie etwas anderes getan. 
"Was guckt ihr denn so blöd? Ihr könnt so etwas sicherlich auch.", hakte sie nach, als sie sah, wie erstaunt wir von ihren kontrollierten Kräften waren. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Nie hatten wir auch nur einmal erwähnt, dass wir auch so waren, aber wahrscheinlich wusste sie schon länger davon und tat nur so auf unwissend. 

"Woher?", sprach Manu das einzige Wort aus, das mir auch im Kopf herumschwirrte. Gespannt blickte ich zu ihr und sah nur, wie sie ihre Augenbraue in die Höhe zog. "Euer ernst? Jemand, der von dem Ganzen Ahnung hat, euch über den Waldbrand von Josh reden hört, und eure Armbänder erkennen konnte, kann eins und eins zusammenzählen." "Du kennst Josh?", fragte ich schnell und sorgte dafür, dass sie still wurde. "Kennen leider noch nicht, aber ich weiß, dass er der Grund für meine Kräfte ist.", erklärte sie uns in einem angespannten Ton, was mich ein wenig stutzig werden ließ. Hatte sie ein Problem mit ihm?

"Oh Gott, wie kann das bitte sein? Nela meinte doch ausdrücklich, dass es nur uns gibt!", jammerte Michael sofort herum, weshalb man bemerken konnte, dass er sie jetzt schon nicht leiden konnte und wenn man diesen Ruf bei Micha hatte, wurde man ihn nur schwer los. Manu war der lebende Beweis dafür und das bedeutete, dass es nur noch mehr Streit geben würde. "Wer ist Nela?", erkundigte sie sich für meinen Geschmack ein wenig zu neugierig bei Michael. "Na seine Schwester." Laut seufzte Manu neben mir, was mich realisieren ließ, dass Micha gerade eindeutig zu viele Informationen herausgab und das an jemanden, den wir kaum kannten. "Man Zombey!", kam es empört von Manu, was mich etwas schmunzeln ließ, da ich mich immer noch nicht an diesen Spitznamen gewöhnt hatte. Tiana runzelte verwirrt die Stirn, als sie den Namen gehört hatte, aber man sah ihr an, dass sie sich schon bald darüber lustig machen würde. 

"Leute, kommt mal kurz mit. Wir müssen reden.", entschied Manu für uns und zog mich mit, weshalb Maurice und Micha uns kurz danach folgten. Im Nebenraum angekommen, schloss Manu schnell die Tür und beobachte Michael und Maurice dann dabei, wie sie erstaunt den Raum begutachteten, in dem Manu und ich zuletzt nach Zeitungen gesucht hatten. "Reicht jetzt mit gucken, Jungs. Was ist denn los? Ich meine, wir waren uns doch einig, dass wir niemanden einfach so vertrauen können! Nur, weil sie auch Kräfte hat, heißt das nicht, dass sie zu uns gehört. Sie spielt schon in einer viel höheren Liga.", regte sich Manuel auf und jeder wusste, dass das Ganze an Micha ging, der dadurch ziemlich schuldbewusst zwischen uns hin und her sah. "Du hast ja Recht! Es ist mir so rausgerutscht und es tut mir leid. Ich vertraue ihr auch nicht.", meldete sich Micha zu Wort. "Das ist alles richtig, aber denkt doch mal nach. Sie weiß viel über den Brand und auch etwas über Josh. Ohne sie kommen wir nicht weiter.", warf Maurice in die Diskussion ein. 
Es war schon richtig, dass wir ihr nicht vertrauten, aber trotzdem brauchten wir sie. Nach dem kläglichen Versuch heute hier etwas zu erfahren, haben wir keine Anhaltspunkte mehr. Sie und ihr Wissen über die Geschehnisse, die wir schon die ganze Zeit hinterfragten, wären eine unglaubliche Hilfe für uns. "Maurice hat Recht, Leute. Wir brauchen sie, sonst werden wir nie weiterkommen."

Stille breitete sich zwischen uns aus, weil wahrscheinlich jeder darüber nachdenken musste, was ich erwähnt hatte und wie wir nun weitermachen würden. Ich war mir aber sicher, dass Manu schon sehr bald etwas einfallen würde, da er einfach immer einen Plan hatte. "Okay, okay. Ihr habt Recht, aber ich will ihr nicht zu viel erzählen. Meinen Namen soll sie nämlich beispielsweise nicht wissen.", gab Manu sofort nach. "Oh danke dafür." "Kann hier ja niemand etwas dafür, dass du überall negativ auffällst und jeder deinen Namen kennt.", provozierte Manu Micha und erntete dafür einen bösen Blick von ihm, weshalb Manu kurz lachen musste. 
"Jungs, bleibt ruhig. Das ist eine gute Idee, aber wir müssen ihr nun von Nela erzählen, damit sie uns auch etwas davon erzählt, was sie weiß.", schlug ich vor, weshalb wieder alle zu Micha sahen, um ihn nochmal zu zeigen, dass er sich nicht mehr verquatschen sollte. "Ist ja gut, es tut mir leid!" "Es gibt für sie aber vorerst keinen Brief. Wir werden nicht mehr erzählen.", fügte Maurice dem noch hinzu. Sofort stimmten alle zu, weswegen wir uns wieder auf den Weg zu ihr begaben.

"Na, fertig mit der Teambesprechung? Das ist ja echt süß.", kam es von ihr, nachdem wir den Raum betreten hatten. Augenverdrehend schüttelte ich nur leicht mit dem Kopf. "Wir wollen mit dir über das, was du über den West-Wald weißt, reden. Im Gegenzug sagen wir dir dann, was unser lieber Zombey schon angedeutet hat.", schlug Manuel ihr ganz ernst unseren Deal vor. "Oh eine Kooperation mit euch komischen Jungs. So etwas wollte ich schon immer mal machen!" "Aber außer meinen Namen, wirst du keinen mehr erfahren. Du kannst uns gerne, wie unsere Elemente nennen oder so.", fügte Michael kalt hinzu. "Man ihr seid ja geheimnisvoll drauf, aber ich kann es euch nicht verübeln. Aber darf ich dich auch Zombey nennen?" Michas Miene verfinsterte sich sofort. "Vergiss es! Das ist nur so ein dummer Spitzname.", entgegnete er ihr sofort und schaute dabei vorwurfsvoll zu Manu.
"Was sagst du zu unserem Angebot?", hakte Maurice nach und lenkte damit schnell von der Spitznamen-Sache ab. Nachdenklich schaute sie zu Boden. Wartend schweifte mein Blick umher und blieb, wie von selbst, auf der Uhr der Bibliothek stehen. Es war schon 21:45 Uhr. Mein Verstand setzte da plötzlich wieder ein und Panik stieg in mir auf.

"Sche*ße! Es ist schon viel zu spät. Ich muss sofort los!", schrie ich panisch auf und schnitt Tiana damit aus Versehen das Wort ab. "Kein Problem. Wir treffen uns einfach morgen im West-Wald in der Bushaltestelle um 20 Uhr. Seid bitte pünktlich, Jungs. Ich habe schon richtig Lust meinen ersten Vertrag aufzusetzen!", freute sie sich sarkastisch und ging dann sofort zur Tür.

 "Ach, und lasst euch nicht mehr beim Einbrechen erwischen. Das kann echt schrecklich ausgehen."

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Tut mir so leid, dass das Kapitel erst heute kam. Ich hatte gestern viel vor und dann gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt, dass ich es noch hochladen muss! :(
Naja...dann gibt es halt mal ein Kapitel an einem schönen Samstagmorgen!

Life_17194, der 03.07.2021