PoV. Michael
"Was ist mit dir los, Micha? Wir müssen die nächste Woche halt über uns ergehen lassen und..." Mein Blick war starr auf meine Füße gerichtet, die sich schon wie von selbst auf den Weg nach Hause begaben, während Patrick mich seit fast zehn Minuten mit irgendeinem Zeug vollfaselte und es einfach nicht lassen konnte, obwohl er genau wusste, dass ich nicht auf ihn hören würde. Eigentlich hörte ich sowieso schon gar nicht mehr zu, da es um die Sache mit Maurice und Manuel ging, die mir allgemein ziemlich egal war. Es ist halt nun einmal Patrick. Er gab mir für alles, was ich tat eine Standpauke. Das Zuhören aber, hatte ich jedes Mal schon längst gelassen. "Sag mal, Micha! Hörst du mir überhaupt zu?", schrie er mir plötzlich etwas zu laut ins Ohr, weshalb ich kurz zusammenzuckte und dann gleich mit den Augen rollen musste. Eigentlich wollte ich erst gar nicht antworten und ihn gekonnt ignorieren, doch leider ließ er es nicht sein, was mich letztendlich doch zur einer Antwort zwang. "Pat, du laberst mich hier die ganze Zeit unnötig voll! Was erwartest du von mir? Es war nur ein dummer Spaß!", rief ich ihm wutentbrannt zu und lief währenddessen ein Stück weiter vor, um genug Abstand zwischen uns zu bringen, den ich gerade mehr als nur benötigte. Trotzdem hörte ich sofort seine schnellen Schritte hinter mir, die sich mir ungewollter Weise wieder näherten.
"Sorry Michael, lass uns lieber über etwas anderes reden...wie zum Beispiel deinen Geburtstag!", schlug er grinsend vor, "Wir könnten eine kleine Party machen mit Alessa, Matheo und Tom!" "Damit ich dir zusehen kann, wie du Alessa die Zunge in den Hals steckst? Nein danke, ich passe. Außerdem muss ich meine Schwester heute Abend von einer Freundin abholen.", entgegnete ich ihm schnell und benutzte meine Halbschwester Ronja hierbei nur zu gerne als meine Ausrede. Meine Geburtstage waren mir noch nie wichtig gewesen. Das lag vielleicht daran, dass mein Vater nie kam und sich diesen Tag einfach so nahm, um einmal im Jahr den Kontakt zu halten, der sonst eigentlich nicht existierte. Jedes Jahr zu meinem Geburtstag lag nur so eine blöde Geburtstagkarte in meinem Briefkasten und immer stand in dieser mickrigen Karte die gleiche Sche*ße, die dafür sorgte, dass ich sie am liebsten verbrennen wollte.Hey Micha,
Alles Liebe zu deinem Geburtstag.
Leider habe ich es nicht geschafft zu kommen, aber ich hoffe du hast trotzdem einen schönen Tag.Dein Dad
Da verging mir jedes Jahr einfach die Lust diesen dummen Tag zu feiern, der sowieso nicht mehr bedeutete, als dass man einfach nur ein Jahr älter wurde. Was war daran schon so besonders? "Aber Micha, es ist dein Geburtstag!", entgegnete Pat mir verzweifelt und fuhr sich dabei gestresst durch die Haare. Wie von selbst, holte ich erst einmal tief Luft und sah, dass ich gleich sowieso einbiegen musste, um nach Hause zu kommen, weswegen ich dieses Gespräch glücklicherweise schnell beenden konnte. "Na und? Es ist ein Tag wie jeder andere! Bis dann, Pat." Ohne ihn noch einmal anzusehen, bog ich in meine Straße ein und ließ ihn einfach stehen, während ich auf dem Weg frustriert ein paar kleine Kieselsteine wegkickte. Nun war ich wieder ganz alleine und sah vom Weitem schon meinen Briefkasten, der wahrscheinlich schon das Übel des Tages für mich bereit hielt. Als ich angekommen war, holte ich also schnell die billige Geburtstagskarte heraus, auf der sich eine große rote 16 mit viel Konfetti und ein paar Luftballons befand. Wenigstens wusste er, wie alt ich geworden war, was mich eigentlich schon von Glück sprechen lassen sollte. Kurzerhand schloss ich einfach meine Haustür auf und lief gleich hoch in mein Zimmer, um auch diese Karte in meine Kiste zu legen, in der die anderen Geburtstagkarten verstaut waren. "Irgendwie traurig.", murmelte ich leise, bevor ich die Kiste wieder schloss und diesen schrecklichen Tag damit abschließen wollte.Dieses Jahr wollte ich diese Karte nicht einmal lesen.
(...)
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Erde, Wasser, Luft und Feuer | Kürbistumor & Zomdado
FanfictionDie Welt. Vier Elemente, die das Gleichgewicht halten. Erde, Wasser, Luft und Feuer. Doch was hatte das mit vier komplett verschiedenen Jugendlichen zu tun, die sich eine Woche lang wegen eines Schulprojektes jeden Morgen im Wald treffen mussten? "N...