7.

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PoV. Manuel

"Warum ist er eigentlich so nett zu Maurice? Letztens wollte er ihm noch eine verpassen.", hakte ich etwas verwirrt nach und schaute dabei zu den beiden Jungen vor uns, die sich plötzlich angeregt zu Unterhalten schienen. Patrick aber, zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und hatte wohl auch keine Antwort auf meine Frage. Starr schaute er auf seine Füße und schien immer noch viel zu bedrückt davon zu sein, dass Michael ihn so behandelte. Ich wusste zwar nicht genau, was geschehen war, aber Pat machte sich definitiv schreckliche Vorwürfe deswegen. Genervt rollte ich mit den Augen. Irgendwie musste ich es schaffen diesen Streit zu beenden, obwohl das dann doch wohl eher deren Aufgabe war. Man konnte aber kaum mit ansehen, wie sich die beiden sonst eigentlich gut befreundeten Jungen ignorierten und auf einmal innerlich zu hassen schienen. Außerdem nervte mich diese angespannte Atmosphäre selbst und ich würde alles dafür tun, dass dieses Projekt für uns alle entspannter sein würde. "Okay Schmolllippe, ich sorge jetzt für Stimmung!" Etwas überfordert blickte Patrick mir nach, als ich meinen Gang verschnellerte und mich selbstsicher zu den anderen gesellte.
"Hey Freunde! Lasst uns doch mal etwas Interessantes auf dem langen Weg machen.", schlug ich allen fröhlich vor, woraufhin es eher nicht so schien, als würde mir noch jemand antworten wollen. Im Augenwinkel erkannte ich gerade so, wie auch Pat sich zu uns gesellte, während Michael mir zu meiner Verwunderung dann doch noch antwortete. "Was stellst du dir vor, Freak?" "Wie wäre es mit 'Wahrheit oder Pflicht'?", antwortete ich ihm also fragend und ignorierte dabei gekonnt seine unnötige Beleidung.

Gelangweilt seufzte Michael nur kurz und schien gar nicht so abgeneigt von meiner spontanen Idee zu sein, die eigentlich nur ein Vorwand war, um diesen nervigen Streit zu schlichten. Und so nebenbei konnten wir uns auch ein bisschen besser kennenlernen, obwohl das höchstwahrscheinlich nicht nötig war. Innerlich glaubte ich zu wissen, dass Michael dem gerne zustimmen würde, aber ein Problem damit hatte, dass es meine Idee gewesen war, was typischerweise zu seinem Verhalten passte. "'Wahrheit oder Pflicht' wäre doch gar nicht so schlecht.", sprach Pat in die Stille hinein, als wir an der Bushaltestelle angekommen waren, während Michael genervt die Augen rollte. "Wir müssen gleich Bus fahren." "Na und? Wir spielen bis der Bus kommt.", entgegnete ich ihm ziemlich überzeugend und setzte mich währenddessen auf die schmale Bank in der Bushaltestelle. Still schweigend setzten sich die anderen auch neben mich und so kam es verrückterweise wirklich dazu, dass wir, vier komplett verschiedene Jungen, nebeneinander auf der viel zu kleinen Bank saßen und mit dem gleichen Gesichtsausdruck auf die Straße starrten. Leise musste ich schmunzeln und genoss für einen Moment die angenehme Stille. "Dann los.", kam es schulterzuckend von Michael, weswegen mit einem Mal alle Blicke auf ihm lagen. Etwas überfordert dachte ich nach, wie ich das Spiel beginnen und dabei gleich ins Schwarze treffen konnte. 

"Gut. Wahrheit oder Pflicht, Michael?" "Wahrheit", antwortete er gelangweilt und schien es jetzt schon zu bereuen, zugestimmt zu haben. "Du Langweiler." Eigentlich war ich zwar ziemlich froh, dass er nicht Pflicht genommen hatte, aber irgendwie konnte ich es mir nicht verkneifen, ihn so zu nennen. "Willst du noch ewig auf Patrick sauer sein?", erkundigte ich mich also eindringlich bei ihm und sah sofort, wie Michael sich leicht verspannte. Entsetzt richtete sich sein Blick auf den Braunhaarigen. "Du hast nicht ernsthaft alles dem Freak erzählt!" Etwas überfordert schüttelte er gleich mit dem Kopf, während ich es mir zu Aufgabe machte, Patrick hier in Schutz zu nehmen. "Jeder sieht sofort, dass du auf ihn sauer bist. Antworte lieber." Schon fiel sein wütender Blick wieder auf mich und schien mich damit umbringen zu wollen. "Bist du dumm? Nein, mein Gott." "Ach Michael, du kannst mich auch Manuel nennen.", meinte ich daraufhin provokant und konnte nicht anders, als dümmlich über meinen echt schlechten Witz zu lachen, weswegen Michaels Wut in sekundenschnelle überkochte. "Mir reicht es nun mit dir.", schrie er plötzlich laut, während er sich aufrichtete und mich wahrscheinlich endlich schlagen wollte. Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen beobachtete ich nur, wie Patrick und Maurice ihn noch im letzten Moment zurückhielten und konnte kaum fassen, wie über dramatisch er wirklich immer sein musste.

Erde, Wasser, Luft und Feuer | Kürbistumor & ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt