Kapitel 126: Am Ende ihrer Kräfte

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Am Morgen wachte Severus als erstes auf, mit einem stolzen und glücklichen Lächeln streichelte er über ihren Bauch, zog sie damit sanft aus ihrem Schlaf.
„Guten Morgen", gähnte sie, „kannst du wieder nicht die Finger von dem Bauch lassen?"
„Ich versuche ihn zum Rauskommen zu bewegen", sagte er lachend, schob sich im Bett nach unten, drückte ihr einen Kuss auf den prallen Bauch und fing wieder an mit dem Baby zu reden, „Mr. Dorian Snape... es ist Zeit, du kannst jetzt rauskommen. Dein Zimmer ist bereit, ich bin bereit, deine Mama ist bereit... Wir warten alle nur auf dich!"
Lachend streichelt sie durch seine Haare, schloss die Augen und streckte sich, spürte dann seine Hand an ihrer Brust, musterte ihn, „fang nicht so an am frühen Morgen..."
„Ich mache dir nur den heißen, wilden, zügellosen Sex schmackhaft", entschuldigte er, strich weiter sanft über ihre Brüste.
„Ich hab wirklich Lust auf... Schokoeis mit Karamell-Sauce...", seufzte sie, schenkte ihm einen Blick, der einer Aufforderung gleich kam.
„Ich bestell dir welches", lachte leicht dabei, küsste ihren Bauch, dann ihre Lippen und stand auf, um in der Küche das Schokoeis mit der Karamellsauce zu bestellen.
„Aber die Karamellsauce extra!", rief Hermine hinterher, „Die machen da immer zu wenig drauf", nuschelte sie, rollte sich dann aus dem Bett und ging ins Badezimmer, band ihre Haare zusammen, entleerte ihre Blase und sah dann in den Spiegel.

Zum Ende der Schwangerschaft hatte sie sich an ihren Körper gewöhnt, sie konnte endlich das sehen, was auch Severus sah; eine strahlende, wunderschöne Frau.
Lächelnd nahm sie sich die Zahnpasta und fing an sich die Zähne zu putzen, spürte dann innerlich einen kleinen Knall, der sie erschrocken aufblicken ließ.

Ein Sturzbach an klarer Flüssigkeit floss in Rinnsalen schnell ihre Beine entlang und sammelte sich zu einer mittelgroßen Pfütze.
Wie vom Donner gerührt fiel ihr die Zahnbürste aus der Hand, direkt ins Waschbecken, sie nahm einen tiefen Atemzug, fing an zu zittern.
Bleib ruhig, tief ein und ausatmen, du musst ruhig bleiben! Ruf Severus und dann geht ihr nach oben in den Krankenflügel, befahl die Kopfstimme, die offenbar als einzige wusste, was jetzt zu tun war.
„Severus...", keuchte sie leise, dann etwas lauter, „Severus....!"
„Ja?"
„Es geht los...", sie musste ihre Atmung beruhigen, schluckte, warf sich kaltes Wasser ins Gesicht.
„Was?"
„MEINE FRUCHTBLASE IST GEPLATZT! ES GEHT LOS! DAS BABY KOMMT", brüllte sie, spürte gleich darauf die erste kurze Wehe, die sie nur mit einem geknurrten Schrei ertragen konnte.

Wie von der Tarantel gestochen rannte er ins Bad, versuchte ihr irgendwie zu helfen, was kaum möglich war.
„Bring mich nach oben", keuchte sie, bereits jetzt traten Schweißperlen auf ihr Gesicht.
„Nach oben? Aber du wolltest doch die Wassergeburt", meinte er aufgeregt.
„Das Baby hat andere Pläne...", versuchte den Schmerz wegzuatmen.
„In Ordnung... immer mit der Ruhe... du... du kommst jetzt mit und dann gehen wir ganz in Ruhe nach oben, in Ordnung?", fragte er, er musste sich und ihr eingestehen, dass er völlig kopflos war.
„Nimm die Tasche aus dem Schrank, rechte Seite. Ich hab alles schon zusammengepackt", wies sie ihn an, versuchte vorsichtig aus dem Bad zu laufen, was sich als durchaus schwierig herausstellte.
„Die Tasche, rechte Seite...", er riss die Schranktür auf, kramte dann auf dem Boden des Schranks, riss diverse Teile von den Bügeln.
„Severus, bitte bleib ruhig.", stützte sich mit geschlossenen Augen am Bettpfosten hab, zog ihren Zauberstab und ließ die Tasche zu sich fliegen, zeigte dann in Richtung Schrank, „Den Bademantel...", atmete durch die Nase ein und den Mund aus, „gib mir bitte den Bademantel."
Severus riss mit dem Bademantel die restliche Kleidung von den Haken, zog ihn ihr mit zitternden Händen schnell an, musterte sie dann mit einem aufgeregten Blick.

„Hörst du mir kurz zu?", fragte sie bestimmt ruhig, sie wollte ihn nicht noch nervöser machen, er nickte schnell, „Wir gehen jetzt ganz in Ruhe nach oben, in Ordnung? Es geht mir gut, die Wehe war nicht lang, wir schaffen das ohne Probleme. Versprich mir, dass du ruhig bleibst."
„Ich verspreche es dir", nahm ihr Gesicht in seine Hände und drückte ihr einen schnellen Kuss auf, schnappte sich die Tasche und half ihr dann die Wohnung zu verlassen, noch bevor er auf den Kerkergang trat, zauberte er sich die Roben an.
„Wir nehmen die Geheimgänge, ich glaube nicht, dass du die Treppen schaffst...", sagte er, schob sie in den ersten dunklen Gang.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt