Kapitel 42: Neue Alpträume

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„Ja wir gehen", Ginny lachte, schüttelte leicht den Kopf, stand dann auf, wandte sich nochmal an Hermine, „du solltest dich nicht vor dem fürchten, was du fühlst... das ist genau richtig.", folgte Severus dann ins Wohnzimmer, in dem ein aufgeregter Harry schon wartete.
„Ginny, sieh dir die ganzen Schätze an!", seine Augen leuchteten, bedächtig strich er über die Einbände der Bücher.
„Hätte er sich nur damals mal so für seine Bücher interessiert...", flüsterte Hermine, als sie sich neben Severus stellte.
„Danke, Severus!", Harry winkte, stürmte dann zur Tür, Ginny verabschiedete sich von dem Ehepaar.
„Tschüss. Harry", rief Hermine ihm kopfschüttelnd hinterher, was er mit einem „Mach's gut, Mine", durch den halben Kerkerflur kommentierte.
Als die Tür ins Schloss klickte, sahen die beiden einander an, „und? Wie hab ich mich angestellt?", fragte er.
„Sehr gut, wer könnte deinem Charme widerstehen?", Hermine kuschelte sich an ihn, dachte an das Gespräch, was sie mit Ginny geführt hatte.
„Oh da gibt es so einige", er lachte dunkel, „Hauptsache du kannst es nicht.", streichelte über ihren Nacken.

___
Der Januar neigte sich langsam dem Ende, der Februar stand schon in den Startlöchern und Hermine wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte, dass irgendetwas anders war als die Monate zuvor.
Seit Tagen hatte sie dieses Gefühl, eigentlich fing das Gefühl an dem Abend an, als Harry und Ginny sie besuchten.
Ob es nun an den abgesetzten Hormontränken lag oder eine andere Ursache dahinter steckte, das konnte sie nicht sagen.
Nachdenklich trocknete sie sich die nassen Haare, Severus hatte sich bereits ins Bett gelegt, wartete auf sie, um mit ihr in den Armen einzuschlafen.
Sie kam sich vor wie Neville, der früher wirklich alles vergessen und von seiner Oma ein Erinnermich geschenkt bekommen hatte, was nur nicht viel half, wenn er nicht wusste, was er vergessen hatte.

„Alles in Ordnung?", fragte er, als sie das Schlafzimmer betrat und zu ihm krabbelte.
Sie nickte, „ich hab das Gefühl, dass ich... irgendetwas vergessen hab.", sie kam und kam einfach nicht drauf.
„Vielleicht fällt es dir morgen wieder ein oder nächste Woche... und wenn nicht, dann war es nicht wichtig."
„Vielleicht hast du Recht", sie versuchte dieses Gefühl wegzuschieben, kuschelte sich in seine Arme und konzentrierte sich auf den Geruch und die Wärme, die von ihm ausstrahlten.

Der Morgen brach ruhig an, Severus hatte sich bereits auf den Weg zum Unterricht gemacht als sie aufwachte, ein Zettel auf seinem Kopfkissen beantwortete ihre Frage und informierte sie, dass ein Frühstück auf sie im Wohnzimmer warten würde.
Wieder war da dieses Gefühl in ihr, das sie einfach nicht abstellen konnte, sie entschied sich erst einmal sich frisch zu machen und zu frühstücken, mit einem gefüllten Magen könnte sie vermutlich besser denken.
Als sie gewaschen und angezogen ins Wohnzimmer trat lächelte sie, er hatte es wirklich schön hergerichtet und sogar eine kleine Leckerei für Krummbein bestellt, ihr Magen grummelte, sie setzte sich auf die Couch und fing an zu essen.
Gesättigt und zufrieden schickte sie die Überbleibsel wieder in die Küche, räumte dann ein wenig auf, verspürte aber eine wachsende Unruhe.

Sie ging wieder ins Schlafzimmer, hatte sie irgendetwas vergessen zu machen?
Hatte sie Termine vergessen?

Hermine setzte sich auf ihre Seite, sah auf ihren Nachttisch, zog die oberste Schublade heraus, Handcreme, Stifte und eine Zeitung, nichts außergewöhnliches.
Als sie die zweite Schublade herauszog stockte sie, Tampons und Binden, hatte sie die Hygieneartikel diesen Monat überhaupt benutzt?
Sie versuchte sich daran zu erinnern, in ihrem Kopf schwirrte so viel, dass sie ihre Gedanken nicht sortieren konnte.
Nachdenklich und unsicher saß Hermine auf dem Bett, das konnte nicht sein, oder?

Sie konnte nicht,... nein, ausgeschlossen, oder?
Ihre Gedanken rasten, sie dachte an jeden Abend, an dem sie zusammenwaren und geriet immer weiter in Panik, sie hatten seit dem Abend an Weihnachten nicht mehr verhütet, vorher hatte er sie immer verzaubert oder ihr Tränke gegeben, aber danach nicht mehr.
Das kann nicht sein, sie schloss die Augen, hielt sich die Hand vor den Mund und wurde kalkweiß, das darf nicht sein.
Sie waren gerade einmal acht Monate zusammen, sollte sie jetzt wirklich schon von ihm schwanger sein?
Ein Kind verkomplizierte die Sache um ein Vielfaches, sie hatten einander gerade erst angefangen zu schätzen und zu akzeptieren und schon platzte ein Kind in die Sache.
„Das darf doch alles nicht wahr sein", jammerte sie, warf sich nach hinten auf das Bett und seufzte laut. Sie wibbelte unruhig auf dem Bett, Ruhe könnte sie bei diesen Gedanken sowieso nicht mehr finden. Sie musste Gewissheit haben, auch wenn sie furchtbare Angst davor hatte.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt