Kapitel 72: Wollen und Müssen

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Er tauchte aus seinen Gedanken auf, „nein... ich befreie mich jetzt von dieser Hose und du dich von deiner Kleidung, wenn es recht ist und dann beenden wir diesen Tag endlich.", er setzte sich schnell auf, lief um das Bett herum, öffnete dann die letzten Knöpfe und zog die Hose aus, um sie, zusammen mit dem Hemd und den Socken magisch zu säubern und in den Schrank fliegen zu lassen.
Dann sah er wieder zu Hermine, die sich immer noch keinen Zentimeter bewegt hatte.
„Du bist ja immer noch angezogen... na los, ausziehen.", er zeigte auf ihre Kleidung, legte sich dann schmunzelnd ins Bett, als sie ein wenig verwirrt seiner Aufforderung nachkam.

Sie zog sich bis auf den Slip aus, schlüpfte in ein langes Shirt und legte sich ebenfalls ins Bett, Severus gab ihr einen Kuss, „Gute Nacht", drehte sich dann auf die Seite mit dem Rücken zu ihr.
Ein wenig überrumpelt sah sie über ihn, „Ja... Gute Nacht...", drehte sich dann ebenfalls auf die Seite in seine Richtung.
Sie rutschte nach kurzem Überlegen zu ihm, schob die Hand unter die Decke, in seine Boxershorts und streichelte über seinen Po.
Schmunzelnd räusperte er sich, sah ein wenig über seine Schulter, „Gute Nacht!", wiederholte er mit Nachdruck.
„Ich wollte nur nochmal sichergehen, dass alles dran ist.", meinte sie, konnte sich selbst das Lachen kaum verkneifen, er drehte sich ebenfalls lachend zu ihr, schob seinen Arm um sie und drückte sie ein wenig mehr zu sich, schloss dann entspannt die Augen.

Am nächsten Morgen wachte Severus als erster auf, beobachtete den friedlichen Schlaf der jungen Frau in seinem Arm, sie war immer noch eine Augenweide. Er hatte selten in seinem Leben eine schönere Frau gesehen als Hermine, selten eine Frau erlebt, die ein größeres Herz hatte als sie.
Er strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über ihre Stirn, die Wange und die Nase, drückte ihr schließlich sanft seine Lippen auf ihre und weckte sie damit auf.
Hermine öffnete die Augen, erwiderte, als sie sich sicher war, wer da seine Lippen auf ihre legte, den Kuss und vergrub eine Hand in seinen Haaren, „du bist aber früh wach", nuschelte sie, löste sich dann, um ihm ins Gesicht sehen zu können.
„Ich muss gleich los... und die Fünftklässler schreiben nachher in der letzten Stunde eine Vor-ZAG-Klausur.. da muss ich mich noch geistig darauf einstimmen...", er seufzte.
„In der letzten Stunde? Wann kommst du denn dann wieder?"
„Spät... die Korrektur wird direkt danach erfolgen. Vielleicht wartest du besser nicht auf mich mit dem Abendessen..."
„So spät?", sie sah ihn mit großen Augen an, er nickte, „Wir können auch hier essen.", schlug sie vor.
„Ich wäre dir nicht böse, wenn du schon vorher mit dem Essen anfangen würdest.", er strich über ihren Kopf, küsste dann ihre Stirn.
„Ich werde warten", informierte sie ihn, sah ihm dann fast schon sehnsüchtig hinterher, als er aufstand und im Badezimmer verschwand, um sich für die kommenden Stunden zu wappnen.
Sie hörte wie die Dusche angestellt wurde und stellte sich vor, wie er die Boxershorts auszog, um sich dann unter den Wasserstrahl zu stellen, wie er mit dem Duschgel seinen Körper einseifte, auch und vor allem zwischen den Beinen.
Hermine! Aus! Lass den Mann sich auf seine Arbeit konzentrieren und du konzentrierst dich auf deine!, motzte die Kopfstimme.
Wie recht sie wieder hatte, sie hatte selbst noch verschiedene Auswertungen aufzustellen. Sie wartete darauf, dass das Geräusch des Wassers verstummte, klopfte dann vorsichtig an die Tür, „Darf ich kurz rein?"

Anstatt einer Antwort drückte er die Klinke herunter und ließ sie verwirrt lächelnd eintreten.
Hermine sah über ihn, die Brust wurde immer wieder von herunterfallenden Tropfen aus seinen Haaren benetzt, um die Hüfte war ein Handtuch geknotet, das halbe Gesicht mit Rasierschaum bedeckt.
„Du rasierst dich?", sie hatte noch nie gesehen, dass er sich so von seinem Bart befreite.
„Es ist zu einem Ritual geworden.", er zuckte mit den Schultern, ging wieder zum Waschbecken, nahm den Rasierer und entfernte die kaum sichtbaren Stoppeln von seinem Gesicht.
„Darf ich mir die Zähne putzen dabei?", fragte sie vorsichtig.
„Natürlich."
Hermine nahm ihre Zahnbürste, träufelte ein wenig Zahnpasta auf die Borsten und fing an sich die Zähne zu putzen, Severus wiederrum rasierte präzise und mit Argusaugen weiter.
Als Hermine nach einigen Minuten fertig war und sich den Mund ausspülte, wusch er sich den übrig gebliebenen Schaum von den Wangen, nahm dann sein gutes Aftershave, verteilte eine kleine Menge in seinen Fingern und verrieb es auf den Wangen und dem Hals, sah dann zu Hermine, die ihn verzaubert beobachtete.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt