„Das ist gut, dass er nicht so ist wie ich", er lachte dunkel, versuchte die Betroffenheit, die ihre Worte in ihm auslösten, nicht nach außen dringen zu lassen, obwohl er sie durchaus verstehen konnte.
Sie blieben vor einer kleinen steinernen Brücke stehen, die über einen künstlich-erzeugten Wasserfall mit angrenzendem See führte, auf ihr waren zwei Verliebte, die sich gerade küssten, dann kniete sich der Mann hin und zog einen Ring aus der Tasche.
Hermine wandte den Blick ab, „er ist nicht so interessant... nicht so mysteriös wie du... er ist gewöhnlich.", sie dachte über ihre Worte nach, es klang beinahe schon gemein und es irritierte sie ein wenig, dass sie dem Mann neben ihr diese Komplimente ganz offen machte.Früher, noch vor dem Ende des Krieges, hätte sie sich einen gewöhnlichen Jungen an ihrer Seite gewünscht, Matt war wie der Junge von Nebenan, zuvorkommend und höflich, er hätte Hermine auf Händen getragen, aber er war nun einmal kein Geheimnis, welches Hermine erforschen wollte, in welches sie sich stunden,-tage,- oder wochenlang verbeißen konnte.
„Ich bin also... außergewöhnlich..?", Severus tat so, als würde ihn dieses Kompliment nur minder erfreuen, aber es war Balsam für seine Seele.
Sie verdrehte die Augen, „tu bitte nicht so, als wüsstest du nicht, dass du eine erstaunliche Ausstrahlung hast... das nimmt dir niemand ab.", schüttelte dann lachend den Kopf.
„Danke für die Blumen", gab er schmunzelnd zurück, hielt dann unschuldig die Blumen nach oben.
Sie steuerten zeitgleich eine nahestehende Bank an, lachten leicht und nahmen Platz, Severus legte den Strauß vorsichtig auf das freie Stück neben ihnen, lehnte sich nach hinten, sah über die Umgebung, versuchte unauffällig zu ihr zu linsen, was sie allerdings direkt bemerkte, denn sie sah ihn die ganze Zeit über an.Ein Lächeln erschien wieder auf ihrem Gesicht, ein Lächeln, welches er nicht einschätzen konnte, „wenn dir das hier unangenehm ist...", fing sie an, bis er sie unterbrach.
„Nein...es ist schön mal abschalten zu können... ich war schon lange nicht mehr einfach irgendwo in der Natur.", er wusste natürlich, worauf sie hinauswollte, es war eine wirklich merkwürdige Situation, aber nicht minder schön.
„Das solltest du eindeutig öfter machen.", Hermine drehte sich ein wenig zu ihm.
„Sollte ich.", er nickte.
„Das heißt also... dein Leben ist ruhig?", interessiert flogen ihre Augen über ihn, er sah sie fragend an, „du hast damals gesagt, dass du deine Gedanken beim Spazieren gehen sortiert hast."
Erstaunt über ihre Aufmerksamkeit und das gute Gedächtnis sah er sie anerkennend an, „es ist ruhig. Und deins? McGonagall sagte, du würdest im St. Mungos arbeiten..."
„Seit ein paar Monaten", bestätigte sie, „ich hab mich an deinen Rat gehalten und die Ausbildung zur Heilerin gemacht."
„Dann steht der Krankenflügelübernahme ja nichts mehr im Weg", er lachte dunkel, Hermine stimmte ein, seufzte schließlich.
„Ich glaube Madame Pomfrey würde mir das nicht verzeihen.", entschuldigte sie mit einem schiefen Lächeln, zumal ihr Abgang und ihr Verhalten damals wenig kollegial war.
„Solange du die Schulleitung auf deiner Seite hast..."
Sie lachte kopfschüttelnd, „deine Pläne waren immer schon ein wenig größenwahnsinnig... aber es ist schön, dass du mir das immer noch zutraust."
„Natürlich", sagte er ernst, starrte sie beinahe schon anklagend an und wandte dann den Blick ab.Hermine betrachtete ihn schmunzelnd, er hatte nichts mit dem launischen Mann gemein, das war er schon damals nicht mehr..., erinnerte die Kopfstimme sie, ihr hattet eigentlich eine gute Zeit... bis zu jenem Tag... vielleicht solltet ihr euch einfach mal aussprechen...
Er war dezent und freundlich, sehr höflich und angenehm, vielleicht war genau jetzt die Zeit einander um Verzeihung zu bitten, die Erinnerungen zu vergessen, die Narben endgültig heilen zu lassen.
Dieses Treffen hier war schon mehr gewesen, als sie sich je hätte vorstellen können, nachdem es so unschön auseinander gegangen war.
Sie sprachen eine ganze Weile über die unverfänglichsten Dinge, lachten viel zusammen und nach der anfänglich schüchternen Stimmung tauten beide schnell auf.
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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...