Kapitel 104: Der falsche Moment

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„Ich hab da oben die Zeit vergessen", entschuldigte sie, schob ihre Arme um seinen Nacken, kuschelte sich weiter an ihn, „aber jetzt bin ich ja da."
„Ein Glück", flüsterte er, löste sich ein wenig, belegte ihre Wange und in ihren Hals mit sanften Küssen, stoppte sich dann selbst, „ich muss noch ein paar Briefe beantworten. Ich würde vorschlagen, dass wir das Abendessen hier einnehmen..."
Sie nickte, „es wäre irgendwie merkwürdig ganz alleine in der Großen Halle zu essen...", dann stand sie auf, „ich stelle ein paar Tränke her, solange du an deinen Schreibtisch gefesselt bist... in Ordnung?"
„Und wieder lässt sie mich allein", hielt sich das Herz, schüttelte den Kopf und widmete sich wieder den scheinbar nicht enden-wollenden Arbeit, während Hermine ein Raum weiter die benötigten Tränke braute.

*

Hochkonzentriert braute sie mehrere Tränke gleichzeitig, schnippelte Zutaten, beachtete die Hitzezufuhr, rührte im und gegen den Uhrzeigersinn und gab hier und da einige Zutaten hinzu.
Der Raum war von Dampfwaben und verschiedensten Gerüchen gefüllt, einige Strähnen hingen ihr wild ins Gesicht, die sie mit dem Handrücken immer wieder nach hinten strich.
Eine leichte Schweißschichte hatte sich auf sie gelegt, der oberste Knopf der Bluse war bereits geöffnet.
Gerade als sie die Tränke abfüllen wollte, legten sich große Hände an ihre Hüften, ein Oberkörper an ihren Rücken und ein Kinn auf ihre Schulter.

„Warum erschreckst du mich so sehr? Willst du, dass ich mich verbrühe?", fragte sie leise schmunzelnd.
„Nichts läge mir ferner als dass du deine schöne Haut verletzt.", schnurrte er, schob die Hände langsam höher an ihre Bluse und öffnete weitere Knöpfe der Bluse.
„Severus...", sie verdrehte lachend die Augen, füllte dann schnell die Tränke in die Phiolen, bevor seine Berührungen eine zu große Auswirkung auf sie hatten.
„Ja?", hauchte er, legte seine Lippen an ihren Hals, saugte leicht an ihm, die Finger flogen hauchzart über ihren Bauch und ihre verpackte Oberweite.
„Nicht hier... du weißt, was McGonagall davon hält", sie versuchte an seine Vernunft zu appellieren.
„Aber McGonagall ist nicht da", nuschelte er, seine Arme legten sich von hinten weiter um ihren Körper, eine Hand knetete ihre Brüste, die andere schob sich weiter nach unten, in ihre Hose unter den Slip, ein Seufzen verließ ihren Mund, sie schloss die Augen, stützte sich am Tisch ab, versuchte ihre ruhige Atmung beizubehalten.
„Bitte...", hauchte sie, „lass mich erst alles abfüllen und beschriften."
„Ich gebe dir fünf Minuten.", säuselte er, zog seine Hand aus ihrer Hose, knöpfte ihre Bluse wieder zu, ging ein wenig auf Abstand, ließ aber immer wieder einen lüsternen und gierigen Blick über sie huschen, den sie mehr als präsent im Nacken spürte.
Sein Blick in dieser Situation war fast quälender als seine Berührungen, zu wissen, dass er ebenso erregt und bereit neben ihr stand und nur darauf wartete, dass sie endlich fertig wäre, machte sie halb wahnsinnig.
Die Tränke waren abgefüllt, nun galt es diese noch zu beschriften, aus dem Augenwinkel sah sie, wie seine Hand über seinen gefüllten Schritt strich, sie hörte das tiefe Ein- und Ausatmen, was einem Stöhnen und einer Lustbekundung glich.
Sie schluckte, schrieb mit leicht zitternder Hand so schnell es ging die Schilder für die Phiolen, klebte sie auf die Glasbehälter, verstaute sie in einem kleinen Korb, drehte sich dann schnell zu Severus und stand einer erfreut blickenden McGonagall gegenüber.

Vor lauter Überraschung schrie Hermine auf, Severus folgte ihrem Blick, seufzte innerlich und drehte sich ein wenig zur Seite, um der Schulleitung nicht gänzlich seine eingeengte Erregung zu präsentieren.
„Professor", rief Hermine aus, eine wirkliche Freude kam in diesem Moment nicht auf.
„Wie schön, dass ihr wieder hier seid", McGonagall betrat den Raum, nahm sowohl Hermine als auch Severus in die Arme, der sich ein wenig zu zieren schien, auch wenn sie nicht genau wusste, was sein Problem war.
„Wie schön, dass Sie wieder hier sind... Schulleiterin...", gab Severus gepresst zurück, der Unmut war auf seinem Gesicht ablesbar.
„Wir sind gerade wiedergekommen", lächelte sie, „die Professoren Flitwick, Sprout und ich haben Horace und Silvanus besucht.", vergnügt kicherte sie, „Die beiden hätten sich gewünscht Sie mal wieder zusehen, Severus."
„Da bin ich mir sicher...", er verdrehte innerlich die Augen, auch wenn er kein Problem mit Kesselbrand hatte, war er eigentlich ganz froh die beiden Zauberer schon lange nicht gesehen zu haben. Er war nie mit Slughorns Lehrmethoden einverstanden, vor allem nicht die alljährliche Schenkung des Felix Felicis, auch wenn er ihn selbst damals erfolgreich verdient hatte.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt