Kapitel 70: Rollenspiele

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Die ersten Tage zogen schnell an ihnen vorbei, beide lebten sich in die neue-alte Situation schnell ein, es war beinahe wie früher, auch wenn zu dieser Zeit viel mehr Frieden und Einigkeit bestand.
Trotz einiger Anspannungen, die durch Hermines Arbeit, den Schülern oder auch Krummbein aufgebaut wurden, tat das ihrer gewollten und gesuchten Nähe des Einzugs keinen Abbruch.
Sie schliefen kuschelnd ein und wachten auch kuschelnd wieder auf- nicht mehr und nicht weniger.

Hermine wohnte nun zwar bei ihm, aber die so vermisste Zweisamkeit, die unter anderem ein Grund für ihren Einzug war, wurde trotzdem nicht völlig gelebt, es schien wie verhext.
Immer kam etwas dazwischen, ob es Schüler, Kollegen oder die Schulleitung war, sie kamen einfach nicht dazu, es wirklich zu Ende zu bringen und am einem bestimmten Punkt kam auch eine gewisse Nervosität und Angst hinzu, dass der jeweils andere enttäuscht wäre.
Sie hatten früher ein erfülltes und befriedigendes Sexleben, aber wäre das jetzt immer noch so?
Sie waren beide älter geworden, vielleicht hatten sich die Interessen gewandelt, vielleicht mochte sie es hart und er kuschelig, vielleicht erwartete Hermine einen stundenlangen Akt mit multiplen Orgasmen, bei denen jeder besser und größer war als der andere.
Vielleicht erwartete Severus eine wilde Nymphomanin, die einfach nicht genug bekam und die versautesten Dinge von ihm wollte.
Und vielleicht lähmten genau diese Gedanken sie, hielten sie beide zurück.
Es hätte eine ganz einfach Lösung für das Problem gegeben, aber auf diese kam keiner der beiden.

Hermine startete trotz dieser Sorgen einen weiteren Versuch, sie zog sich ihre alte Schuluniform an, mittlerweile war sie ein wenig knapper geworden, was der ganzen Sache allerdings keinen Abbruch tat, darunter trug sie aufreizende Wäsche.
Sie schminkte sich ein wenig stärker, formte ihre weichen Wellen zu sprunghaften Locken, verwuschelte sie ein wenig, zog einen langen Mantel darüber und wartete vor seinem Raum, bis der Unterricht vorbei wäre.
Als die Tür geöffnet wurde und die ersten Schüler herausströmten, rutschte ihr das Herz fast in die Hose, das Getuschel ignorierte sie geflissentlich, sie hatte jetzt wichtigeres im Sinn.
Der letzte Schüler wurde mit einem mittelschlimmen Schimpfen des Raumes verwiesen, er hetzte an Hermine vorbei und machte sich eilig aus dem Staub.
Sie lugte vorsichtig hinein, Severus räumte mit einer mächtig schlechten Laune den Raum auf, sie musste fast kichern, stahl sich dann hinein, schloss so leise wie möglich die Tür, verriegelte sie magisch, legte einen Schallschutz darüber und widmete sich dann wieder dem schlecht-gelaunten Professor, der weiter im Raum umherwuselte und sie bisher nicht bemerkt hatte.
Sie zog die Jacke aus, ließ sie auf den Boden fallen und knöpfte noch schnell den obersten Knopf auf, um ein wenig mehr Dekolleté zu zeigen und ging so lasziv es ihr möglich war.

„Professor Snape", hauchte sie, zog somit seine Aufmerksamkeit auf sich, er drehte sich schnell um, der böse Blick wich einem erfreut-erstaunten, „ich melde mich zu meiner Strafstunde.", sagte sie gespielt unschuldig, biss sich auf die Unterlippe.
„Was wird das hier?", fragte er leicht lachend, die schlechte Laune des Unterricht war hinfort.
„Das hab ich doch gesagt... ich war ungezogen und erwarte meine Strafe", sie sah ihm tief in die Augen, lächelte dann, stand nah vor ihm und legte ihre Hände an seinen Oberkörper.
Er seufzte, „Miss Granger... Sie waren in der Tat ein unerzogenes Mädchen", er stimmte in ihr Spiel ein, in diesem Outfit war zumindest seine Fantasie mehr als gereizt, „was stelle ich nur mit Ihnen an", fragte er gespielt unschlüssig, musterte sie mit einer wachsenden Lust, strich mit sanften Fingerspitzen über die unverhüllte Haut ihrer Brüste.
„Das liegt in Ihrem Ermessen, Sir", hauchte sie, schob eine Hand langsam nach unten über seinen Bauch und ohne Umschweife in seinen Schritt.
Severus schluckte, dann zog Hermine ihren Zauberstab, strich mit der Spitze über ihre Brüste, ließ ihn dazwischen eintauchen, nahm ihn dann in den Mund, was ihm einen irritierten Blick entlockte, „vielleicht nehmen Sie lieber einen anderen... Zauberstab...", er schob die Verwirrung beiseite.
„Sie meinen den in Ihrer Hose, Sir?", fragte Hermine sinnlich, legte den echten Zauberstab auf den Tisch, warf damit das eine oder andere Reagenzglas um, die auf dem Steinborn zerschellten, was keinen der beiden zu stören schien und kümmerte sich dann um seine Hose.
„Vorzugsweise", er nickte, schloss dann die Augen.
„Dann sollten Sie sich vielleicht hinsetzen", schob ihn schnell auf einen nahestehenden Hocker, setzte ihn hin und fing an ihn zu küssen, vergrub ihre Hände in seinen Haaren, zog ihn weiter und weiter zu sich, knöpfte schnell seine Robe auf und schob sie schnell von ihm, fuhr damit fort seinen Hals zu küssen und diese himmlische Stelle in der Nähe seines Ohrs, er stöhnte dunkel auf, was Hermine eine Gänsehaut bescherte.
Sie ließ von ihm ab, versenkte ihren glühenden Blick in seinen, lachte aufgeregt, endlich würde es passieren, Severus, der ebenso willig und bereit war, war nicht so geduldig.
Er riss ihre Bluse entzwei, die Knöpfe sprangen dabei nur so durch den Raum, beugte sich schnell vor und benetze ihren befreiten Oberkörper mit Küssen.
Jeder Zentimeter fiel seinen Lippen zum Opfer, er arbeitete sich über ihren Hals nach oben, schloss seine Arme um ihren Rücken, drückte sie soweit es ging zu sich. Beide stöhnten und keuchten ihre Gefühle in den Raum, Fingernägel gruben sich in Haut und Haar, Körper drückten aneinander. Hermine wollte ihn so nah an sich spüren, dass sie sich weiter und weiter an ihn drückte, fummelte währenddessen an den Knöpfen seines Hemdes, schob sie vom Stoff und den Stoff von seinen Schultern, rutschte noch weiter an ihn, was ihn einige Kraft kostete sich aufrecht zu halten.
„Hermine", nuschelte er, versuchte sie ein wenig nach hinten zu drücken, „Hermine, wenn du-", schwunghaft drückte sie sich an ihn und beförderte ihn und auch sich damit auf den harten Steinboden des Klassenzimmers, schrie vor Schreck kurz auf.

Er keuchte, dieses Mal nicht vor Lust, sondern vor Schmerzen, er hielt sich den unteren Rücken, die Lust war schlagartig vergangen.
„Alles in Ordnung?", fragte Hermine atemlos, rutschte ein wenig von ihm herunter, begutachtete, ob er verletzte wäre.
„Ich glaube nicht", er stöhnte, zog die Hand hervor und musterte die blutverschmierten Finger.
„Severus", erschrocken sah Hermine zu ihm, drehte ihn leicht zu sich, um zu erkennen, von wo das Blut kam.
Er stöhnte noch mehr, „ich glaub, du bist direkt in die Scherben gefallen", Hermine sah schuldig zu ihm, „wir müssen dich zu Poppy bringen.."
„Nein, ich geh so garantiert nicht in den Krankenflügel... du bist ausgebildete Heilerin, mach du das einfach", gab er mit zusammengepressten Zähnen zurück.
„Du hast recht, wo sind meine Gedanken", konfus strich sie ihre Haare zurück, schaffte ein wenig Platz auf der Erde, entfernte alle übrigen Scherben vom Boden und bat ihn sich auf den Bauch zu drehen.

Sie schnappte sich ihren Zauberstab während er sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen auf den Bauch drehte.
Hermine suchte das Blut an seinem Rücken, fand aber nichts, sie strich vorsichtig nach unten, spürte die warme, klebrige Flüssigkeit an ihren Fingern, die Scherben waren nicht am Rücken, sondern in seinem Allerwertesten.
Sie musste sich ein Lachen verkneifen, kniff die Lippen zusammen, „ich... schneide jetzt die Hose auf."
„Wieso die Hose?", er hörte sich gar nicht gut an.
„Weil die Scherben nicht im Rücken sind... sondern eine Etage tiefer...", räusperte sich, schnitt dann die Hose auf und begutachtete sich die Verletzung.
Severus wurde immer nervöser, je länger sie nichts sagte, „und?", fragte er nach einer Unendlichkeit von Sekunden.
„Es tut mir leid, wir müssen amputieren.", sagte sie ernst.
Er sah empört über die Schulter zu ihr, „du kannst nachher Späße machen... hol bitte einfach die Scherben raus."
„Ist ja gut...", die großen Scherben zog sie eine nach der anderen mit ihren Zauberstab heraus, er jammerte jedes Mal ein bisschen, bis es ihr reichte, „stell dich bitte nicht so an...", tadelte sie.
„Ich stelle mich nicht an, ich meinem Hinterteil stecken spitze Glassplitter und haben sich hineingebohrt", gab er ein wenig gereizt zurück.

Still verdrehte sie ihre Augen, zog weitere Splitter heraus, die eine erneute Blutung auslösten, was ihn aufstöhnen ließ, „tut mir leid, das war keine Absicht... ich muss erst alle Splitter entfernen bevor ich die Blutung stoppen kann... ansonsten könnten sich vielleicht Nanometer große Splitter in deine Blutbahn verirren und dort oder in Herznähe erheblichen Schaden anrichten", erklärte sie professionell.
„Du nimmst deinen Patienten auf jeden Fall die Sorgen", gab er sarkastisch zurück, „ich hätte doch zu Poppy gehen sollen..."
„Meine Güte", nuschelte Hermine, beeilte sich dann damit die Splitter zu entfernen, stoppte dann die Blutung, „Accio Diptam", die Flasche kam schnell zu ihr geflogen, sie tröpfelte einige Tropfen auf seine geheilte Hinterseite, schloss damit die letzten Wunden und strich anschließend das Blut mit dem unteren Saum ihrer Bluse von ihm, gab ihm dann einen Klaps auf den Po.

„Fertig... wieder wie neu.", schmunzelte sie.
Er sah wieder über seine Schulter zu ihr, schnaubte leicht als er ihr Lächeln sah und setzte sich langsam auf, testete, welche Bewegungen er ohne Probleme vollziehen konnte.
„Es ist alles in Ordnung mit deinem Po", Hermine schüttelte leicht den Kopf.
Severus seufzte, ebenso wie sie, „ich glaub wir sind für solche Rollenspiele zu alt...", meinte er, stand mit ihr zusammen auf, lehnte sich vorsichtig an einen Tisch, begutachtete noch einmal ihr Outfit, „auch wenn die Idee gut war...", zog sie sanft zu sich.
Zerknautscht sah sie zu ihm, legte ihre Arme an seine Schultern, „tut mir leid... ich... wollte es einfach in Gang bringen... ich hab das Gefühl, dass da immer mehr Druck entsteht, weil wir noch nicht miteinander... weil es noch nicht zum Sex kam... du möchtest doch bestimmt", sie senkte den Kopf, musterte seine Robe.

Er seufzte, „natürlich möchte ich mit dir schlafen, natürlich begehre ich dich... aber wir sollten uns da keinen Stress machen... wir stehen doch noch am Anfang... ich dränge dich zu nichts.", er strich über ihre Wange.
„Immer wenn wir dabei sind dann passiert irgendetwas... das ist einfach frustrierend. Ich will dich doch genauso", sie war leise, sah unglaublich traurig aus dabei.
„Vielleicht ist das ein Zeichen, dass wir auf den richtigen Moment warten sollten...", er zuckte mit den Schultern, lächelte sie aufmunternd an.
„Ob ich das so lange noch aushalte?", schob ihre Arme von seinen Schultern um seinen Rücken, schmuste sich dann an ihn.
„Bestimmt", gab ihr ein Küsschen auf den Kopf und lehnte dann seine Wange auf ihn, „warum überhaupt diese Schulmädchen-Nummer? Warum nicht die attraktive Krankenschwester?"
„Weil wir hier in einer Schule sind und du der heiße Professor", meinte Hermine lachend, suchte seinen Blick, „dass daraus nachher eine Not-Op wurde, das war nicht so geplant", sah entschuldigend über ihn.
„Wenigstens konntest du deine Heiler-Qualitäten unter Beweis stellen..."

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt