Kapitel 90: Planungen

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Die Tage zogen an ihnen vorbei wie der Schnee an den Fenstern des Schlosses, in diesem Jahr war der Schneefall besonders stark, Hagrid konnte mindestens zwei Mal am Tag den Schnee von den wichtigsten Wegen und Pfaden entfernen, schleifte an einem Tag drei große Bäume in die Halle und stellte sie auf, das Schmücken und Dekorieren übernahmen in diesem Jahr Professor Sprout und Flitwick, die sich aller größte Mühe dabei gaben.

Als die Weihnachtsferien die Professoren vom Unterricht befreiten, entschieden sich Hermine und Severus dafür Weihnachten und auch Silvester in der kleinen Hütte im Wald zu feiern. Sie wollten diese Feiertage nur für sich ohne störende oder nervende Kollegen, Schüler oder Schulleitungen, sie wollten sich uneingeschränkt nah sein, körperlich und geistig.
In dieser Zeit überlegten sie auch, wie sie die kommende Hochzeit gestalten wollten, der Tag des Ja-Wortes war zwar noch nicht fest, aber beide hatten bestimmte Vorstellungen, wie diese zweite, so viel wichtigere Hochzeit ablaufen sollte.
Ein richtiges Kleid, ein schöner Anzug, Trauzeugen und danach eine Feier- das waren die wichtigsten Punkte. Ein einfaches Ja in einem kalten uneinladenden Raum ohne ihre Lieben, wie beim ersten Mal, kam für keinen der beiden in Frage.

Als sie am Tag nach Neujahr zurück ins Schloss kamen, fing McGonagall sie zufällig in der Großen Halle ab, neugierig und interessiert musterte sie die beiden, die irgendwie gänzlich verändert wirkten und sie überlegte fieberhaft, woran die Veränderung liegen könnte.
„Frohes Neues Jahr", die Schulleitung strich den beiden über die Schulter, „ich hoffe ihr seid gut hineingerutscht."
Hermine und Severus konnten beide ein vielsagenden Grinsen nicht verkneifen, bis McGonagall die Hand hob, „bitte keine Details...", versuchte sich dabei nicht vorzustellen, wie ihr ‚hineinrutschen' aussah und lenkte das Thema dann auf etwas anderes, „und? Habt ihr... Vorsätze, die ihr dieses Jahr umsetzen wollt?", musterte sie wieder mit einem aufmerksamen Blick, der Albus in nichts mehr nachstand.
Die beiden redeten sich mit einem „och... nur die üblichen", „vielleicht in wenig abnehmen...", „und äh...mehr lesen...", „gesünder essen!", raus, was mit die Schulleitung mit einem skeptischen Blick kommentierte.
„Dann mal... viel Erfolg dabei...?", ging dann verwirrt weiter und verschwand hinter einer Biegung.

*

Severus und Hermine hatten sich darauf geeinigt, die erneute Verlobung fürs Erste geheim zu halten, sie wollten keine Pferde scheu machen und schon gar nicht ewig beäugt werden wann oder wann nicht sie denn endlich heiraten würden und sie wussten, dass wenn irgendjemand in Hogwarts davon Wind bekäme, in kürzester Zeit das gesamte Schloss, samt Eltern informiert wäre.
Genau das wollten sie vermeiden, aus diesem Grund verzichteten sie ebenfalls auf Verlobungsringe, da Hermine einen strikten Plan verfolgte; sie wollte erst einmal ihre Eltern darüber zu informieren, ihre Meinung war ihr mehr als wichtig.
Bei der letzten Hochzeit hatten sie nicht einmal die Ahnung, dass Hermine ihre Tochter war und verheiratet würde, damals stand Molly ihr zur Seite, dieses Mal wollte sie alles richtig machen.
Wenn Jean und Hugo Granger erst einmal informiert wären und sie es offiziell machten, würden auch Ginny und Harry vermutlich vor Freude in die Luft gehen, gefolgt von McGonagall und Dumbledore.
Sie stellte sich vor, wie ihre Freunde und Kollegen auf die freudige Botschaft reagieren würden und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

*

„Ich habe gerade bei der Konferenz herausgehört, dass ein Sonderurlaub so kurz vor den Ferien nicht gestattet wird... die Schüler bräuchten jeden Unterricht vor den Prüfungen.", er zuckte mit den Schultern, setzte sich auf seinen Sessel, „Als ob sie den nicht immer brauchen oder sich irgendetwas an ihrer Mittelmäßigkeit verändern würde.", schob er nuschelnd nach.
„Dann müssen wir bis zu den Ferien warten... das bedeutet, ich habe auf jeden Fall noch genug Zeit ein paar Briefe an sie zu schicken und den Besuch anzumelden... die beiden sind keine Freunde von Überraschungen.", auf ein paar weitere Wochen mehr oder weniger kam es jetzt nun auch nicht mehr an.
„Und eine Verlobung mit einem ihnen völlig Fremden würdest du nicht unter ‚Überraschung' verbuchen?"
Sie sah ihn mit einem unsicheren Lächeln an, „ich... werde ihnen von dir erzählen."

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt