„Und wo soll ich das alles hier Ihrer Meinung nach verwenden?", er stand auf, sie meinte es zwar gut, aber nach seinem Geschmack völlig unüberlegt, „Ich kann meinem Beruf momentan nicht nachgehen, falls es Ihnen entfallen ist.", er lief an ihr vorbei, drückte sie mit dem Arm zur Seite, ließ alles stehen und liegen wie sie es hingestellt hatte.
„Was... ich meine... wollen Sie die Zutaten nicht wenigstens einlagern oder wegräumen?", sie zuckte mit den Schultern.
„Tun Sie was Sie nicht lassen können, es ist mir wirklich egal, was damit passiert. Ich will weder von Ihnen gekaufte Zutaten noch Ihre Entschuldigungen.", zischte er über seine Schulter, wollte sie wieder einmal stehen lassen, als sie die nackte Wut ergriff.
„Wissen Sie was? Ja ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte Sie fragen sollen, ich hätte Sie vor Harry und Ginny nicht so blöd anmachen sollen, okay, ich habs verstanden! Aber Sie, Sir, Sie sind nicht besser. Von Ihrer gelobten Besserung habe ich nichts gemerkt. Ich hab viel Verständnis und Empathie, aber Sie verhalten sich wie ein... niederträchtiger Trunkenslunt!", neben der unbekannten Beleidigung erreichte ihn ein böser Blick, welcher ihn in Verbindung mit ‚niederträchtiger Trunkenslunt' fast zum Lachen brachte und anstatt sie in Grund und Boden zu schreien ging er wortlos nach oben in sein Zimmer.Hermine grummelte sich diverse weitere Beleidigungen in den nicht vorhandenen Bart, was genug war, war genug.
Ab sofort würde sie ihn genauso ignorieren wie er sie, sie würde sich nicht weiter bemühen, auch wenn sie sonst kein Mensch war, der schnell aufgab, aber bei ihm war das vergebene Liebesmüh und sie wollte ihre Kräfte sparen.Schon am nächsten Morgen setzte sie ihren Plan in die Tat um.
Sie wusste, dass er immer sehr früh aufstand, zu einer Zeit, in der normale Menschen noch im Tiefschlaf waren, aber, um ihn auf die Palme zu bringen, stand sie sogar Mitten in der Nacht auf, stoppte auf dem Flur vor dem Badezimmer, hörte die ersten leisen Geräusche aus seinem Schlafzimmer und nahm das Badezimmer in Beschlag.
Er war so verdammt eingefahren in seinem ganzen Leben, dass er komplett berechenbar war und das würde ihm nun zum Verhängnis werden.Sie setzte sich auf den geschlossenen Toilettendeckel und wartete. Nicht lange und der Griff der Tür wurde herunter gedrückt, Snape wollte ins Bad, natürlich, pünktlich auf die Minute.
„Es ist besetzt", rief sie laut, hörte auf der anderen Seite ein Grummeln.
Sie lehnte sich nach hinten, diese ganze Nummer würde eine Weile dauern.
Fünf Minuten später klopfte er erneut, „Miss Granger..."
„Es ist besetzt! Was verstehen Sie daran nicht?!", sie musste sich ein Kichern verkneifen, konnte sich das Gesicht hinter der Tür bildlich vorstellen.
Er lief nach weiteren Minuten auf dem Flur auf und ab, musste einige tiefe Atemzüge nehmen und sein inneres Mantra herunterrattern ‚ein Mord in deinem Haus ist nicht erstrebenswert', hämmerte dann etwas lauter an die Tür, „Was machen Sie da?"
„Ich sitze", gab sie zurück.
„SIE SITZEN?!"
„AUF DER TOILETTE!", dass sie nicht gerade ihr Geschäft verrichtete, würde sie ihm nicht sagen.
„Beim heiligen Salazar... kann die Sitzung ein wenig schneller von statten gehen?", brüllte er hinter der Tür.
„Es kommt, wenn es kommt...", flötete sie.Einige Momente war es still, „ich höre weder ein Plumpsen noch ein Rauschen... wenn Sie nicht in drei Minuten fertig sind zieh ich Sie von der Schüssel."
Das traut er sich nicht..., sie redete sich ein, dass er niemals so dreist war und belog sich glatt selbst. Ein seichter, hellblauer Schein leuchtete durch das Schlüsselloch, das Schloss klickte, die Tür wurde langsam geöffnet.Mit pochendem Herzen sah sie immer mehr von ihm, sie fühlte sich wie Neville in Remus Unterricht, als er ängstlich vor dem Irrwicht stand, die Idee, dass Neville ihm die Kleider seiner Oma anziehen sollte glich einem Genie-Streich.
Sie versuchte sich vorzustellen, wie Snape in Dumbledores Roben aussehen würde, sah ihn fast schon verträumt, aber leicht angestrengt an, „Sie wissen, dass Nevilles Irrwicht aussah wie Sie... oder?"
Zur Antwort zog er die Augen zu Schlitzen zusammen, trat langsam ins Bad, anstatt in Dumbledores schallendem hellblauen Gewand mit der passenden Kopfbedeckung stand er in seinem schwarzen Pyjama vor ihr und sah wirklich nicht begeistert aus.
„Neville hat sich vorgestellt, dass Sie, also der Irrwicht, die Kleider seiner Oma trugen", sie lachte bei dieser Erinnerung, „Remus hatte wirklich gute Ideen."
„Wir sehen ja, wohin ihn diese guten Ideen gebracht haben", sagte er gepresst.
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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...