„Er kommt seit einigen Monaten immer später zurück... er ist wirklich nicht mehr der Jüngste und seine Erkrankung wird gefühlt jeden Tag schlimmer", Hermine sah traurig lächelnd zu dem Stubentiger, nahm ihn dann auf den Schoß, als er bei ihr angekommen war.
„Er ist wirklich krank?", sie hatte eine mögliche Erkrankung schon damals als Grund für ihre Laune vorgeschoben, dass er nun wirklich krank war, tat ihm leid.
„Vielleicht war das eine selbsterfüllende Prophezeiung... oder Karma für das Lügen... aber, dass er das ausbaden muss ist nicht fair", sie kraulte seine Ohren.
„Was hat er denn?", fragte Severus vorsichtig, Krummbein sah recht dünn aus im Vergleich zu früher.
„Seine Leber arbeitet nicht mehr richtig... das ist leider recht oft bei Katzen... ein chronisches Leberversagen. Er kriegt natürlich Medikamente und wir haben das Futter umgestellt... aber irgendwann wird das nicht mehr helfen.", sie sagte das alles so seelenruhig, als würde sie über eine fremde Katze sprechen.
Severus sah traurig über sie, „du erzählst das... gefasst.."
„Ich verdränge", sie schnaubte leicht, konnte nicht verhindern, dass eine kleine Träne über ihre Wange lief und auf Krummbein tropfte, der sich umsah und sich an seine weinenden Besitzerin schmuste.„Tut mir leid... ich wollte dich nicht traurig machen", entschuldigte er, sah hilflos dabei zu, wie immer mehr Tränen über ihr Gesicht liefen, die sie nicht aufhalten konnte.
Sie setzte Krummbein schluchzend vorsichtig auf die Erde und zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche, strich sich über die Augen, schnäuzte leise die Nase, sah dann ein wenig verlegen zu ihm, „es ist traurig... Krummbein ist schon so lange bei mir... ich spreche nicht gerne über dieses Damokles-Schwert, was ständig über uns schwebt...", wieder drangen Tränen aus ihren Augen.
Er stand schnell auf, kniete sich nah vor sie, griff nach ihren Händen hielt sie in seinen, er konnte es nicht ertragen sie so weinen zu sehen, er verstand ihre Trauer sehr gut.
Als er noch ein kleiner Junge war, hatte seine Mutter einen sehr alten Englischen Cocker Spaniel, sein Tod betrübte sie eine ganze Woche lang, immer wieder brach sie in Tränen aus, vor allem, als sie seinen Schlafplatz frei machte und die Näpfe entfernte.
Er erinnerte sich an einen Satz, den seine Mutter immer gepredigt hatte, „Er ist vielleicht nur ein Teil Deines Lebens, aber für ihn bist Du sein ganzes Leben. Du musst dich um dein Tier kümmern und Verantwortung übernehmen.", das bedeutete für sie auch, dass man in den letzten Stunden bei ihm blieb, bis es schließlich diese Welt verließ, was Severus allerdings erst viel später verstand.
Hermine weinte immer noch, lehnte sich zu ihm und schob ihre Arme um seinen Hals und ließ sich an seine Brust sinken, den Kopf nah an seinem.Im ersten Moment erstarrte er, mit dieser Umarmung hatte er nicht gerechnet, aber es ging in dieser Situation nicht um Nähe, sondern um Trost und den wollte er ihr geben.
Er legte seine Arme nah um ihren Körper, drückte sie sanft zu sich, streichelte dann beruhigend über ihren Rücken und ihre Haare.
Nach einigen Minuten drang ein letztes leises Schluchzen aus ihr heraus, dann löste sie sich langsam, sah verlegen zu ihm, ihre Augen waren gerötet, ebenso wie ihre Wangen und die Nase, „tut mir leid... wie du siehst bin ich immer noch sentimental...", lachte leicht.
Severus strich ihr sanft mit einem Lächeln die Tränen von der Wange, dass sie schon wieder ein wenig lachen konnte, ließ ihn innerlich aufatmen, „das wird sich wohl nicht ändern...", prophezeite er, „aber das ist nicht schlimm... ich kann damit umgehen.", lachte dann, ebenso wie sie, kniff ihr leicht in die Wange.
„Ja... offenbar besser als ich", nickte sie, ließ ihn dann gänzlich los.Er stand auf, zog sie mit sich, „vielleicht solltest du dich hinlegen... es ist schon spät und der Tag war lang... der Wein hat sein Übriges getan."
„Du musst nicht gehen, nur weil ich ein Jammerlappen bin", sie wollte wirklich nicht, dass er ging, nicht deswegen.
„Du bist alles andere als ein Jammerlappen", widersprach er ihr, „aber du brauchst deinen Schlaf."
„Ich-"
„Du brauchst deinen Schlaf", wiederholte er, sah freundlich, aber bestimmt über sie, „Geh ins Bett... das war nicht unser letzter Kerzen- und Filmabend..."
Sie seufzte, er hatte recht, sie war müde und ziemlich geschafft von dem Tag und der Aufregung und sie hätte sich gerne ins Bett gelegt, aber sie wollte eigentlich noch mehr Zeit mit ihm verbringen.
Severus wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, schob sie an den Schultern ins Wohnzimmer, nahm die Gläser mit und schloss die Veranda-Tür und fuhr fort sie in Richtung obere Etage zu schieben.
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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...