„Er muss es erfahren, diese Freude in den ersten Wochen und Monaten, wenn man anfängt die Unterschiede des Körpers zu sehen... das muss man zusammen erleben.", anklagend schüttelte sie den Kopf.
„Ich sag's ihm... aber nicht so.... nicht so...", dass sie fürchterliche Angst vor seiner Ablehnung hatte, würde sie Poppy nicht sagen, im Grunde ging sie das alles überhaupt nichts an, „Die Sache ist die... Severus will, dass Sie mich untersuchen weil ich... heute Morgen nicht ganz auf der Höhe war."
„Was bedeutet ‚nicht ganz auf der Höhe'?", fragte sie skeptisch, „Übelkeit und Müdigkeit sind am Anfang einer Schwangerschaft normal."
„Ich glaube ich hatte eine Panikattacke", gab sie leise zu.
„Sie können keinen Stress gebrauchen! Denken Sie doch an das Kind!", Poppy kochte.
„Glauben Sie ich hab das mit Absicht gemacht?!", brüllte Hermine zurück.Die Medihexe schloss die Augen, atmete einige Male tief durch, versuchte ihre Engelsgeduld wiederzufinden, „also schön... ich spiele nachher mit, wenn Sie mir versprechen, dass Sie sich ab sofort schonen und Aufregung vermeiden!"
Hermine nickte hektisch, atmete tief durch.
Poppy musterte sie, „wissen Sie... die Nervosität kommt vor allem dadurch, dass Sie es vor ihm verheimlichen. Sie sollten die Macht des Gewissens nicht unterschätzen."
„Ich weiß", sie senkte den Blick, wieder einmal fühlte sie sich schäbig und zu einem bestimmten Punkt stimmte sie sogar Poppy zu, „bis nachher.", dann verließ sie den Krankenflügel.Einige Stunden später betrat Severus seine Räume, „Du bist ja schon wieder da?", stellte er erstaunt fest, als er Hermine nachdenklich auf der Couch sitzen sah.
Ertappt sah sie auf, „ich... ich...", stammelte sie, Severus setzte sich zu ihr, wartete, bis sie ihre Sprache wiedergefunden hätte.
Sei wenigstens jetzt ehrlich zu ihm..., sie nahm einen tiefen Atemzug, „ich hab nicht so ganz die Wahrheit gesagt", gab sie zu, „ich war nie im St.Mungos und ich... ich wollte auch nie dorthin."
Severus saß einfach vor ihr, hörte ihr zu, nicht eine Regung war auf seiner Miene sichtbar, „warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?", fragte er sanft.
„Ich... wollte einfach nicht, dass du mich für eine Versagerin hältst, weil ich mein Leben nicht auf die Reihe kriege... die Wochen vergehen wie im Flug und ich hab immer noch nichts vorzuweisen... ich möchte nicht, dass du mich meinetwegen schämst.", in diesem Punkt sagte sie sogar die Wahrheit, auch der fehlende Job machte ihr zu schaffen.Er hatte recht, es tat ihr auf Dauer nicht gut, nichts zu machen, es zerrte an ihrem Selbstwert, war sie doch sonst so fleißig und engagiert.
„Dass du so etwas denkst...", er schüttelte ergriffen den Kopf, aber nun ergab alles sehr viel mehr Sinn, bist du nicht selbst schuld?, stachelte die Kopfstimme, du hast ihr so oft vor den Kopf gestoßen... sie hat Angst, dass du sie aufziehst, dich über sie lustig machst... du hast sie alle die Jahre schäbig behandelt, das sind eingerostete Verhaltensweisen, es ist nicht ihre Schuld...
Nach diesem verbalen Schlag ins Gesicht durch seine eigene Moral oder viel mehr Gehässigkeit saß er nun ebenso traurig und schuldbeladen auf der Couch.
„Bist du sauer?", ein vorsichtiger, trauriger Blick erreichte ihn.
Anstatt einer Antwort schüttelte er nur den Kopf, „du solltest trotzdem zu Poppy gehen.", sagte er verhalten.
„Kommst du mit?", sie hatte Angst, dass er sie nach dieser Aktion, berechtigterweise, auf Abstand hielt.
„Wenn du willst..."Gewollt, getan, die beiden nahmen in der Mittagspause die Geheimgänge durch das Schloss, um schnellstmöglich zum Krankenflügel zu gelangen, Hermine klopfte an die Tür, wurde durch ein leicht angespanntes ‚Herein' gebeten den Raum zu betreten.
„Severus... Mrs. Snape... was verschafft mir die Ehre?", Poppy versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich möchte, dass du Hermine untersuchst... ich glaube, sie hatte heute Morgen eine Panikattacke.", sagte Severus förmlich.
„Möchte sie das auch?", die Medihexe musterte Hermine, tadelte Severus mit einem mahnenden Blick, „Du kannst mit deiner possessiven nicht über alles und jeden bestimmen."
Auch wenn Hermine im Normalfall geschmunzelt hätte, aber sie wollten diesen Nachmittag und Tag einfach hinter sich bringen, „es ist auch meine Entscheidung...", sie warf einen leicht flehenden Blick zur Medihexe, ihr Engagement in allen Ehren, aber das würde die Situation nicht vereinfachen.
„Na gut, dann legen Sie sich mal auf das Bett... ich werde einen allgemeinen Diagnosezauber über sie schicken", sagte sie an Severus gewandt, „damit werden wir hoffentlich des Rätsels Lösung finden.", zwinkerte dabei ungesehen Hermine zu, der besetzte Uterus würde nicht angezeigt werden.

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Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidet
FanfictionDas Schicksal meint es nicht gut mit Hermine Granger: noch in der Jubelphase über das Ende des überstandenen Krieges, versetzt das Ministerium die Welt der Zauberer mit einem neuen, völlig aberwitzigen Gesetz in Aufruhr und Schockstarre: Paragraph...