Kapitel 28: Modenschau

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„Dumbledore hatte auch gute Gene... hätte er den Fluch nicht abbekommen, wäre er vermutlich noch sehr viel älter geworden.", sie zuckte mit den Schultern, sah in den Tagesprophet, um ihr dickes Grinsen zu verbergen.
„Willst du sagen ich habe keine guten Gene?", er sah misstrauisch auf, stand dann von seinem Arbeitsplatz auf und ging zu ihr.
„Glaubst du wirklich du wirst 116 Jahre alt?", sie zog mit einem gespielt gelangweilten Blick eine Augenbraue nach oben, ließ die Zeitung kurz sinken und kicherte dann lautlos als sie sie wieder hoch schob.
„Wenn ich mich weiter über meine unverschämte Frau ärgern muss, vermutlich nicht", säuselte er, kam mit jedem Wort näher, Hermine wurde von einer Gänsehaut überrollt, er kniete sich in die Couch, zog ihr die Zeitung aus der Hand, musterte sie lüstern.

„Weißt du was jung hält?", sie biss sich auf ihre Unterlippe.
„Ich bin ganz Ohr", flüsterte er, drückte sich zwischen ihre Beine, auf ihren Oberkörper, das Gesicht nah an ihrem Hals und wartete.
Sie vergrub ihre Hände in seine Haaren, setzte sich ein wenig auf, legte ihre Lippen an sein Ohr, schloss die Augen und hauchte die Antwort auf ihre Frage, „Lachen", löste sich leicht und suchte seinen Blick. Er wirkte ein wenig verwirrt, „ich hatte mit etwas anderem gerechnet", gab er leise lachend zu, lehnte seinen Kopf an ihren.
„Männer denken nun mal immer mit ihrer Hose", meinte Hermine, streichelte durch seine Haare, er ließ sich langsam ganz auf sie sinken, bettete den Kopf in ihrer Halsbeuge, sie genoss die Zweisamkeit und die Intimität, ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten, strich über seinen Nacken.

Er war erschöpft, das Korrigieren, die Tränke, die ewige Anspannung und schlussendlich der Druckabfall zerrten an seinen Kräften, er gab sich ihrer freundlichen Art hin, ließ die Müdigkeit in sich dringen und schloss die Augen.
„Bei einer Frau wie dir kann es mir keiner verübeln", nuschelte er.
Dieser Satz, der noch im Halbschlaf aus seinem Mund drang verdeutlichte ihr, dass auch ihm die neu gekauften Dessous sehr zusagen dürften.
Sie rutschte noch ein bisschen weiter in die Couch, peinlich genau darauf bedacht ihn nicht zu wecken, strich dann sanft durch seine Haare, lauschte den regelmäßigen Atemzügen und dem sanften Klopfen seines Herzens, was sie an ihrem Oberkörper spürte.
Es war wirklich friedlich, es fühlte sich schön an und die Hoffnung, dass sie einander mehr bedeuteten als gedacht, machte sich in ihr breit.

Als es Zeit für das Abendessen wurde, Krummbein war in der Zwischenzeit auch schon wieder aufgetaucht und lag vor der Couch, weckte sie ihn liebevoll mit einem kleinen Kuss auf den Kopf, „Severus... wir müssen aufstehen."
Ein Brummen dröhnte durch seinen Brustkorb, übertrug sich auf Hermine, die ihn schmunzelnd weiter weckte, sie streichelte seine Wange, „wir müssen zum Abendessen... und danach will ich dir meine Überraschung zeigen.", Krummbein kommentierte die ganze Situation.
„Ist ja gut... ich steh ja schon auf", meinte Severus zu dem Kater, sah zu ihr, wirkte schon fast verlegen, „deswegen war es so warm. Entschuldige...", er stand vorsichtig auf, um ihr nicht wehzutun, richtete dann seine Robe.
„Du musst dich nicht entschuldigen, du warst einfach müde."
„Ich sollte dich nicht als Kissen missbrauchen... obwohl es überaus bequem war."

Das Abendessen verlief ruhig, auch wenn die gute Laune des Professors die Schüler und auch Lehrer vor ein Rätsel stellten, sie waren dankbar, dass die schlecht-gelaunten Zeiten offenbar vorbei waren, zumindest für jetzt.
Obwohl er kein Freund von Überraschungen war konnte er während des Essens an nichts anderes denken, überlegte fieberhaft, was es sein könnte.
„Hast du genug gegessen?", fragte sie, riss ihn damit aus der selbst aufgelegten Trance.
„Mh?"
„Ob du genug gegessen hast... dein Teller ist noch fast voll."
Er sah nach unten, sie hatte recht, „ich... habe keinen Hunger."
„Iss ein wenig. Du brauchst deine Kraft."
Unschlüssig, was das bedeuten sollte, aß er die Hälfte seines Essens, zwängte sich noch einen Schokoladenpudding als Nachtisch hinein und verließ dann wieder die Große Halle, er rannte fast in die Kerker.
Hermine hatte Probleme Schritt zu halten, ließ ihn dann einfach vorlaufen und kam ein paar Sekunden später an.
„Bist du schon aufgeregt?", fragte sie wissend.
„Muss ich aufgeregt sein?"
„Ein bisschen...", sie lief ins Schlafzimmer, kam mit seiner Tasche zurück und drückte sie ihm in die Hände.

Er zog die Sachen heraus, musterte sie und zog dann eine Augenbraue nach oben, „ein Hemd und ein Anzug?"
„Und ein Gürtel!", schob sie hinterher, „Du hast nur schwarze oder weiße Hemden... dir würden viel mehr Farben stehen..."
„Dunkelgrün", stellte er fest.
„Slytherinfarben?", versuchte ihn damit zu überzeugen, „Probier es wenigstens mal an... wenn du es nicht willst, bring ich es morgen zurück."
Er nahm einen tiefen Atemzug, knöpfte langsam seine Robe auf, legte sie auf den Couch, widmete sich dann seinem Hemd, knöpfte es ebenso langsam auf, was Hermine schon wieder auf abwegige Gedanken brachte.
Auch das Hemd wurde auf die Couch gelegt, dann nahm er sich das Neue, fühlte die Beschaffenheit, musterte die Intensität des Dunkelgrüns, sah argwöhnisch zu ihr, zog es dann an und knöpfte es zu.

„Und?", fragte er, nachdem sie ihn eine Weile von vorne und hinten gemustert hatte, ihn gefühlte 100 Mal hin und her drehte und gespielt nachdenklich das Hemd ansah.
„Zum Anbeißen.", war alles was Hermine sagte, „Und jetzt noch den Anzug.", holte den Dreiteiler aus der Tüte und hielt ihm ihn mit einem Lächeln hin.
„Ich bin kein Freund von Anzügen.", jammerte er.
„Das hab ich gemerkt, nicht mal zu unserer Hochzeit hast du einen getragen..."
„Du hattest auch kein weißes Kleid an.", er sah sie gelangweilt an, zog dann die Hose an, was sie wieder ganz genau beobachtete, „Es gehört sich nicht jemanden beim Umziehen zu beobachten."
„Aber du siehst dabei so gut aus...", gab sie unschuldig lächelnd zurück.
„Das ist nur eine Ausrede...aber eine annehmbare.", er gab das Lächeln zurück, knöpfte die Hose zu, zog sich die Weste über und schlussendlich das Jackett.
„Kleider machen Leute...", sie nickte anerkennend, „steht dir wirklich.", zog aus der Tasche noch das letzte Accessoire, den Gürtel, und legte ihn an, besah sich dann nochmal das ganze Bild.
Severus ging ins Schlafzimmer, besah sich im Spiegel, kam nicht umhin festzustellen, dass sie Recht und einen ausgezeichneten Geschmack hatte.
Sie folgte ihm, zog eine weitere Tüte aus ihrer Seite des Schranks hervor, „ich hab noch eine Überraschung."
„Ich glaube, es reicht so langsam mit Überraschungen", brummte er, wusste ja nicht, was ihn erwartete.
„Gib mir... fünf Minuten", sie rannte ins Badezimmer, „Und lass den Anzug an!"
Skeptisch sah er zur geschlossenen Badezimmertür, ging zum Fenster, lehnte sich dagegen und wartete.

Nach einigen Minuten ging die Tür auf, Severus stand ihr gegenüber, sie lehnte sich an den Türrahmen, trug atemberaubende Dessous. Ihm wurde heiß und kalt und er war unfähig irgendetwas zu sagen.
„Und?", fragte sie ein wenig unsicher, als er nach Minuten immer noch nichts sagte, ging ihm langsam entgegen, „Gefällt es dir nicht?"
Er blinzelte einige Mal, stieß sich dann von der Fensterbank ab, musterte sie von nahem, schüttelte leicht den Kopf, „wunderschön."
Hermine lachte erleichtert auf, sie biss sich auf die Lippe, drehte sich dann langsam um, damit er einen Rundumblick hatte.
Der Slip hatte über dem Steiß eine weitere freie Fläche, der er mit warmen Fingern leicht berührte, eine Gänsehaut flog über sie, was er mit einem Schmunzeln wahrnahm.
„Hast du das extra für mich gekauft?", schnurrte er an ihr Ohr, strich über ihren Hals.
„Wie viele Ehemänner hab ich denn?", fragte sie leise über ihre Schulter.
„An jeder Hand fünf?", schob die braunen Wellen zur Seite, legte leicht seine Lippen an ihren Nacken, strich mit der einen Hand weiter über den Ausschnitt des Slips.
Hermine schloss die Augen, konzentrierte sich auf seine Finger und Lippen, „nur einen", hauchte sie, ihre Hand suchte sein Bein, strich über seinen Oberschenkel, ging einen Schritt rückwärts, „und der reicht mir vollkommen."
Er zog sie ein wenig weiter zu sich, seine Hände strichen über ihren Körper, über Brüste und Bauch, runter zwischen ihre Beine.
Sie stöhnte, drückte sich ihm entgegen, „warte...", sie wollte ihm eigentlich noch das Negligé präsentieren, obwohl ihm dieses Dessous schon mehr als gefiel, sie drückte ihn ein Stück nach hinten, „ich hab noch eins..."

„Du brauchst nichts anderes mehr anziehen, ich bin bereit", raunte er.
Hermine löste sich mit einem ungeheuren Kraftakt, nicht weil er sie so festhielt, sondern weil sie ihn genauso wollte.
„Eine Minute", versprach sie atemlos, drückte ihn sanft auf das Bett, rannte ins Bad und knallte die Tür zu.

Matrimonium - bis dass der Tod uns scheidetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt